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Paar 154 PMasek
Infanterie>Regiment Graf Lacy, mit
welchem er auch sogleich in den Türken»
krieg zog. Bald nach Beendigung des-
selben ward P. zum Hauptmann beför»
dert, nun ging er in's Feld an den
Rhein, wo er die Kampfe von 1792 bis
1796 mitmachte, worauf er zur Armee
nach Italien kam und bei der Verlheidi«
gung von Mantua verwendet wurde.
Im Mai 1797 wurde P. zum Major im
43. Infanterie«Regimente befördert. Bei
Legnago, am 26. März 1799, erkämpfte
sich P. den Maria TherefieN'Orden.
Unsere Vorposten waren bereits auS dem
Dorfe Paradiso verdrängt worden und
Paar erhielt Befehl, das weitere Vor»
dringen des Feindes zu verhindern.
Paar, die Wichtigkeit des Besitzes von
Paradiso erkennend, hielt nicht nur den
Feind im Vordringen auf, wie er Befehl
hatte, sondern griff das Dorf an und
in zwei Stürmen gegen dm überlege»
nen Feind bemächtigte er sich desselben
und vertheidigte es auf das Standhaf-
teste. Als im Verlaufe des Gefechtes der
F^ind die Brücke bei Fiume nuovo ge»
nommen, eilte P. aus Paradiso herbei,
sammelte die weichenden Truppen der
Unseren, führte sie von Neuem in den
Kampf und nahm dem Feinde die Brücke
wieder ab. Auch später noch, als schon
die Franzosen zum Rückzüge gezwungen
worden, fiel P. in ihre rechte Flanke und
setzte ihnen in nachdrücklichster Weise zu.
Graf Kar l wurde in der 66. Piomotion
(vom 18. August 180l) für seine Was-
fenthaten mit dem Ritterkreuze des Ma»
ria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Bei
den Unternehmungen in der Rim'era und
gegen Genua befehligte er als Oberstlieu«
teuant einGrenadier«Bataillon; imIahre
48(X)kämpfte er, obgleich von seiner früher
erhaltenen Wunde noch nicht genesen, in
rühmlichster Weise, und im Jahre 1893 bei Caldicro als Oberst des Infanterie«
Regiments Lattermann. Familienverhält-
nifse veranlaßten ihn im April 1896. den
activen Dienst der Armee zu verlassen,
und P. trat aus demselben mit dem Cha»
rakter eines General«Majors. Im denk-
würdigen Jahre 1869 kehrte aber P. wieder
in Activität zurück und führte bei Aspern
und Wagram, in welch letzterer Schlacht
er verwundet wurde, eine Brigade. Im
Jahre 18l3 verlieh Kaiser Franz dem
Fürsten die Inhaberstelle des neuerrichte-
ten 43. Infanterie-Negiments, nachmals
Geppert, heute Feldzeugmeister Aleman.
Seit dem Jahre 1810 lebte P. (seit 1800
Fürst) abwechselnd auf seinen Gütern in
Steiermark und Böhmen. Er besaß in
Wien im eigenen Palaste in der Woll»
zeile (alt Nr. 792) eine aus mehreren
tausend Blattern bestehende, an schönen
Stücken reiche Kupferstich-Sammlung,
deren Conservator Baron von Vit i ing»
Hof war. der selbst Landschaften und
Thiersmcke malte und in Kupfer radirte.
Der Fürst scdeint auch selbst Kunstdilet»
tant gewesen zu sein ^vergleiche Louis
Prinz von Paar. S. 148, Nr. 8).
Des Fürsten Gemalin, eine geborne
Gräfin Cavr ian i , ist jene Dame,
deren in den Quellen s^S. 146. Nr. 4^
des Näheren gedacht ist. Ueber des Für.
sten Kar l Familienstand vergleiche die
Stammtafel.
Hirtenfeld (I>). Der Militär.Maria Thcre.
fien.Orden und seine Mitglieder (Wien 1837,
StaatSdruckerei. kl. 4°.) S. 633 u. 1743 —
Oesterr eichische Nat ional »Encyklo-
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1833. 8".) Bd. IV, S. 133.
Plllilasek, Mathias (Pädagog und
Di rec tor des k. k. Blinden-Institutes
in Wien, geb. zu Mödritz in Mähren'
24. Februar 1810). Sein Vater war
Zandwirlh, und der Sohn erhielt seine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon