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Nunn 433 NuĂźbaumer
Im Alter von erst vier Jahren verlor
N. seinen Vater und der Oheim, An>
dreas N., der Professor der Arznei«
Wissenschaft zu Erfurt und Fachschrift,
steller war, nahm sich des verwaisten
Neffen an und sorgte fĂĽr seine Erziehung.
Diese erhielt N. am Iesuitengymnasium
zu Erfurt; dann dem ärztlichen Studium
sich widmend, besuchte er die Vorträge
der Professoren Baumer, Nonne,
Mangold in Erfurt, begab sich aber
im Jahre 1766 nach Wien, wo er an-
fänglich die medicinischen Studien unter
Cranz >^Bd. I I I , S. 23) und de Haen
^Bd. V I I , S. 176) fortsehte. Jedoch
gab er in einiger Zeit die ärztliche Lauf«
bahn auf, wurde ein SchĂĽler des damals
allgemein gepriesenen ^ Sonnenfe ls ,
ging im I . 1770 nach Prag und erhielt
dort im I . 4773 die Stelle eines Secre-
tärs bei dem erzbischöflichen Konsistorium
in Prag. nachdem er schon seit 1772 jene
eines erzbischöflichen Haussecretärs be«
kleidet hatte. Ueber seine späteren Lebens«
schicksale und auch wie lange er gelebt,
ist nichts bekannt; jedoch war er im
Jahre 1803. in welchem ein Werk von
seiner Feder erschien, noch am Leben. Er
hat mehrere theologisch »philosophische
und schöngeistige Schriften herausgege-
ben, und zwar: „Ner christliche Meltmeise
in der ZUlgegenmart Gllttes" (Wien 1769,
8".); — „Nrlizar". Trauerspiel in 3 Auf-
zügen. Aus dem Französischen (Prag 1770,
8".); — „Mrimel, udrr die Ginquartiernng
der Franzosen "< Lustspiel. Aus dem Franz.
(ebd. 1771, 80.); — „HaZ unschuldige
Fischermädchen". Lustsp. in 3 Aufz. Aus
dem Italienischen (ebd. 1771, 8°.): —
„Nas Fräulein nun Hellmnnt". Lustsp. (ebd.
1773) , die vorgenannten vier StĂĽcke
erschienen sämmtlich anonym; — „Mit
istZMes in Hllem" (Prag v.J.. 8".); —
„Ner Geist des Ghristenthumz" (ebd. o. I . ; neue Aufi. mit K. K. Wien 1809, Haas,
8".); — „Beine Mbe im Rampte mit Mius
nnd sittemerlllll". 2 Bände (ebd. 1803,
8^.); — „Uebungen des GhriZtenjhumI im.
Geizte u. s. w." (ebd. 1801, mit K. K.).
Auch gab N< bald nach seiner Ankunft in
Prag — jedoch gleichfalls ohne Namen
— eine periodische Schrift unter dem
Titel: „Die Unsichtbare. Eine sittliche
Wochenschrift" heraus, wovon in den
Jahren 1770 und 1772 zwei Bande
erschienen sind. Ferner war er Mitarbei«
ter zu den ersten Bänden der Wasser«
geschichte Böhmens und der physikali-
schen Belustigungen und hat er aus dem
lateinischen Originale den zweiten Band
der Geschichte Böhmens von Pubitschka
ĂĽbersetzt.
(DeLuca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Ver<
such (Wien l?76. Ghelen'sche Schriften, 8°.)
I. Bds. 1. Stück. S. 367. — Raßmann
(Friedrich), Pantheon deutscher Jetztlebender
Dichter und in die Belletristik eingreifender
Schriftsteller (Helmstädt 4828. C. G. Fleck,
eisen, 8«.) S. 242.
NuĂźbllUMer, Michael (Bi ldhauer,
geb. in Kärnthen im Jahre 1791).
NuĂźbaumer erscheint auch NuĂźpau-
mer und NuĂźpamer geschrieben. Als
sein Geburtsjahr wird bald 1790. 1791
und 1792, als sein Geburtsort Schörn-
stadt, Schorstadt, Schönstadt und Dräu«
bürg in Kärnthen angegeben. Michael
ist der Sohn armer Bauersleute und
ernährte sich gleich den Eltern von seiner
Kindheit an von harter Arbeit. Die
Mutter verlor er. da er erst sechs, den
Vater, da er zwölf Jahre alt geworden.
In der Pfarrschule zu Irrschen, in die er
geschickt wurde, lernte er Lesen und
Schreiben, mußte aber nebenbei die täg-
liche Arbeit, wie sie auf dern Lande
nöthig ist, verrichten, vor Allem die
eigenen Schafe und jene der Nachbarn
auf die Alpen treiben und dort hĂĽten.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon