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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22
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Page - 21 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22

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Perinet 21 Perinet schloß er sich der Dilettanten-Gesellschaft an, welche zu jener Zeit im k. k. Taub sturnmen.Institut bestand. So wurde er immer mehr und mehr bekannt, kam bald in das privilegirte Theater in der Leopoldstadt, darauf in jenes im Frei« hause auf der Wieden. wo er überall Beifall fand und das Repertoir mit sei« nen Original'Schnurren oder Bearbei» tungen französischer Stücke bereicherte. In diese Zeit fallen zwei bemerkenswerthe Episoden: seine Heirath mit Anna ge. bornen Gansch ^siehe über dieselbe den Schluß der Biographie^ und der Tod seines Vaters. Dieser hinterließ ihm und seiner Schwester ein kleines Haus in der Stadt. Perinet machte sofort Anstal- ten, es zu veräußern und konnte es kaum erwarten, seinen Antheil, der in sechs- tausend Gulden w Gold bestand. w Händen zu haben. Der erste Tag des Besitzes — Herausgeber dieseS Lexikons schöpft auS Aufzeichnungen von Peri. net's erster Frau — war auch der An« fang der zügellosesten Verschwendung. Taglich des Morgens steckte er ein Sümmchen Ducaten, das für den Tag ausreichen mochte, in die Tasche und kehrte nicht eher heim, bis die Summe vergeudet war. Es war ein so unbe- zahmbarer Drang, das Gold loS zu werden, in ihm, daß er, wenn Magen und Gurgel ihren Dienst bereits versag- ten, noch spät des Abends große Düten mit Zuckerwerk kaufte und es unter die Gaffenjungen vertheilte. Er schaffte sich eine schöne Garderobe, eine Bibliothek ohne Wahl, aber keine Wasche an. Nach ungefähr sechs Wochen war sein Gold bis auf den letzten Pfennig hin, die Bücher wurden nun verschleudert, die Kleider verkauft und in der siebenten Woche ersuchte er schon einen Freund schriftlich um ein — Hemd. Er war zu blöde, um je ein mündliches Ansuchen zu stellen. Er konnte Stunden iin sorglose» ften Muthwillen mit einem Freunde zu> bringen, und kaum hatte ihn dieser ver« lassen, so schrieb er <hm auch schon einen kläglichen Bettelbrief, sehr oft in Versen. Solche Briefe hielt er für unwidersteh» lich und in der That machten sie auch größten theils die beabsichtigte Wirkung. Im I . 4789 kehrte er zur Leopoldftädter Bühne als Schauspieler und Theaterdich» ter zurück und blieb an derselben bls zinn Jahre 1798. in welchem er Engagement bei Schikaneder's Truppe nahm. Als Hensler nach Marinel l i 'S Tode im Jahre 1803 das Leopoldstadter Theater pachtete, berief er Perinet zu sich, der nun an dieser Bühne bis zu seinem im Jahre 1816 im Alter von 31 Jahren erfolgten Tode wirkte, einen sechsmonat« lichen Zeitraum im Jahre 1307 ausge- nommen, in welcher Zeit er zu Brunn spielte, wo Schikaned er die Direction deS dortigen Theaters übernommen hatte. P.'s Thätigkeit als Schauspieler war kaum von irgend einer Bedeutung; er war wohl in manchen komischen Rol- len beliebt, wie z. B. in jener des Tiro- ler Waftel. aber im Ganzen war er eintönig, ohne Gestaltungskraft und wie im Leben, so auch auf der Bühne gemein. Castelli nennt ihn geradezu „erbarm, lich". Glücklicher war er in seinen dra« matischen Arbeiten, in welchen er den damals eben,nicht sehr geläuterten Ge« schmack des Janhagel zu treffen verstand und manche Arbeit lieferte, die durch die Composition eines Wenzel Mül ler die Nunde durch die Welt machte. Seine im Drucke erschienenen Stücke sind in chro« nologischer Folge: „Der Gremit ant Far- wll. säM5piel in Z Nuh." Wien 1790, Gerold, 8".); — „Der Pngt. 3u5t5pirl m 5 Nutz." (ebd. 1792); — „Nie zwei S°.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Volume 22
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Pergen-Podhradszky
Volume
22
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1870
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
534
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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