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439 Penzeneter
3, in den Konigsberger politischen
und gelehrten Zeitungen; auch bearbeitete
er, wie oben bemerkt wurde, zu Würz
bürg unter der Direction des Hofrathes
Gilso n den größten Theil der
Barch. Kopitar's kleilirre Schriften sprach«
wissenschaftlichen, geschichtlichen, ethnographi«
schen und rechtöhistorischen Inhalts. Heraus«
gegeben von Fr. M i klosich (Wien 183?,
Friedrich Beck. 8°.) S. 5 u, 6. in „Kopitar's
Selbstbiographie". — ü no^k lopsä i^a
xovL2ocd.2g,, d. i. Allgemeine (polnische)
Encyklopädie (Warschau 1863, Orgelbrand,
gr. 80.) Bd. XX, S. 523.
Penzeneter von Peuzenstein. Johann
st. k. Feld marschall» Lieutenant
und Commandeur des Maria Theresien»
Ordens, geb. zu Wien im Jahre 173t,
gest. ebenda 21. Mai 1796). Sein Vater
Anton war Artillerie. — oder, wie es
damals hieß, Stuckhauptmann — und
Oberfeuerwerkmeister bei dem General-,
Feld«, Land- und Haus.Artillerie.Zeug>
amt. I n seinem Fache sehr geschickt, hatte
er das k. k. Gußwerk zu Rhonitz in
Ungarn in vollkommenen Stand gesetzt
und selbst eine Gewehrfabrik angelegt,
welche wohlfeile Waffen für die kaiser»
liche Armee lieferte. I n Anbetracht die»
ser Verdienste wurde nach seinem Tode
seinen drei Söhnen Anton, Johann
und Joseph und vier Töchtern Clara.
El isabeth. Anna und Theresia
mit Diplom vom 9. Jänner 1734 der
Adelstand verliehen. Von Erstern war
Johann im Februar 1747 bei der
kaiserlichen Artillerie in Dienste getreten
und hatte zwei Jahre als Qua>Büchsen-
meister den niederländischen Feldzug mit»
gemacht, diente dann vier Jahre, wie es
damals hieß, als junger, dann alü alter
Feuerwerker (gleich dem Lieutenant). I n
der Schlacht von Kollin that er sich so
hervor, daß er zum Oberlieutenant beför» dert wurde und nicht lange darnach
rückte er zum Hauptmann vor. I n dieser
Eigenschaft zeichnete er sich bei der Ein«
nähme von Glatz im 1.1760 so aus. daß er
über Vorschlag Loudon's zum Major
ernannt wurde. Ein 29jähriger Major
bei der Artillerie war für jene Zeiten
gewiß etwas Außerordentliches. Später,
als Oberstlieutenant, commandirte er in
den Niederlanden die Artillerie, wurde
im Jahre 1774 Oberst im 1. Negimente.
einige Jahre später in derselben Charge
Inhaber desselben und im Jahre 1783
General-Major. Während den Schelde-
Streitigkeiten in den Jahren 1784
und 1783 war P. Befehlshaber der
Artillerie in den Niederlanden. Im Jahre
1790 kam er unter gleichzeitiger Ernen«
nung zum Feldmarschall'Lieutenant nach
Böhmen. Bei dem im genannten Jahre
erfolgten AuSbmche der Brabanter Un>
ruhen führte P. im October zur Ver«
stärkung der in den Niederlanden operi»
renden Armee die Reserve aus Böhmen
durch Deutschland nach Luxemburg, stand
mit derselben im Jahre 179 l zu Mecheln
und erhielt bei Ausdruck der französischen
Kriege den Oberbefehl der gesammten
Feldartillerie. Diesen führte er in den
Jahren 1792 und 1793. Bei dem Vom-
vardement auf Lilie, am 30. September
1792, wurde er verwundet, was ihn je»
dock nicht abhielt, den anstrengenden
Felddienst noch ferner zu verrichten, und
so traf er denn in allen Schlachten und
Postengefechten. insbesondere aber bei
Belagerungen und Bombardements per-
sönlich alle Anordnungen, und dabei
mit solcher Umsicht und Geschicklichkeit,
daß ihm Kaiser Franz, der wahrend
seiner Anwesenheit bei der Armee in den
ersten Monaten des Feldzugs 1794 in
den Schlachten bei Landrecy, Tournay,
Charleroi Zeuge derselben war, aus eige-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon