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Pfeffer 182 Pfeiffer
Wissensdurst in ihr verborgen lag. Ihre
Charakterzähigkeit konnte sich zuweilen
bis zum Eigensinn steigern, aber wie
hatte sie ohne diese Eigenschaft Ent-
schlüffe durchsetzen können. bei deren
AusfĂĽhrung mancher Mann wankend ge-
worden sein wĂĽrde? Ihre Gleichgiltig-
feit gegen den Schmerz, ihre Anspruchs»
losigkeit und BedĂĽrfniĂźlosigkeit waren
ebenso viele kostbare Gaben der Natur.
Die Kosten der Weltreise bestritt sie von
kleinen Ersparnissen, von dem Honorar
fĂĽr ihre Schriften und dem, was der
Verkauf ihrer Sammlungen ihr ein«
brachte. Ein'Geldgeschenk der österreichi-
schen Regierung von 4300 Gulden ist
die einzige Beisteuer gewesen, welche sie
je zu Reisen von 33.000 deutsche Meilen
zur See und 3000 zu Lande erhalten hat.
Die Titel der Werke, in welchen sie ihre
Reisen in ebenso schlichter als anregender
und fesselnder Weise beschrieben hat, lau-
ten: „Neise einer Wienerin in das heilige
Rund", 2 Bände (Wien 48^3, 4. Aufl.
1836. 8o.), I d a hatte diese Reise am
22. März 1842 von Wien aus mit dem
Dampfboote angetreten und war auf der
Donau nach Constantinopel gekommen,
von wo auS sie Brussa, Beirut, Jaffa,
das todte Meer. Nazareth. Damaskus,
Balbek. den 3ibanon, Alexandrien, Cairo
besuchte, und durch die WĂĽste des Ist-
mus am Suez zum rothen Meere reiSte.
Von Egypten kehrte sie ĂĽber Sicilien
und durch ganz Italien nach Wien zu»
rĂĽck. wo sie im December 1842 anlangte;
. diese Reise ist in's Ăśechische ĂĽbersetzt
unter dem Titcl: „kutovani Hy Iva.tä
sUraäoi Xr^Iovs 1846,
iI) 80.), von I . St. Kkeöek; fer-
ner gibt es davon eine englische Ueber«
setzung in doppelter Ausgabe: London
und New-Uork, und eine holländische',
noch dem Skondinlluischen Norden nnd der Insr! Äsland", 2 Bände (Pesth
4846, 8o.). sie hatte diese Reise am
40. April 4843 angetreten und war nach
einer sechswöchentlichen Wanderung, auf
der sie Island und dort den Gejser be>
suchte, den Hekla-erstieg. in Kopenhagen,
Christiania, Thelemarken, Stockholm,
Upsala, in den Eisenwerken von Däne-
more gewesen war, am 4. October 4343
in Wien wieder eingetroffen; — „Gine
Franenilchrt nm t>ieN5elt", 3 Bände (Wien
4830), sie beschreibt darin ihre Reise um
die Welt, welche sie am 4. Mai 4846
von Wien angetreten hatte und wohin
sie, am 4. November 4843. gerade nach
der Einnahme der Stadt durch die Armee
des Fürsten Windisch.Grätz zurück-
gekehrt war; — „Meine zweite Welt-Neise",
4 Bände (Wien 4836. 8o.), von Wien
aus am 43. März 4834 angetreten, wel«
ches sie nach beiläufig vierjähriger Ab»
Wesenheit im Mai 4833 wieder betrat;
dieses Werk ist in's Französische überfetzt
worden unter dem Titel: »^lon Loooncl.
antour 16 inonäüi traäuit äs
1 837) Naekette); — nach ihrem Tode erst,
von ihrem Sohne Oscar herausgegeben,
erschien endlich: „NieAeiLlNllchWlldagllZcur",
2 Bände (Wien 486l, Gerold, 8°.), wel-
cher eine authentische Biographie dieser
merkwürdigen Frau. wornaä) vorstehende
Skizze gearbeitet, vorausgeschickt ist. Sie
hatte zu dieser Reise Wien am 24. Mai
4836 verlassen und war von derselben
am 13. September 1838 krank heimge-
kehrt und nach ihrer RĂĽckkehr in wenigen
Wochen ihren Leiden erlegen. Bei ihrer
RĂĽckkehr von der zweiten Weltreise hatte
sie auch Berlin besucht, wo sie bei
Humboldt , dessen Briefe an sie sich
dem zweiten Bande ihrer Reise nach Ma-
dagascar angehängt finden, und bei Karl
Ri t ter die ehrenvollste Aufnahme fand
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon