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ernannt. Im bayerischen Erbfolgekriege
war O. bereits Major bei Kalnoky»
Huszaren Nr. 2 und im Türkenkriege.
4788 und 1739. Oberstlieutenant. Auch
in diesem letzteren gab er neue Beweise
seiner Bravour; am 19. Juni 1788 auf
seinem Posten Valje Mulieri vor Törz»
bürg von 2000 Türken angegriffen,
schlug er diese zurück und hielt diesen
Posten standhaft auch gegen erneuerte
spätere Angriffe. Bald darauf zum
Obersten befördert, erkämpfte er sich bei
der Erstürmung der Verschanzungen von
Kalefat den Theresien«Orden. Mit seiner
Oberst-Diviston drang er, ohne Befehl
erhalten zu haben, zugleich mit den stur«
wenden Infanterie>Regimentern Reisky
und Iordis in die Retranchements, hieb
auf den Feind ein. trieb ihn in die Flucht
und verfolgte ihn auf derselben energisch
und zu wesentlichem Vortheile unserer
Waffen. I n der 23. Promotion (vom
19. December 1790) erhielt O. für seine
Waffenthat das Ritterkreuz. I n den
nun folgenden Kriegen gegen Frankreich
erscheint Ott 's Name oft unter den
Helden des Tages, und zwar im Feld-
zuge des Jahres 1793 bei Offenbach,
am 17. Mai, wo er dem Feinde nebst
mehreren Munitionswagen auch vier
Geschütze wegnahm, dann bei der Ver»
theidigung der Position von Schaid. am
18. und 19. September: bei der Vor-
rückung nach Brumpt. am 18. October,
und in dem Kampfe, der im Walde des
letztgenannten Ortes statthatte. Im
nämlichen Jahre zeichnete sich O., der
indessen zum General-Major vorgerückt
war, noch in den Niederlanden aus, wo
er den Plan zum Angriffe des verschanz,
ten Lagers von Famars entwarf und mit
glänzendem Erfolge ausführte, wie auch
im hitzigen Gefechte bei Marchienne sich
besonders auszeichnete. I n den Feld« zügen der beiden folgenden Jahre, 1794
und 1798, gab er wieder am Rhein
erneuerte Beweise soldatischer Bravour,
verbunden mit Klugheit bei Ausführung
seiner Unternehmungen. Im Jahre 1796
begleitete er den Feldmarschall Wurm«
ser nach Italien, wo er die Avantgarde
commandirte. Am 29. Juli nahm er
Salo ein und am 11. September, als
sich Wurmser in Mantua einschloß,
führte er die nöthigen Verstärkungen
herbei. An das Jahr 1799 aber knüpft
sich unauslöschlich Ott 's Name in der
Kriegsgeschichte, am 20. April nahm er
Brescia ein, in der Schlacht bei Caffano.
am 26. und 27. April, verrichtete er
Wunder der Tapferkeit; hielt dann den
gegen Bologna vorrückenden General
Montr ichard auf und deckte während
der Belagerung Mantua's die Herzog,
thümer Parma und Piacenza. Die blu>
tige dreitägige Schlacht an der Trebbia.
17.—19. Juni, entschied meistens Ott 's
Klugheit und die Ausdauer seiner Divi-
sion; einige Wochen später nahm er am
9. Juli nach dreistündigem Gefechte das
Fort Urbano ein. Ein neuer Ehrentag
Ott 's war jener der Schlacht von Novi,
13. August, in welcher er den linken
Flügel commandirte und am meisten
zum Siege des Tages beitrug. Nun
belagerte er Ancona, besetzte einen Theil
des Kirchenstaates und vereinigte fick
mit der Armee des Generals Melas,
der in Piemont operirte. Zwischen Sa-
vigliano und Marenne kam es mit der
Division des Generals Grenier zu
hartnäckigen Kämpfen. Ot t , obgleich
krank, wohnte denselben bei und. setzte
sich in Savigliano, aus welchem Orte
er die Franzosen verdrängt hatte, fest,
verfolgte die weichenden Franzosen,
machte viele Gefangene und gelangte,
den Feind vor sich hertreibend, durch das
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon