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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Volume 21
Page - 17 -
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Page - 17 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Volume 21

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Deser 17 Deser jedoch ein langes Siechthum zu über« stehen hatte. Genesen, duldete es ihn aber nimmer in Wien, wo er einen neuen Mordanfall besorgte. Er stoh heimlich, war — verschwunden und wurde Jahre lang für todt Zehalten, bis sein Künstler« ruf seinen Aufenthalt verrieth. Erst ein Jahrhundert spater wurde in obiger Weise Oeser's Entfernung aus Wien erklärt. Oeser hatte anfänglich die Bildhauerei gelernt, aber erst in Dresden, wo er im Jahre 1739 hingekommen, hatte er sich für das Malerfack entschieden und das» selbe mit dem größten Eifer studirt, auch lernte er unter Sylvestre die Fresco« maleret. I n Dresden befreundete er sich mit Winkel mann, und Oeser war es, der seinen Freund Winkelmann zu den Studien der Kunst der Alten anregte und im Anfange auch leitete. I n Dresden erwarb sich Oeser durch seine Geschicklich' keit bald einen geachteten Künstlernamen, auch erhielt er im Jahre 1744 einen Ruf nach St. Petersburg, aber der Tod der Kaiserin Anna hinderte ihn, demselben zu folgen. Der später ausgebrochene siebenjährige Krieg war der Kunst und den Künstlern wenig günstig. Oeser lebte während dieser Zeit meistens zu Dahlen, wo er für einen Kunstfreund, den Grafen von Bünau , arbeitete. Nach beendigtem Kriege kehrte O. im Jahre 1763 nach Leipzig zurück und wurde daselbst zum Director der neu» gegründeten Zeichnungs-, Malerei« unk Architectur.Akademie ernannt, auf welcher er manchen Zögling ausbildete, der sich später einen ehrenvollen Künstlernamen erwarb. I n Leipzig war es auch, wo Wolfgang Goethe sein Schüler und Oeser's älteste Tochter Friederike, der muthwillige Liebling des Vaters, Goethe's Vertraute in der Liebes» geschichte mit Kathchen Schon köpf v. Wurzbach, biogr. Lexiken. ÜXI. wurde. Als spater der Churfürst auch in Dresden eine Kunstakademie errichtete, ließ er dem Künstler die Wahl zwischen Leipzig und Dresden, aber O. entschied sich für erstere Stadt, worauf ihm der Churfürst neben dem Directorate der Leipziger Akademie noch eine Professur an der Dresdener verlieh und ihn über» dieß zum Hofmaler ernannte. Auf diesem Posten wirkte O. bis an seinen Tod in mannigfaltiger Weise. Ueber den Werth des Wirkens Oeser's haben sich — nachdem er, während er lebte, zu den ersten Künstlern seiner Zeit erhoben worden — verschiedene Stimmen verneh« men lassen. Nagler in seinem Künstler» Lexikon stellte mehrere derselben neben« einander und sucht Uebermaß des Lobes und Tadels auszugleichen. Zu Anbeginn seiner Künstlerlaufbahn widmete sich O. der Bildhauerei und so sind unter ande» ren eine marmorne Statue Friedrich August'S I I I . auf der Esplanade in Leipzig, ein Denkmal in der katholischen Kirche daselbst, das Denkmal der Koni- gin Mathi lde von Dänemark in Celle, jenes Gel l er t's in einem Privatgarten zu Leipzig von Oeser's Meißel oder doch nach seinen Modellen ausgeführt. Spater aber gab er die Bildhauerei auf und widmete sich ausschließlich der Ma» lerkunft. Zahlreich sind Oeser's Wecke und die meisten finden sich in Leipzig. Seine Vaterstadt Preßburg besitzt ein Altargemälde des Künstlers: „Christus in GmüN5*. Einem Schreiben Oeser's ääo. 23. October 1776 zu Folge hatte es O. für seine Schwester gemalt und ihr geschrieben: „Schenke es in Deinem Namen der Kirche". Die meisten Arbei- ten O.'S bestehen in Bildern für die Kirche, in Deckengemälden für die öffent- lichen und die Säle reicher Privatleute, in Zeichnungen zu Kupfern und Vignet- s. August <869.i 2
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich O'Donnel-Perényi, Volume 21
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
O'Donnel-Perényi
Volume
21
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1870
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
542
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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