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Gelegenheit, mit Männern, die sein Lieb»
lingsfach theils aus Beruf, theils aus
Liebhaberei pflegten, bekannt zu werden
so unter Anderen mit dem als Humanist
gepriesenen Grafen Berchthold s^Bd. I,
S. 29l^j und mit dem Botaniker V. B.
Seid l u. A. Indessen war O., der bis
dahin nur die unteren Schulen beendet
hatte, im 1.1893 in dem Amte. in welchem
sein Vater diente, eingetreten, von wel<
chem er im Jahre 1803 zum Cameral-
amte nach Pardubitz übersetzt wurde, wo
es ihm keineswegs an Gelegenheit und
Muße fehlte, sein Lieblingsfach mit Eifer
und Erfolg zu pflegen. Er hatte auch
alsbald daS ganze Pardubitzer^ Gebiet
auf botanischer Suche nach allen Seiten
durchwandert und oberwähntem Prof.
Poy l nicht unerhebliche Materialien für
dessen „'k'IorÄ Vol^uii^o" geliefert.
Auck veranstaltete er um diese Zeit die
dekadenweise Herausgabe eines land»
wirthschaftlicken Herbars in getrockneten
Exemplaren, dessen Erpedition im Jahre
1810 der Prager Kaufmann End er S
besorgte und dieß ist der Anfang der von
O. später begründeten „Pfianzentausch»
Anstalt", welche für das Studium der
Botanik, vornehmlich aber unter der
studirenden Jugend, die trefflichsten
Dienste geleistet hat. Indessen wurde O.
definitiv angestellt und diente bis 1814
theils zu Semina, theils zu Pardubih,
wurde dann nach Prag übersetzt und im
Jahre 4331 zum k. k. Forstamts-Con-
cipisten daselbst ernannt. Bisher war
O., was seine eigentliche Ausbildung
betrifft, im Ganzen Autodidact. nun aber
mackte er philosophische, dann landwirth«
schaftlich technische Studien, betrieb mit
allem Eifer Forstpflanzenkunde, Orykto»
gnoste, Geologie und die Lehre vom
Waldbau und war auch auf diesen und
den verwandten Gebieten schriftstellerisch thätig. I n den Jahren 1811—1313
arbeitete er für die in Prag erscheinenden
„Oekonomischen Neuigkeiten" und den
„Hesperus", vom Jahre 1814 an war
er aber Mitarbeiter der wichtigsten na»
turwifsenschaftlichen und land« und forst»
wirthschaftlichen Journale, als für die
„Isis" von Oken. für Liebich's
„Forstmann" und „Iagdjournal", für
Behlen's „Allgemeine Forstzeitung",
Weitenweber's „Beiträge zur ge-
sammten Natur« und Heilwissenschaft",
für den „Lotos", die „Bohemia", die
„National'Zeitung der Deutschen", die
„Verhandlungen der k. böhmischen Ge«
sellschaft der Wissenschaften", für die von
Skofitz herausgegebene „Oesterreichische
botanische Zeitschrift", für Glaser's
„Ost und West" u. m. a. Die Zahl der
von O. in den genannten Blattern
veröffentlichten, bald größeren, bald
kleineren Artikel erhebt sick nahezu auf
ein halbes Tausend. Selbstständig aber
erschien von ihm um diese Zeit die
Schrift: „Deutschlands krqptllgllmische Ge-
wachse, nach ihren natürlichen Standarten ge-
llrdmt. Gin Anhang zur Flara Deutschlands
«WZ. G. Nühling« (Leipzig 1817. 8".).
Dabei behielt er die Vervollständigung
seiner botanischen Sammlungen, die aus
sorgfaltig getrockneten Exemplaren aller
im Lande wachsenden Pflanzen bestand,
fest im Auge und war durch Tausch für
Begründung ähnlicher Sammlungen an
nahen und fernenOrten auf das Emsigste
behilflich. So wurde er der Beförderer,
ja öfter der unmittelbare Urheber einer
großen Menge botanischer, später auch
zoologischer Sammlungen, über deren
Einrichtung, Erhaltung, entsprechende
Vermehrung und Vervollständigung sich
Alt und Jung bei ihm Rathes erholte.
Dadurch war er selbst in der Lage, zu
den wichtigsten botanischen Werken, wie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon