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Vberleitner Dberleittter
Mandolme und Terz>Guitarre Vieles
geschrieben und zahlreiche Kompositionen
seiner Hand. darunter Variationen, Se»
renaden, Tänze, Duetten, Märsche.
Ecossaisen, Potpourris. Ländler. Sona«
ten u. s. w. sind im Stiche erschienen.
Vieles hatte er zu seiner Zeit in Hand«
fchrift liegen. Ob er noch lebt"- er mĂĽĂźte
jetzt 83 Jahre alt sein — oder bereits
gestorben, ist dem Herausgeber dieses
Lexikons nicht bekannt.
Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa
(Speyer 1842. F. C. Neidhard. gr.8",) S. 254.
— Gaßner (F. S. Dr.). Universal.Lexikon
der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem
Bande (Stuttgart 1849. Frz. Köhler. Ler. 8<>.)
S. 659. — Oesterreichische National-
Encyklopädie oonGräffer und Cz ikann
(Wien 1835. 80.) Bd. 'VI. S. 568.
Oberleitner. Franz Xaver (gelehrter
B e n e d i c t i n e r . geb. im fĂĽrstlich
KinSky'schen Schlosse zu Angern an
der March 12. Jänner 4789. gest. zu
Wien 40. Juli i832). Sein Vater war
Verwalter in fĂĽrstl. Ki nsky'schen Dien-
sten, die unteren Schulen besuchte O. zu
Gaunersdorf, zugleich erhielt er Unter»
richt im Singen und Violinspiele. Im
Alter von 10 Jahren wurde er als k. k.
Sängerknabe in Wien aufgenommen.
Als solcher besuchte er die Schulen am
Gymnasium zu St. Anna, beendete die
philosophischen Studien im Jahre 1807
und trat nun im October d. I . in das
Benedictinerstift Schotten in Wien, m wel«
chem er den Ordensnamen Andreas er»
hielt. Den wesentlichsten EinfluĂź auf diese
Standeswahl ĂĽbte der Verkehr O.'s mit
dem Benedictiner Meinrad Lichten«
st einer Md. XV, S. 83^. der zu jener
Zeit Pfarrer zu Martinsdorf in der
Nähe von Gaunersdorf war, und mit
dem O. wahrend der Ferienzeit, die er
im Elternhause im letztgenannten Orte
zubrachte, bekannt wurde. Als Ordens« noviz beendete O. während der Jahre
1808—1852 an der Wiener Hochschule
die theologischen Studien und aus an»
geborner Neigung fĂĽr die Sprachwifsen'
schaft besuchte er die auĂźerordentlichen
Vorlesungen des maronitischen Priesters
Ar ida ĂĽber die orientalischen Dialekte.
Nachdem O. am 28. October 1810
die OrdensgelĂĽbde abgelegt, erhielt er
am 30. August 1312 die Priester-
weihe, worauf ihn sein Abt zum
Studienvräfecten im Stifte ernannte.
Als solcher hatte er die wissenschaftliche
Thätigkeit der Cleriker zu überwachen
und zu leiten. Zu Beginn des Schul-
jahres 18!3 übertrug ihm der Prälat
die Lehrkanzel der ersten Humanitats»
clafsen am Stiftsgymnasium. Nun er«
langte O. die theologische DoctorwĂĽrde,
setzte eifrig das Studium der orientali-
schen Sprachen fort. und als Ar ida im
Herbste 1816 in sein Vaterland Syrien
zurĂĽckkehrte, erhielt O. die dadurch er<
ledigte Lehrkanzel der orientalischen
Dialecte an der Wiener Hochschule. Auch
erwarb sich O. als Orientalist bald einen
ausgezeichneten Ruf. Als solcher auch
schriftstellerisch thätig, gab er nachstehende
Werke heraus: ^ F>enäam6n?f? /en^as
aT-aHicas" (Wien 1822. v. Schmid,
gr. 3".); — „O/tt-s
st I I (ebd. 1823 und 1824. gr. 8".); —
(ebd. 1824, gr. 8".)',
«. I>2r5 I et I I (ebd. 1826 und
1827, gr. 8«.). Ueber der Ausarbeitung
der „<Ükr<25tow2tkia okaläHiaZ. ounu
io", die im Entwürfe im Ma»
nuscripte vorhanden ist, ereilte ihn nach
einem Leiden von nur wenigen Tagen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon