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Pstauder 196
Salzburg 4. September 1811). Er lernte
frĂĽhzeitig die Stuccaturkunst bei einem
geschickten Meister und vervollkommnete
sich in derselben zu Prag, Wien, Pots<
dam, Berlin und an anderen Orten, die
er auf Reifen besuchte. Im Jahre 1776
kam er nach Salzburg, lieĂź sich daselbst
bleibend nieder und wurde in kurzer Zeit
Hosftuccatorer. Seine Arbeiten finden
sich in den erzbischöflichen Palästen und
Schlöffern, in Kirchen und Klöstern in
und um Salzburg, dann in der Kirche
zu Brixenthal und in jener zu Gredig,
welche besonders gelungen sind. Ferner
vollendete er eine reiche Auswahl von
antiken Köpfen und anderen Figuren
nach echten römischen Originalen in
Gyps, welche schöne — zum Theile
bronzirte — Sammlung er im Jahre
1798 zum Verkaufe ausbot. P. war
zweimal vermalt, aber nur von seiner
zweiten Frau hatte er zwei Söhne, Alois
(geb. 21. December 1790) und Johann,
welche beide in der Kunst ihres Vaters
tüchtig waren. — Seine erste Frau
Rosine (geb. 1726, gest. 1786). war
eine Tirolerin von Geburt, zeichnete
sehr gut und arbeitete auch sehr geschickt
in Gypsmarmor. Sie starb viele Jahre
vor ihrem Gatten im Alter von
60 Jahren.
Nagler (G. K.Di>.), Neues allgemeines Kunst»
ler<Lexikon (MĂĽnchen 1839, E. A. Fleischmann,
80.) Bd. X I , S. 2l6. — P i l lwe in (Be.
nedict), Biographische Schilderungen oder
Lexikon Salzburgischer, theils verstorbener,
theils lebender KĂĽnstler u. s. w. (Salzburg
1821. Mayr, kl. 8v.) S. 186. — In neuester
Zeit ist ein Zeichner A. P f lau der bekannt,
von dem eine „Rundsicht vom Untersberge.
Nach der Natur aufgenommen auf dem Salz«
burger Hochthrone" 1867 bereits in zweiter
Auflage im Selbstverlage erschienen ist. ^Lite«
tarisches Centralblat t fĂĽr Deutschland,
herausgegeben von Friedrich Zarncke (Leip.
zig, Aoenarius, 4«.) Jahrg. 1867, Nr. 51,
Sp. 1444.) Pfleger, Gustav (öechischer Schrift-
steller, geb. zu Karasej in Mähren
27. Juli 1833). Den ersten Unterricht er.
hielt er im Elternhause, dann kam er auf
die Schule nach Vitochow in der Nähe
seines Geburtsortes. Als sein Vater als
Forstmeister in Pension ĂĽbertrat, ĂĽberfie.
delte er in das Städtchen Bystritz und
dort besuchte P. zuerst regelmäßig die
Hauptschule. Aber diese Regelmäßigkeit
war nicht von langer Dauer, als nämlich
Bystritz durch eine groĂźe Feuersbrunst
zerstört und auch die Wohnung von
Pfleger's Eltern eingeäschert wurde,
miethete sich die Familie im Forsthause
zu Vojetin ein, von wo auS P., damals
ein achtjähriger Junge, die Landschule
zu Rozsach besuchte. Ein Jahr lang blieb
P. mit seinen Eltern daselbst, nun über«
siedelten sie nach einem anderen, Skala
(na Ikkiack) genannten Orte, wo der
Sohn in eine in der Nahe befindliche
Schule ging. Diese Verhältnisse waren
fĂĽr die geistige Entwickelung und den
Fortschritt in den Studien des jungen
P. nichts weniger als gĂĽnstig. Der be.
reitS zehn Jahre alte Knabe war noch
nicht aus der Trivialschule heraus, ande«
rerseits war der mit zahlreicher Familie
(neun Kinder) gesegnete, überdieß ver«
mögenslose Vater außer Stande, seinen
Sohn in die höheren Schulen einer an«
deren Stadt zu schicken. Da gab der im
Jahre 1843 erfolgte Tod des VaterS
den Familienverhaltnissen mit einem
Male eine veränderte Richtung. Die
Mutter begab sich mit ihrer Familie aus
Mahren nach Prag, da aber Gustav
sehr schwach in der deutschen Sprache
war, welche er erst seit 1342 von einem
Landgeistlichen zu erlernen angefangen
hatte, konnte er noch immer nicht in's
Gymnasium aufsteigen und muĂźte noch
einige Zeit die Normalfchule besuchen,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon