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Dltrocchi
stellungen; in allen seinen Werken aber gibt
sich neben technischer Vollendung ein echt
künstlerisches Wesen in Stoffwahl, Auffassung,
Anordnung und Ausführung kund. Nach sei«
ner Uebersiedeluna nach München malte er
nur wenig mehr. — Sein Bruder Fried»
rich weilte in den Jahren i8l i und 1812 in
Wien, trat aber dann in's Lühow'sche Frei«
corps. Als er im Jahre 1824 nach Wien zu«
rückkehrte, übte er daselbst die Porträtmalerei
aus, bis er im Jahre 1829 nach München
übersiedelte, wo er mehrere arößere Arbeiten
ausführte. — Auch der dritte Bruder Hein.
rich, der sich der Geschichtsmalerei widmete
und mehrere größere Werke ausgeführt hat,
brachte einige Zeit in Wien zu. wo er Por»
denone's berühmte „H. Iustina", vor wel
cher der Herzog Ercole von Ferrara knirt,
copirte. Später kehrte er in seine Vaterstadt,
zurück, wo er einige Zeit die Stelle eines'
Wirthschaftsrathes bekleidete, dann aber begab
er sich nach Berlin, wo er Zeichnen» und
Sprachunterricht ertheilte. Im Jahre 1848
starb er zu Dessau. ^Kataloge der Jahres'
Aussiellungen in der Akademie der bildenden
Künste bei St. Anna in Wien. Jahre 18l6,
1826 und l826. — Neuer Nekrolog der
Deutschen (Weimar. Bernh. Fr. Voigt, kl. 8<>.)
XIX. Jahrg. (1841). S. 204 u. f.)
Oltrocchi, Balthasar (gelehrter Theo.
log, geb. zu Pavia im Jahre 4714,
gest. zu Ma i l and l9. November 1797).
Nachdem er eine tüchtige wissenschaftliche
Ausbildung erlangt, trat er im Jahre
4736. damals 22 Jahre alt, in den
Orden äsFÜ Odiati äslla.
und wurde von demselben im Lehramte
an verschiedenen lombardischen Unter«
richtsanstalten verwendet. Er trug an
ihnen schöne Literatur vor. Im Jahre
1748 kam er als Bibliothekar an die
Ambrosiana in Mailand, welche Stelle
er bis zu seinem Tode versah. Auch
leitete er nebenbei viele Jahre lang als
Erzieher den Unterricht der Herzogin
Beatrix von Este, Erzherzogin von
Oesterreich, nachmaligen Gemalin des
Erzherzogs Ferdinand, dritten Soh» nes der Kaiserin Mar ia Theresia
aus ihrer Ehe mit FranzI . Stephan.
Wie es in der Natur seines Wissenschaft'
lichen Berufes liegt, war O. anch lite»
rarisch thätig und hat ein von Bartolo«
meo Rossi verfaßtes Leben des h. Carlo
Boromeo, ferner Sassi's „^.rokisviL-
oorum. NsdiolÄNONFiuni seriss Iiisto»
iok" zu Mailand im
Jahre 1733 herausgegeben, welch letzte«
rem er einG von ihm verfaßte Abhand»
lllNg „^)S Vl^a 66 S67-?^lS «7<?6S^3
I^ntonz'>3<2n?'«'<M<2?2'" voranschickte. Sein
Hauptwerk abek ist:
äuo Msäialain 1793, 4".), welches von
Geschichtskennern als ein wahrer Schatz
von wichtigen Beiträgen zur speciellen
mailändischen Kirchengeschichte bezeichnet
wird. Oltrocchi hat auch fleißig über
Leonardo da Vinci gesammelt und
diese Sammlung hat der Literator Carlo
Amoret t i >Vd. I, S. 31), sein Nach-
folger auf dem, Bibliothekarposten in der
^rnoroLiana,i im Jahre 1804 in Mai»
land herausgegeben.
Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie
der Wissenschaften und Künste (Leipzig. 4".)
I I I . Section. 3. Bd. S. l04.
Oltvanyi, Paul (theologischer
Schriftsteller, geb. zu Szegedin
1. August 1823). Die unteren Schulen
und daS Gymnasium besuchte er zu
Temesvär und Szegedin, dann kam er
in das Pazmaneum nack Wien, wo
er die theologischen Studien beendete
und im Jahre 1846 die Priesterweihe
empfing. Er kehrte nun in sein Vater-
land zurück und trat in die Seelsorge,
und zwar als Caplari in Ujbefsenyö.
kam aber bald als Administrator nach
Kistelek, von wo ihn der Bischof von
Csanad in seine Nahe berief. Dort be»
sorgte er die bischöflichen Ordinariatsge»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon