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Vgilvy Ggilvy
und zu jenem ihrer Hochschule, die Kai»
serin Mar ia Theresia zum Iupsrior
wisLion^m, und im Jahre 1^ 759 beriefen
ihn die fteirischen Stande als Deputirten
in den Landtag. Auf allen diesen Posten
und namentlich im Landtage bewährte
sich Abt Matthäus als Mann voll
Umsicht und Thatkraft. Als die Kaiserin
in Folge der Kriegsbedrängnisse Geld
nöthig hatte, begab sick AbtMatthaus
nach Genua, verpfändete — für alle
Zukunft ein leuchtendes Beispiel den rei<
chen Klöstern — die Stiftsgüter und
half mit der dafür erlangten großen
Summe der schwergeprüften Kaiserin.
Dabei behielt er sein Stift und dessen
Gedeihen fest im Auge. kaufte neue
Besitzungen, erbaute mehrere zweckdien»
liche Gebäude, im Stifte selbst den Herr-
lichen Bibliothekssaal, den er mit treff-
lichen und kostbaren Werken — dieser
echten Seelenarznei — ausstattete,
schmückte die Kirche des Stiftes mit
Kunstwerken und war so ein wahrer
Macen der Wissenschaft und Kunst. Das
Stift im blühenden Zustande hinter»
lassend, starb O. mit dem Rufe, einer
seiner ausgezeichnetsten Aebte gewesen
zu sein, im Alter von 63 Jahren, im
33. Jahre seines Priesteramtes, im 28.
seiner Abtswürde.
Kunitsch (Michael), Biographien merkwür»
diger Manner der österreichischen Monarchie
(Gratz 1805, Tanzer, kl 8°.) IV. Bündchen.
S.14U-157 schreibt ihn mit zwei f. Offner).
— Steiermärkische Zeitschrift. Nedig.
von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Alb. von
Muchar, C. G. Ritter von Lettner,
A. Schrott er (Gratz, 8°.) Neue Folge.
' VI. Jahrgang (1840), l. Heft, S. N3. —
Vaterländische Blätter für den österrei-
chischen Kaiserstaat (Wien. 4°.) 1814. S. 430.
Ogl'lVY, die Grafen. Ein schottisches
Adelsgeschlechts von dem mehrere Mit.
glieder im Laufe des 17. Jahrhunderts ihr Heimatland verließen und in fremden
Kriegsdiensten ihr Glück suchten. So
standen mehrere dieses Geschlechtes in
kaiserlichen Diensten, und zwar zuerst
Georg Ogi lvy, der als kaiserlicher
Oberstlieutenant durch seine tapfere Ver»
theidigung des Brünner Spielbergs im
Jahre 1643 wesentlich dazu beitrug,
Mährens Hauptstadt gegen alle Anstren«
gungen Torstensohn's zu behaupten.
Georg wurde alsdann zum Comman»
danten des Spielbergs ernannt und blieb
es bis an sein Lebensende. — Sein
Sohn Georg Dcnedict trat gleich dem
Vater in kaiserliche Kriegsdienste, wurde
k. k< Kämmerer und General'Major,
und als im Jahre 1698 der Czar
Wien besuchte, fand dieser an dem
Grafen solches Gefallen, daß er ihn
in seine Dienste berief und nach Le
Fort 's Tode zum General'Feldmarschall
ernannte. Als solcher befehligte er im
Jahre 1704 bei der Einnahme von
Nanva und Iwanogrod. Im folgenden
Jahre trat er in sächsische Dienste und
starb im October t710 als k. polnischer
und kursachslscher General-Feldmarschall
zu Danzig im Alter von 62 Jahren.
Georg Benedict brachte auch die
Herrschaft Zahorzan im Leitmeritzer
Kreise Böhmens käuflich (um 120.000 fi.)
an stch und die reichsgräfliche Würde an
sein Haus. Kn eschke in seinem „Neuen
allgemeinen deutschen Adels »Lexikon",
Bd. VI, S. 890, nennt ihn einen .Herrn
auf Gauershan", das ist eine komische
Entstellung des Namens der obgenann»
ten Herrschaft Zahorzan, die übrigens
bei mehreren deutschen Schriftstellern
jener Zeit sogar in Sauershan verwan«
delt erscheint. — Georg Benedict'S
einziger Sohn Hermann Karl (geb.
31. December 1679, gest. im Jänner
173!), trat gleichfalls in kais. österrei-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon