Page - 219 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22
Image of the Page - 219 -
Text of the Page - 219 -
Pian 219 Picek
der ehemaligen Wiener Kunsthandlung Tran,
quillo Mol lo erschienen. Von diesen sind
erwähnens werth mehrere Architectur<Stücke,
als: „Das große Thor am Paläste des Dogen
zu Venedig", nach G. Fancell i (gr. Fol.);
— „Die große Stiege in demselben", nach
dem nämlichen Künstler (gr. Fol.); — „Der
Hafen von Venedig bei Sonnenuntergang";
— „Ansicht von Delle Nove und Marcheffane
bei Vincenza", nach Marchioretto in l
meinschaft mit G. Zancon gest. (Qu. Fol.);
— dann mehrere mythologische und Heilig
blatter. als: „Orpheus beweint den Tod der
Eurydice", punctirt (Folio, schwarz und far«
big); » „Amor und Psyche", Aauatinta (Fol.,
auch farbige Abdrücke); — „Dido", Aqua.
tinta, alle drei nach Caucig (Fol., auch
farbige Abdrücke); — „Die büßende Magda»
lena mit dem Engel links oben", nach Guido
Reni aus dem Cabinet Molin (Fol.); —
„Das Leben der heiligen Ursula von der Zeit
ihres Eheversprechens bis zu ihrem Marter«
tode", nach Carpaccio gemeinschaftlich gest.
mit F. Ga l l imber t i . 9 Blätter Aauatinta,
selten; — auch einige Bildnisse und andere
Blatter, wie das „Bildniß von Anton Maria
Zanet t i " , — des „Francesco Sp i l im-
berti" ; — „Porcia verschluckt glühende Koh«
len, um sich das Leben zu nehmen; — „He»
rodes, durch ein unterirdisches Feuer aus der
Gruft der Könige der Juden vertrieben",
beide nach Caucig in Gemeinschaft mit
Ga l l imber t i gest. (gr. Qu.Fol.); — „Die
Apotheose eines Generals" (Fol.); — „Das
BildniĂź eines Malers, der mit der Reisfeder
in der Rechten zum Fenster hinaussieht", nach
F. Gal imber t i in Linien« und Punctir-
manier(4o.) I n de Pian's Blättern spricht
sich groĂźe Sicherheit in der Behandlung des
Grabstichels aus. aber es fehlt ihnen Weich,
heit und Anmuth, und sind seine Architectur«
stücke unbedingt seine gelungensten Blätter. —
Der zweite Johann dePian (geb. zu Wien
1813, gest. im Sommer 1837) ist ein Sohn
des Decorations' und Architecturmalers An<
ton de P ian , gleich diesem Decorations,
maler, und waren von ihm auch mehrere Arbei-
ten in den IahreS.Ausstellungen der Akademie
der bildenden KĂĽnste bei St. Anna zu sehen,
so im Jahre 1832.- „Der Hof eines Bades
mit Schwimmbassin, in dessen Mitte sich ein
dem Aesculap geweihter Tempel erhebt",
colorirte Zeichnung; — 1838: „Eine Vor»
halle", Oelbild; — 1838: „Das Innere einer
altfranzösischen Försterwohnung", Oelbild; — 1842: „Ansicht eines Theiles des Innern der
St. Marcuskirche in Venedig" — und „Der
Templer", nach einem Gedichte von Friedrich
Kaiser, beides Oelbilder. In der k. k. Bel,
vedere-Gallerie befindet sich von ihm: „Das
Innere der Taufcavelle der Marcuskirche von
Venedig", bezeichnet: 3oba.Q2 VaMst äs
?jHQ 1837 (auf Holz. 1 Schuh 2 Zoll hoch,
1 Schuh 3 Zoll breit). Als Johann de
Pian starb, hinterließ er zwei Söhne in den
dürftigsten Verhältnissen. Für den jüngsten,
damals zwei Jahre alten Friedrich leistete
die Künftlergesellschaft „Grüne Insel", deren
Mitglied de P ian war, mehrere Jahre hin»
durch einen Erziehungsbeitrag, bis dessen Auf,
nähme in das k. k. Waisenhaus erfolgte. Auch
ist noch von diesem Johann de Pian ein
in Verbindung mit dem Lithographen Mül»
ler erfundenes und gezeichnetes Alphabet in
24 Blättern erwähnenswerth, dessen einzelne
Buchstaben Werke der Baukunst oder deS
Zimmerhandwerks in landschaftlicher Umge-
bung darstellen. Ein ähnliches hatte auch
schon sein Vater Anton ausgefĂĽhrt, welches
aber jetzt schon ungemein selten ist. — Se-
bastian de P i an (geb. im Jahre 5782. gest.
zu Wien im Jahre 1825), aller Nahrschein»
ttchkeit nach ein Bruder des Decoraiionsma»
lers Anton, gleichfalls Decorationsmaler,
und wie Nag ler berichtet, „ein geschickter
KĂĽnstler, der viel zum Glanz des kaiserlichen
Hoftheaters beitrug, dessen Decorateur er
war". Sebastian war auch akademischer
Maler und hat sich ebenfalls mit Lithographie
befaĂźt. Un italienischen Werken erscheinen
diese Künstler statt mit der Vorsilbe äs mit
der Vorsilbe äai: ä^ ?i au. — Die Kata<
loge der Iahres'Ausstellungen der kais. Aka<
demie der bildenden KĂĽnste bei St. Anna in
Wien (8".) der Jahre 1820, t§22.1834. i83S.
1836, 1838. 1839, 1842 u. 1843.)
Piö, siehe: Pitsch, Karl Franz.
Pittioni, Agnolo, Pseudonym fĂĽr
Co'lombo. Michael, siehe dieses Leri«
kon Bd.II, S.433.
Picek, Wenzel Iarornir (öechischer
Schriftsteller, geb. zu Ujezd bei
Turnau im Bunzlauer Kreise Böhmens
13. November 4812, gest. zu Neu-Be-
natek ebenda 26. November 4869). Die
Schulen besuchte er zu Iungbunzlau und
back to the
book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon