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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Volume 21
Page - 466 -
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Page - 466 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Volume 21

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Poryel 466 Peryel gab sofort das Commando an General Wysocki und in einem Tagesbefehle den Truppen seine Entsetzung mitthei> lend, begleitete er diesen mit den Worten: „daß es ihn allerdings schmerze, eben im Momente des Kampfes von ihnen zu scheiden, doß er aber nicht „Uebel auf Uebel" häufen und Zerwürfniß in den Reihen des Heeres hervorbringen und derhalb nur einfach von dem gesammten Ofsicierscorps und der Mannschaft der Armee Abschicd nehmen wolle." Die un» garische Schilderhebung schritt rasch ihrem Ende entgegen. Trotz der wiederholten Absetzungen kämpfte doch P. über Dem» binski's Aufforderung bei Temesvar mit, aber der Erfolg war da ein ebenso ungünstiger, als auf anderen Puncten des Kriegsschauplatzes. Nach der Kata« strophe bei Vilagos suchte auch er Ret- tung in der Flucht. Am 11. August be« fand er sich in Karansebes, noch am Abende desselben Tages in Szlatina. Er war in Begleitung seines Bruders Nikolaus, der Honväd-Oberst war, und seiner Adjutanten Simunich und Halaß daselbst angekommen und machte Halt, um weilte Nachrichten abzuwarten. Als aber Dembinski und Moszä- ros bereits die Grenze übel schritten hatten, betrat auch er türkischen Boden. Er blieb nun einige Zeit in Widdin, spä> ter in Schumla. wo sich die jüngere radi» kale Partei und einige gleichgesinnt? un» garische Officiere um ihn sammelten und eine eigene Partei, die schon damals in Opposition gegen Kossuth stand, sich bildete. I n neuester Zeit noch wurde von Simonyi im ungarischen Landtage gegen Perczel die Beschuldigung auf- geworfen, daß erder Allererste nach der 1849er Katastrophe den ungarischen Boden verlassen habe. Aus Horvath'S Geschieht kNH man aber. daß bei der am 9. August stattgehabten Schlacht bei Te» mesvär Perczel der Letzte das Schlacht, feld verlassen habe. Nun begab er sich nach Karansebes und dort, wie spater in Szlatina, erwartete er weitere Nachrichten. Am 47. August überschritten Dem- binski undM^szäros mir ihrer Be« gleitung die ungarische Grenze, sie waren mit französischen Reisepässen versehen nnd in diesen als Kaufleute eingetragen. Mit ihnen gingen damals auch Graf Ladis» laus Vay und Graf Coloman Lazar. TagS darauf erst kam Perczel nach und fand sie in Turn»Severin bereits gefangen, während er, der unter seinem eigenen Namen und mit Generalstitel auftrat, von der türkischen Negierung in Freiheit gelassen wurde. Längere Zeit blieb er in Kutahia, als aber die Zahl der Internirten immer mehr und mehr zusammenschmolz, ging er im Juli 1831 mit 61 Leidensgefährten nach England, wo er in London lebte. Achtzehn Jahre blieb er in Verbannung, und verlebte dieselbe in England, auf der Insel Ier» sey, in Paris, endlich, nach dem Um» schwunge der Ereignisse in Ungarn, kehrte er am 2l. Juli 1867 in seine Heimat zurück, in welcher ihn der „Hon" mit folgenden Worten begrüßte: „Willkom« men sei Moriz Perczel im Vaterlande, dessen he.iliger Sache er nie untreu war, und dem er ruhmvoll, ehrlich und uner« schütterlich alsGesetzgeber, alsGeneral und als Verwiesener diente". Moriz Perczel aber, als er am 27. Juli 1867 in Pesth anlangte, rief im Bewußtsein seineS fleckenlosen Charakters der ihm zujubeln« den Menge zu: „Nicht um Verzeihung zu empfangen kam ich, sondern um Ver« zeihung zu geben". Heimgekehrt, legte P. den Eid der Bürgertreue und auf die Verfassung ab und wurde sofort zum Deputirten erwählt. Später unternahm
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich O'Donnel-Perényi, Volume 21
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
O'Donnel-Perényi
Volume
21
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1870
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
542
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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