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nach Westindien als Missionär entsendet
wurde. Als solcher war er durch vier
Iahrzehende vornehmlich in Paraguay
thätig, war auch Rector zu Buenos
Ayres und zuletzt Vorsteher der ganzen
Provinz, damals das sogenannte „Iesui«
tische Reich", bis es im Jahre 4768
aufgelöst und Paraguay mit Buenos
vereinigt wurde. Im letztgenannten Jahre
kehrte auch O. nach Europa zurück,
wurde Spiritual im Kollegium seines
Ordens zu Tyrnau und blieb es bis ;u
dessen Aufhebung, die er nur wenige
Monate, nachdem er das Alter von
76 Jahren erreicht hatte, überlebte.
Ueber seine Thätigkeit als Missionär,
über den Zustand der Missionen .in
Paraguay, über die Enistehung neuer
hat er im 11.. 14.. 24.. 28.. 32. und
40. Bande von Stöckle in's „Briefe
und Reisebeschreibungen, welche von den
Missionärs der Gesellschaft Jesu aus bei-
den Indien und andern über dem Meere
gelegenen Landern seit 1642—1730 in
Europa angelangt sind" (Augsburg
1728. Fol.) ausführlichen Bericht erstat-
tet. Außerdem gab er selbstständig her»
aus des Nikolaus del Tecbo L. <s.:
^OscHäss Virorum illuLtriuru
Huai'iÄ.6 8. «7. ex
et iüiuuä
4739, 5o1.). Von diesem Werke sind
eigentlich zwei Theile vorhanden. der
erste, von Nikolaus del Tecbo verfaßte
enthalt fünf Decaden. Orosz brachte
Material für einen zweiten Band, nam»
licb noch vier Decaden, nach Europa
mit', aber nachdem derselbe gedruckt war,
wurde dessen Veröffentlichung als nicht
zeitgemäß von den Oberen des Ordens
unterdrückt, so daß nur sehr wenige
Exemplare dieses zweiten Bandes in die
Oeffentlichkeit gelangt sind. In Hand-
scbrift hinterließ O. ein chinesisches Wör- terbuch, das er aus dem Spanischen in's
Lateinische übersetzt hat.
sunks 1773, ig eäitis uotoruin
et Nktis'bong.ü l83!i, I^ex. 8°.) z). 247.
Oroszhegyi, Szabo Iosua (ungari-
scber Schriftsteller, geb. zu Nagy.
kolcz im Szathmarer Comitate, Ungarns
24. Mai 1822). Der Sohn eines mit
zahlreicker Familie gesegneten Vaters,
der die Stelle eines Hofrichters beklei-
dete' die erste Erziehung erhielt er bei
seinem Oheim, der Prior eines Minori-
tenklosters war. das Gymnasium besuchte
er in Neustadt und Szathmar und schon
damals zeigte er große Vorliebe für die
Literatur. Nachdem der Versuch, ihn im
Szathmarer Seminar unterzubringen,
seiner geschwächten Gesundheit wegen
mißglückt war, blieb er noch einige Zeit
bei seinem Oheim, beschäftigte sich mit
sprachlichen Studien und kam dann nach
Erlau. um dort daS Studium der Theo»
logie zu beginnen. Ein Jahr setzte er
dasselbe fort, ohne ihm jedoch ein beson«
deres Interesse abzugewinnen, daher gab
er es auch gegen den Willen scinesOnkelS.
mit dem er sich deßhalb entzweite, auf
und ging im Jahre 1841 nach Pefih, wo
er bei 0r.PaulBugä.t sBd.II,S.4W)
für den. ersten Moment Unterkunft und
Unterstützung fand, da ihn dieser bei
der Redaction des „ÖrvoLi tär", d. >.
Medicinisches Magazin, verwendete. Da«
selbst blieb er einige Zeit. bis der söge»
nannte Bildungsverein (önk.äp2ö t^rsu-
lat) in's Leben trat. bei welchem sich O.
zuerst als Mitglied betheiligte und dann
dessen Notar wurde. Um diese Zeit betrat
O. zuerst, und zwar inGar. a y's Zeitschrift
o" sder Erzähler), die schuft
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon