Page - 105 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22
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Petra sch 105 Petra sch
Aufnahme gefunden; er lebte daselbst län
gere Zeit, als ein Angehöriger des Hau-
ses betrachtet, von Petrasch mehr a
Freund wie Untergebener angesehen. Pe
tra sch war es nun, der den geistvollen Son>
nenfels dem Staatsrathe Borie ^Vo. I I ,
S. 66) warm empfahl, wodurch ihm der Wez
zu seiner künftigen Stellung geebnet wurde,
Auch war General Petrasch Schloßhculpt.
mann des in Ungarn an der Grenze gegen
Mahren gelegenen kaiserlichen Familienschlosses
Holitsch; er war es, der das Schloß Prerau
neu herrichten, die Kuppel des alten Schloß»
thurmeS abtragen und daraus einen Leucht'
thuriu machen ließ. Das ungarische Baronat
welches P. von seinem Vater aus führte
dehnte die Kaiserin mit Diplom ääo. 30. Iän
ner 1767 auf die österreichischen Erblonde»
aus. — General Petrasch hatte aus seiner
Ehe mit El isabeth von Fritz, einer Lied«
lingskammerfrau der Kaiserin Mar ia The<
resia, einen Sobn Franz. Dieser trat auch
in die kaiserliche Armee, wurde zuletzt Feld-
marschall-Lieutencmt und k. t. Festungs-Gou
verneur von Mannheim. Seines Verhaltens
wegen in der Schlacht bei Zürich (4. Juni
l?99) wurde General Freiherr Franz von
Erzherzog Kar l besonders belobt. Mit ihm
erlischt die von seinem Großvater Ernst
Anton gegründete Linie, und scheint das
freiherrl iche Haus Petrasch völlig er<
loschen. Noch sei hier der originellen Grab»
schrift des zu Wien verstorbenen Freiherrn
Ernst Gott l ieb P., die er selbst verfaßte,
gedacht. Sie lautet: H0O8INI
I. NX. ^llVNNI'II'I'N. NIIUI8.
> VIX1^. 155. 82NN01U1'L.
> 8NV. NNI^ I . DI5VI-
1792 > ^^X0. >N1'^1'I8. 84 >
811'. 1>IVI. 1>^iili^. I.VVI8. l^Der Tem«
pel des Nachruhms, oder Sammlung
kurzoerfaßter Lebensgeschichten großer ausge»
zeichneter Militärpersonen u. s. w. (Wien und
Linz 1797. 80.) Theil I, S. 230. — Oester»
reich isches Archiv für Geschichte u. s. w.
Herausgegeben von Riedel (Fortsetzung des
Hormayr'schen, Wien, 4«.) Jahrg. 483l),
S. 36. — ^l'aäal-H l"I)anl6^, öasuilc, d. i.
Kalender (Wien, 8«.) Jahrg. 1858. S. 184.) — 2. Maximil ian Freiherr von Petrasch
(k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. 1668, gest.
zu Fütstenau im Breslau'schen 24. Juli 1724).
Der Sohn wohlhabender Bürgersleute, den
eine unbezähmbare Lust zum Waffendienste,
welche sein Bruder Ernst Anton ss. d.
S. 10l) mit ihm theilte, zum Eintritt in die
kaiserliche Armee bewog. Als gemeiner Reiter
trat er in das Kürassier-Regiment Gondola.
Bei Lugos focht er zugleich mit seinem Bru»
der Ernst Anton und sah seinen General
Veterani einen grauenhaften Heldentod
sterben. In fünf Jahren brachte es Maxi-
mi l ian zum Ofsicier. Im Raköczy'schen
Ausstände fiel er in die Hände der Insurgen»
ten, die ihn zum Uebertritte zu ihrer Partei
überreden wollten. Aber Mar blieb seinem
ersten Eide treu und ertrug eine von Leiden
mannigfacher Art erschwerte Gefangenschaft
bis zu seiner Ausweckselung. Seine Tapfer«
keit und Geschictlichkeit im Dienste veranlaßte
seine rasche Beförderung, er wurde l?<6 Oberst
und Commandant der Festung Brood in Sla»
vonien, als welcher er in den häufigen Tür-
kentampfen neue Beweise seines Muthes und
semer Umficht gab, u. a. üderlistrte er die
Besatzung von Gradisca, indem er
sie in einen
Hinterhalt lockte und ihr einen so empfind,
lichen Verlust beibrachte, daß sie Gradisca
verbrannte und sich nach Banialuka zurück«
zog. Petrasch wurde bald ein Liebling des
Prinzen Eugen, der ihm durch Aufträge zu
wichtigen Unternehmungen Beweise seines
Vertrauens gab. So gab er ihm Befehl, das
start befestigte Derlent anzugreifen und zu
nehmen, welche Aufgabe P., ungeachtet seiner
bei Lugos erhaltenen Wunde, welche wieder
aufbrach und es ihm unmöglich machte, ein
Pferd zu besteigen, so daß er den Angnss in
einer Sänfte leitete, ganz nach Eugen's
Wunsch löste. Die Gefangenschaft seines
Bruders Ernst Anton steigerte Mar imi .
l. i a n'S Unternehmungsgeist gegen seine Feinde.
Zuerst richtete er sein Augenmerk auf die von
den Türken zwischen Zwornik und Sabacz
errichtete Schanze Lischnitza. gegen welche er
mit einem Commando von etwas über Tau«
send Mann und zwei Geschützen auszog und
sie am 23. Mai 1717 mit Sturm nahm, und
bei dieser Gelegenheit drei Fahnen erbeutete.
Ein Versuch, die Festung Sabacz zu nehmen,
gelang P. nicht, doch erzwang er sich seine
Stellung zwischen Sabacz und Mitrowitz,
wodurch er die Verbindung von Petenvardein
herstellte und die Fouragirung der Haupt.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon