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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22
Page - 257 -
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Page - 257 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22

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Pichler 287 Pichler Fttemsmünster für Wissenschaft. Kunst und Iugendbiloung (Linz l848. Quirln Haslinger, s") S. 87, 2ll), 23^ u. 280.^ — 8. IgNN) Pichler (Handelsmann und Humanist, geb. zu Gmunden in Oberösterreich 3l . Iu l i l760, gest. zu Linz l?. Februar 1533). Der Sohn eines k. t. Beamten, studirte zu Linz, wen« dete sich anfänglich der Theologie zu. gab sie abcr auf, dem Handelsstande sich widmend. Als Vertrauensmann der Gemeinde wurde er im Jahre 1802 Oetonomierath der Stadt Linz. In dieser Stellung entfaltete er rnich allen Richtungen eine segensvolle Wirksam« teit. namentlich in den schweren Kriegsjah« ren, wo seine Umsicht, Rechtlichkeit und sein Eifer der Gemeinde die wesentlichsten Dienste leisteten. Im Jahre 1814 wurde er Mercantil« und Wechselgenchtö'Beisiher, ging in dieser Eigenschaft dann zum k. k. Stadt» und Land« rechte über und versah den Dienst bis zum Jahre 1826. Wie in dieser Stellung, machte er sich nicht minder nach der im Jahre 182l erfolgten Systemisirung deS Magistrates oer> dient, und zwar bei der Reguliruna der Stadt» mauth; bei der Liquidirung und Cinbnngung der oberkammeramtlichen Neste; bei der Be- richtigung derInvasionö'Rechnungen anöden Jahren l805 und 1309; er machte die Ver« besserungsvorschläge zu einem Depurations, Fonde zur Heimzahlung alter Stiftungsschul» dcn; besorgte die Aufrechthaltung des Stif» tungöcapitalS für Verehelichung braver oer» armter Bürgermadchcn und machte die Vor» schlage zur Einführung einer geordneten Bür» geraufnahme. Wesentlichen Antheil hatte er auch an der Herstellung deS Stadtpfarrkirch- thurmes und an der inneren Nestauration der Stadtpfarrkirche, zu welchem Zwecke er meh« rere Tausend Gulden freiwilliger Beiträge gesammelt hatte. Alle die vorgenannten, ebenso mühevollen als zeitraubenden Leistungen uer. richtete er ohne Entgelt. Ein bleibendes Denkmal sehte er sich noch durch seine letzt« willige Anordnung. Das Linzer Armen.Insti« tut bedachte er mit Tausend Gulden, das Taubstummen« unoBlinden'Institut, dcn deut« schen Schulfond, den Militär.Invalidenfond und die Bürgerlade mir kleineren Summen. Als Universalerben vom Fruchtgenusse des übrigbleibenden Vermögens (das Haus am Platze wurde um 22.000 fl. C. M. verkauft) bestimmte er daS Krankenhaus der Barmher» zigen und- jenes der Elisabethinerinen in Linz, beide zu gleichen Theilen. Im Veränderungs« falle einer anderen Administration oder Be. v.IHurz ba ch. biogr.Leiikon. XXI I . ^Gedr. 5 sorgung derselben erhalten aber arme Bürger und Bürgerinen das entfallende Interesse zu vier Percent mit 50 fl. für den Einen oder für die Andere als Pfründe. ^Pi l lwein (Benedict),. Linz. Einst und Jetzt, von den ältesten Zeiten bis auf die neuesten Tage (Linz I6i6. I . Schmid, äo.) Theil I I , S. 137: „Nekrolog des bürgerlichen Handelsmannes Ignaz Pichler in Linz".) - 9. Johann Pich. ler (Bildhauer, geb. zu Moos in Tirol, wahrscheinlich i3. März 17.63, gest. zu Bohen, Todesjahr unbekannt). Dieser Io han n wird als das älteste bekannte Mitglied der Kunst, lerfamilie Pichler, zu welcher die Gemmen, schneider Anton, Johann und Luigi gehören lsiehe diese S. 229. S. 233 und S. 234), angesehen. Das nähere Verwandt, schafts«Verhältniß findet sich nirgends ange. geben. Johann stammt von armen Eltern, sein Vater war Saumer (Führer von Last« thieren). und verrichtete in seiner Jugend Hir« tendienste, und als des Sohnes Schnitzereien die Aufmerksamkeit des Ortsaeistlichen Namens Win neb ach er erregten, gab ihn dieser zu einem obscuren Bildhauer in Sassina in die Lehre. Dort machte er gute Fortschritte, später ging er nach Rom, um sich in seiner Kunst zu vervollkommnen; zu gleicher Zeit erwarb er sich wegen seiner Geschicklichkeit im Fechten und damit verbundenen Rauflust den Bei< namen il HlHäiHtars. Nach längerem Auf« enthalte in Rom begab er sich nach Venedig und von dc» nach Wien, und arbeitete daselbst an der auf dem Graben aufgestellten Drei» faltigkeitssäule, einem geschmacklosen Denk. male aus den letzten Iahrzehnden des 17. Jahr« Hunderts, an welchem die beste» Künstler jener Zeit, S t rud l . Rauchmüller. Früh, wirth u. N. mitgearbeitet haben. Pichler soll die Engel daran ausgeführt haben. Von Wien begab er sich mit einem Ersparniß von mehreren hundert Stück Ducaten nach Meran. wo er sich häuslich niederließ. Daselbst hei« rathete er eine reiche Witwe Deprida aus Lana, mit der er eine unglückliche Ehe führte denn ebenso wie sie lebenslustig, war er knau» serig und unfreundlicher Gemüthsart. In Folge dessen übersiedelte er nach Botzen, wo er auch gestorben. Jedoch läßt sich das To» desjahr nicht mit Bestimmtheit angeben, da sich in den Stcrberegistern zwei Johann Pich ler vorfinden, uon denen der Cine im Jahre 17l9, der Andere im Jahre 1731 ge« storben. ohne daß durch Angabe deS Standes nähere Anzeichen gegeben wären. Von P.'s !. Juli 1870.) 17
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Volume 22
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Pergen-Podhradszky
Volume
22
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1870
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
534
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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