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Peinlich 431 Peinlich
im Jahre 1826 in Augsburg gedruckt
erschienen. Er war zu seiner Zeit der
Festprediger bei allen wichtigeren Anlas»
sen des kaiserlichen HofeS: so hielt er bei
St. Stephan die Leichenrede auf Kaiser
Kar l VI . ; die Krönungsrede, als Ma-
ria Theresia zur Königin von Böh«
men gekrönt wurde' die Leichenrede an«
läßlich des Todes der Kaiserin Wilhel«
mine Amalie u. s. w. E'^e Samm-
lung seiner Festreden ist auch^in, zwei
Theilen (Wien 1746, Heyinger, Fol.)
erschienen.
x. 80.) ^ssn (Visnn^s st
x. 239.
Peinlich, Richard (gelehrter Bene-
dictiner. geb. zu Gratz 3. Mai 1819).
Sein Vater Niko laus war magistrati«
scher Marschcommiffär in Gratz. Der
Sohn, dessen Taufname Gabr ie l ist,
beendete daselbst die Gymnasial« und
philosophischen Studien, dann trat er in
daS Benedictinerstift Admont, in wcl-
chem er den Klosternamen Richard an«
nahm und im Iabre 1842 zum Priester
geweiht wurde. Zunächst fand er seine
Verwendung im Stifte als Grammati«
kallehrer der Sängerknaben, im Jahre
1844 kam er aber als Prafect in das
k. k. Convict nach Gratz. wurde zugleich
Adjunct am dortigen Gymnasium und
naä> abgelegten Lehramtsprüfungen als
Grammatikal. und Gymnasial-Religions«
lehrer approbirt. Als im Juni 1848 das
Convict geschlossen wurde, lrat P. als
Feldcaplan bei dem stciermärkischen
Schützencorps auf Kriegsdauer ein und
machte den Feldzug in Italien bis März
1849 mit. Im Herbste letztgenannten
Jahres, seinem eigentlichen Berufe zurück»
gegeben, wurde er Lehrer am k. k. Gym«
nasium zu Iudenburg, und als dassebe
in ein Untergymnasium umgewandelt wurde, kam er im Jahre 1831 als Pro«
feffor an das kön. Gymnasium zu Ofen
in Ungarn, wo er zugleich die Redaction
der daselbst erscheinenden religiösen Wo«
chenschrift. „Der katholische Christ", die
der St. Stephan.Veiein zu Pesth her-
ausgibt, sowie deS Vereins«Kalenders
für die Jahre 1833 und 1834 besorgte.
Diese Wochenschrift enthalt in den Jahr-
gangen 1833—1836 zahlreiche kirchlicke
und apologetische Artikel, ferner Gedichte
und Erzählungen aus seiner Feder. Bis
1834 blieb P. in Ofen, nun erhielt er
eine Professur am akademischen Gymna«
sium zu Gratz, wo er mit Umsicht und
Ernst, in einem dem Umschwünge der wis«
senschaftlichen Richtung au Oesterrreichs
Lehranstalten entsprechenden Geiste wirkte
und sich dabei als ein so tüchtiger Schul«
mann bewahrte, daß ihm im Jahre 1861
zuerst provisorisch, bald darauf aber
definitiv die Directorstelle an besagtem
Gymnasium übertragen wurde. Auch
bekleidete er die Stelle eines Superiors
des Admonter Professoren«Collegiums
und seit dem Jahre 1861 fungirte er
einige Jahre zuerst als Caplan, zuletzt
als Superior des uniformirten Gratzer
Bürgercorps, welche Stelle er in letzte-
rer Zeit niederlegte. Für seine verdienst«
lichen Leistungen als Schulmann und
Weltpriester verliehen ihm im Jahre
1860 der Bischof von Szathmar, im
November 1864 der Bischof von Seckau
den Titel eines Consistorialrathes und
im Jahre 1863 die Universität zu
Freibura. im Breisgau die theolo-
giscbe Doctorwürde. P. ist seit Jahren
als Schriftsteller auf theologischem, bio«
graphischem und historischem Gebiete
vielfach thatig. Von seinen homiletischen
Vortragen sind mehrere im Drucke er-
schienen, wie: „Judas der Vcrriithrr und
Jesus der Verrathene" (1833); — „Tnser
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon