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Kosten nach Wien schickte, wo er im
November 1819 ankam und zuerst bei
dem berühmten Kl ieber Md. XI I ,
S. 92^ einen systematischen künstleri-
schen Unterricht erhielt. Im Jahre 182l
zum Besuche der Akademie der bildenden
Künste zugelassen, that er sich daselbst
durch seine Leistungen bald in ausge-
zeichmter Weise hervor, erhielt im Jahre
1823 einen Schulpreis und bald darauf
den großen Reichet'schen Preis. Als
Schaller für die Akademie gewonnen
wurde, arbeitete P. unter seiner Leitung,
copirte mit großer Geschicklichkeit alte
Schnitzwerke, Medaillen. Cameen, Pasten
u. dgl. m. für das kais. Münz« und An-
tikencabinet und lieferte deren auch meh»
rere für das Berliner Museum. Im Jahre
1813 verließ er Wien und begab sich
zunächst nach Temesvar, von dort nach
VukouHr und bald darauf nach Ivankov,
im Broder Grenz»Regimentsbezirke, wo
er seinen Onkel, den Capitän Basil Pe>
t rov iu , und den 96jährigen Großvater
besuchte. Später brachte er einige Zeit
bei seinem Oheim mütterlicher Seits,
Paul Gjurkov iö , der Maler war, zu
und kehrte von dort nach Temesvä.r zu«
rück, wo er mehrere Arbeiten ausführte.
Nun kehrte er nach Wien zurück, wo er
zuerst eine große Vase für den Gra»
fen Festetics vollendete, aber früher
noch hatte er daselbst eine Gruppe aus
Gyps vorstellend: „Venus und Amor" und
eine Statue aus Gyps: „Persen5 mit drin
Nlrtm2enlMpte" ausgestellt. I n Wien ar-
beitete er im Atelier des Bildhauers
Schall er und seine erste größere Arbeit
war „Nie AulllSZulbüste dis Graten Franz
Kinsky", welche am 4. October 1830
im kais. Militär-Akademie-Gebaude zu
Wiener«Neustadt, dem Orte der unver«
geßlichen Thätigkeit dieses berühmten
Generals, feierlich enthüllt wurde. Im Jahre 1831 trat er aus Schalle r's
Diensten und übte nun selbstständig seine
Kunst auS; die Büste Kinsky's und
mehrere andere mit großer Kunstfertigkeit
ausgeführte Arbeiten hatten seinen Kunst«
lerruf begründet und die Bestellungen
häuften sich immer mehr und mehr. Unter
den nach dieser Zeit ausgeführten Arbeiten
sind zu nennen: ein großer, im Bronze»
guß ausgeführter Christus; dann zwei
Altare, ein großer und ein kleinerer für
die fürstlich Schwärzende rg'fche Gruft-
capelle zu Wittingau in Böhmen; im
Auftrage des Fürsten Mi los zwei Chri«
stusstatuen und mehrere andere kleinere
Arbeiten; im Jahre 1839 eine stark vec»
goldete Broncestatue für den damaligen
Metropoliten von Karlowitz; im Jahre
1840 begann er auf Bestellung der Stadt
Belgrad für die dortige Hauptkirche einen
Altar von riesigen Dimensionen (42 Schuh
Höhe und 48 Schuh Breite) mit reicher
architectouischer Ausschmückung, welcher
im Jahre 1842 aufgestellt wurde; im
Jahre 1843 arbeitete er wieder im Auf«
trage des Fürsten Schwarzenberg
drei Altäre, zwei für die Kirche zu Gilo»
vec und den Hochaltar für die Kirche zu
Neusattcl bei Wittingau in Böhmen;
im folgenden Jahre vollendete er die
Marmorbüste deS Bankiers Freiherrn
von Rothschild, eine andere des Bal«
letmeisters am k. k. Hof-Operntheater,
Anton Guerra, und dann mehrere
Bildhauerarbeiten für die Pfarrkirche der
Wiener Vorstadt St. Margarethen; die
letzte größere Arbeit, welche P. ausführte,
war die Bronzestatue des ungarischen
Dichters Alexander Kisfaludi für
das Pesther National.Mustum, welche
er im Jahre 1848 vollendet hatte, deren
Aufstellung aber der damaligen Unruhen
wegen erst im Jahre 1830 erfolgte.
Außerdem führte er in letzterer Zeit
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon