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bürg. lebte im 48. Jahrhunderte). Der-
selbe bekleidete in Oedenburg die Stelle
eines Stadtrathes und H oranyi nennt
ihn ausdrücklich „ä-ura vivorst, ZsuHtor
oeisderi-imuL". Näheres ist über seine
Lebensumstände nicht bekannt, jedoch hat
sich sein Andenken durch zwei in den
Jahren 1733 und 1769 herausgegebene
historische Werke erhalten, welche die
Titel führen:
pronii 1733, 8<>.) und ^
(idiä. 1769, 8".). In
ersterem Werke führt P. den Nachweis:
daß die Ungarn nicht, wie die Anficht
allgemein ist, von den'Hunnen und Ava»
ren, sondern von sieben anderen verschie«
denen Volksstämmen ihren Ursprung ab»
leiten, denen als achter jener der Catarer
sich hinzugesellt habe, worauf sich alle in
Ein Volk vereinigt hatten; auch stellt er
die Behauptung auf, daß das Christen»
thum durch Griechen nach Ungarn ge«
bracht worden; in der zweiten Schrift
aber sucht er darzuthun, daß die Bezeich»
nung: königlich, sowie überhaupt die
monarchische Verfassung Ungarns
nicht erst von dem h. Stephan, son»
dem bereits von dessen Vater Geysa
eingeführt worden sei. Noch sei bemerkt,
daß nach dem n
vÄlL I I , p. 163, das Werk: „
8ud fte^xa" im Icchre 1769, nach H o>
ränyi aber schon zehn Jahre früher, im
Jahre 1739, erschienen ist.
provineialium «criptis eäiti5 llotorum (Visnuas 1776, H.. I^oy^e, 8".) 1oniii5 I I I ,
D. 62.
Pellllti de la Tour, Franz Freiherr
(k. k. Major und Ritter des Maria
Theresien.Ordens. geb. zu Alessan«
dria in Piemont im Jahre 1730, gest.
zu Castellazzo ebenda 22. October
1831). Entstammt einer italienischen
Patrizierfamilie. Im Jahre 1770 trat
er als Volontär bei Njhazy.Huszaren in
kaiserliche Dienste, kam 1773 als Ober«
lieutenant in das 49. Infanterie-Regi«
ment, in welchem er im Juli 1787
Hauptmann wurde. Im Türkmkuege
hatte er bei verschiedenen Gelegenheiten
durch seine Tapferkeit sich ausgezeich«
net, so im Jahre 1788 bei der Bestür-
mung der Festung Dudicza und vor
Belgrad, wo er sich den Maria There«
sien-Orden erkämpfte. Bei dem Sturme
auf die Naizenvorstadt am 30. Sep>
tember war P. als Freiwilliger mit sei-
ner Compagnie an der Spitze der dritten
Colonne. Ohne die Umhauung der Pal«
lisaden erst abzuwarten, überstieg er der
Erste dieselben und die Mannschaft folgte
ihm herzhaft. Der Feind wurde ver«
drängt, und nachdem P. noch einen tiefen
Graben übersetzt, bemächtigte er sich der
feindlichen Batterie bei der Csartake und
einer zweiten beim Thore der Raizen«
stadt. So bahnte er der dritten Kolonne
den Weg, erleichterte die Oeffnung des
Thores und die Zufuhr der Geschütze
und Munition. Nun verfolgte er den
Feind unaufgehalten, ihn so verhindernd,
festen Fuß zu fassen, trieb ihn durch
die Raizenvorstadt bis an das GlaciS,
wo er Posto faßte und den mit der Ver«
barrikadirung der Gaffen beschäftigten
Arbeiten während der wiederholten feind»
lichen Angriffe den wesentlichsten Vor»
schub leistete. In der 18. Promotion
(vom 21. December 1789) wurde P.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon