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dcnnpfer nach Callao in Peru weiter zu
reisen.
Freiherrnstands'Diplom vom 8. August
1867. — Wappen. In Roth ein silberner
rothbezungter Löwe auf grünem, den Fußrand
durchziehenden Rasengrunde, in der rechten
Vorderpranke ein Schwert an goldenem Griffe
über sich schwingend, in der linken ein hohes
goldenes, in den drei oberen Enden tatzen«
artig ausgehendes Kreuz vor sich tragend.
Auf dem Hauptrande des Schildes ruht die
Frc-i Herrn kröne mit einem daraufgestellten ge»
krönten Turnierhelme, aus dessen Krone ein
dem im Schilde ersichtlichen ähnlicher bewehr«
ter und beladener Löwe mit von einander
gebreiteten Pranken vorwärts gekehrt hervor»
wächst. Die Helm decken sind zu beiden
Seiten roth, rechts mit Silber, links mit
Gold belegt, Schi ldhalter sind zwei vor»
wärts gekehrte Matrosen in blauen Blousen,
weißen Beinkleidern und schwarzen breitkrem»
pigen Hüten auf einer unter dem Schilde sich
verbreitenden Vroncearabeske angebracht, jeder
mit der dem Schilde Zugekehrten Hand diesen
stützend, und in der anderen der recktseitige
ein Enterbeil, der linkseitige ein Schiffsruder
niederwärts gestemmt haltend.
Petz, auch Pez, Bernhard (gelehrter
Benedict iner, geb. zu Molk, nach
Anderen zu Ybbs 22. Februar 4683,
gest. zu Molk 27. März 1738). Die
Familie soll adeligen Ursprungs sein und
zu ihren Vorfahren den Bartholo»
inäusPeh, Herrn von Ulrichskirchen und
St. Veit in Karnthen, des Kaisers Ru-
oolph I I . Rath, haben, der an verschie»
denen Höfen in Gesandtschaften und zu»
letzt am türkischen Hofe als Botschafter
in Verwendung gestanden und im Jahre
4388 in die niederösterreichische Land«
Mannschaft aufgenommen wurde. Chri-
stoph Petz, der Enkel dieses Bartho-
lomäus P., war zu Anbeginn des
17. Jahrhunderts mit noch anderen
Evangelischen aus Karnthen in's Eril
gewandert und hatte sich in Regensburg
als Bürger und Handelsmann 'niederge«
lassen. Die nun bürgerliche Familie war gleich vielen anderen im dreißigjährigen
Kriege ganz heradgekommen, da sie
übrigens sehr zahlreich war, zerstreute
sie
sich
unter verschiedenen Bedienstungen
und Handthierungen. Ein Johann
Zacharias war Gastgeber in Abbs
und unter seinen eilf Kindern glänzen
Bernhard und der gleich ihm als Ge«
schichtsforscher geschätzte Bruder Hiero»
nymusP. ^f.o. Folg. S. 149) InWien
und Krems besuchte er die Gymnasien,
nach beendeten Humanitaisclafsen fand er
Aufnahme im Benedictinerstifte Molk, in
welchem er im Jahre 1700 das Ordens-
gelübde ablegte und seinen bisherigen
Taufnamen Leopold mit dem Kloster«
namen Bernhard vertauschte. Nach
beendeten philosophischen Studien wurde
er Lehrer der Grammatik am Stiftsgym«
nafium zu Molk. nebenbei sich ernstlich
mit dem Studium der classischen Literatur
und Sprachen, darunter der hebräiscben
und französischen. beschäftigend. Im
Jahre 1704 schickte ihn sein Stift nach
Wien, damit er an der dortigen Hoch-
schule die theologischen Studien beende.
Am 29. Mai 1708 las er die erste Messe.
Seit längerer Zeit historischen Studien
sich auf das Eifrigste hingebend, trat er
zuerst mit der Schrift: „Os l>)-«M'<?ns
e'n. I^c^i'm anno ^7i)Z H Oa^e's s<t Za-
als Schriftsteller auf. Er erscheint in
dieser Schrift mit dem Autornamen
Vsrnaräus iLipontHnus. Diese Arbeit
fand eine freundliche Aufnahme und dieß
eiferte ihn zu neuen Forschungen an,
wobei ihm das Studium der historischen
Kritik nach Mabi l lon ein treffliches
Muster wurde. Eine nicht eben willkom-
mene Störung für seinen geweckten rege«
Forschergeist war der Auftrag, die Lei'
tung und religiöse Ausbildung der jungen
Stiftszöglinge zu übernehmen, den er
'.20. Mai !ä?0.) 10
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon