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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22
Page - 189 -
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Page - 189 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22

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Pfnff» 189 Pfeiffer worden und befindet sich in ihr ein schönes, von Knoller gemaltes Altarblatt. Der erstere Umstand spricht dafür, daß der Künstler unse rer Zeit angehöre, der zweite dafür, daß eine Kirche, in welcher ein Werk von Knol ler ^Zd. X I I , S. 161) sich befindet, nicht den Händen des nächsten besten Farbenklecksers überlassen worden sein dürfte. ^(Leman) Tirolisches Künstler<Ierikon (Inns druck 1830. Felician Rauch. 8«.) S. 186.) — 11. Kar l Pfei f fer (Sänger, geb. zu Prag um das Jahr 1810). Begann auf dem Thea ter seiner Grburtsstadt Prag die theatralische Laufbahn als Tänzer, ging aber später, durch Stimme und musikalische Bildung befähigt, zur Oper über. Im Jahre 1830 wurde er für mehrere Jahre an der Hofbühne in Hannover engagirt, kam von dort im Jahre 4836 nach Leipzig, von wo er aber im Jahre 183? wie> der nach Hannover, dahin berufen, zurück kehrte. P. war Tenorsänger, besaß „eine schöne, sehr angenehme Stimme, einen kunst« gerechten, seelenvollen Vortrag und ein immer mehr sich entwickelndes natürlich einfaches Spiel". So schrieb über ihn das zu Alten« bürg 1839—1842, von Karl Herloßsohn, H. Marggraf f u. A. herausgegebene „All< gemeine Theater-Lexikon". S. 86 u. 87. Jetzt, wenn er noch lebt, dürfte er wohl schon der Bühne oder doch dem Auftreten als Sänger entsagt haben. — 12. Michael Pfei f fer (Arzt, geb. zu Käsmark in der Zips 19. Octo« der i?2i, gest. 7. November 1809). Sein gleichnamiger Vater war ein geschickter Apo» theker, der aber starb, als der Sohn noch im Knabenalter stand. Dieser besuchte zuerst die Schulen in seiner Vaterstadt, kam dann im Alter von 13 Jahren, um ungarisch zu erler« nen, nach Debreczin. Anfänglich sollte er Theologie studiren, aber der stete Aufenthalt in der väterlichen Apotheke erweckte seine Net» gung zur Medicin, und er ging deßhalb nach Ofen und ein Jahr später in's Ausland, wo er zu Halle und Jena seine Studien beendete. Im April 1743 erlangte er die Doctorwürde, und gab bei dieser Gelegenheil eine Inaugu« ral'Dissertation über die Kennzeichen des nahen Todes bei hitzigen Fiebern.- „Ve »inii- Üwäwo LiZnoruN inäieationiL ßt, inortis in kedridnL aontiä xroxiins inätaittiL", im Drucke heraus, Diese mit großer Gründlich« kcit gearbeitete Abhandlung veranlaßte die an ihn gestellte ehrenvolle Aufforderung, in Jena zu bleiben, welcher er auch für den ersten Augenblick entsprach, als aber auch Sachsen von den Verheerungen des Krieges heimge« sucht wurde, wieder aufgab, worauf er nach Ungarn zurückkehrte. Dort erhielt er bülo nach Abgang des Käsmarker StadtphysicuS 1>i>. Fischer dessen Posten, auf welchem er sich durch seine große Gcschicklichkeit solchen Ruhm erwarb, daß er weit und breit, selbst in das benachbarte Galizien zu Kranken be» rufen wurde. Neben seinem ärztlichen Berufe trieb er aber unausgesetzt sein Lieblingssiw dium Chemie, weßhalb er auch, um sich dem« selben ausschließlich widmen zu können, schon im Jahre 1776 das Stadtphysicat niederlegte. Bald beschäftigte ihn nun ernstlich die Frage: ob es nicht möglich wäre. aus einer euro< paischen Pflanze, die also ein kälteres Klima verträgt, ein Surrogat zu verfertigen, das vollkommen den indischen Indigo ersetzen würde? Es waren schon von verschiedenen Seiten ähnliche Versuche mit mehreren Pf!an< zen, wie mit Heidelbeeren, dann mit der Anilpflanze und dem Zerium tiliotoriuru ge- macht worden, die alle nicht zu dem erwünsch» ten Ergebniß führten. Pfeiffer war aber auf die Waidpflanze (Isüiis twetoria ^.) ver- fallen und legte seinen anfänglich nur in kleinen Quantitäten erzeugten Waidindigo den Käsmarker Schönfärbern zur Probe vor. Diese erklärten denselben bald für das beste Surrogat des indischen Indigo. P. begann nun die Erzeugung dieses Surrogates im Großen. Viel später pries Nikolaus Kulen- kamp in einer gekrönten Preisschrift die Waldpflanze alS Indigo'Surrogat an, und während man in Neubietendorf und Wien .die ersten Versuche nach dieser angeblich neuen Erfindung begann, producirte Pfeiffer in Käsmart schon seit Jahren den trefflichsten Waidindigo, und ist also auch als der Erste anzusehen, der diese E r f i ndung eigentlich gemacht und in Nnwen< düng gebracht hat. Als Kaiser Joseph von Pfeiffer's Erfindung Kenntniß erhielt, ließ er Proben davon nach Men bringen und dort von Fachmännern gründlich unter» suchen, deren Gutachten so günstig ausfiel, daß der Kaiser beschloß, P ein von ihm selbst gewähltes Cameralgut zu Anbau und Empor« bringung der so vortheilhaften Nutzpflanze zu überlassen. Ränke und Intriguen schoben die Ausführung dieses Vorhabens in die Länge und der Tod des Kaisers machte es ganz zu nichte. Die kurze Regierung Leo< pold's war dem Plane auch nicht förderlich, und nun gar erst der Auöbruch der Revolu-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Volume 22
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Pergen-Podhradszky
Volume
22
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1870
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
534
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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