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Pichler 258 Pichier
Arbeiten sind bekannt: in der letzten Cavelle
dee CalvarienbergeS zu Botzen die lebensgroĂźe
Statue des Heilands, und ĂĽber der Pforte
der Tertianerinen die Mutter Gottes mit dem
Leichnam Christi im Schooße in halberhabe«
ner Arbeit; ferner viele Figuren bloĂź aus Elfen,
bein und aus Elfenbein mit schwarzem Holz
zusammengesetzt, fĂĽr den Freiherrn von Flugi
in Meran und Grafen Fuchs in Lebenderg,
und vier groĂźe Gruppen von Gauklern und
Bettlern aus Elfenbein, Kleidung und das
ai-5ere Beiwerk aus Holz, das ehemals im
Besitze des Kanzlers Freiherrn von Horm ayr
sich befand, und deren meisterhafte AusfĂĽhrung
hochgerĂĽhmt wurde. Auf diesen Figuren, welche
als sein MeisterstĂĽck gelten, findet sich jedoch
nirgends der Name deS KĂĽnstlers angegeben.
AuĂźerdem kommen in Innsbruck. Botzen,
Trient viele treffliche Arbeiten seiner Hand,
darunter auch höhere religiöse Darstellungen,
vor. ^(Hormayr's) Archiv fĂĽr Geschichte,
Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4».)
XII . Jahrg. (1821), S. 69. in den Kunst.
Nachrichten. — Staff ier (Johann Jacob).
Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topogra»
phisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Inns.
sbruck 1847, Felic. Rauch. 8«.) Bd. I I , S. 735.
— Nagler (G. K. Dr.). NeueS allgemeines
KĂĽnstler.Lerikon (MĂĽnchen 1839, E. A. Fleisch,
mann. 80.) Bd. XI, S. 273. — TirolischeS
KĂĽnstler.Lexikon (Innsbruck 1330. Fel.
Nauch. 8".) S. 186.) — 10. Johann Georg
Pichler. Hofbildhauer. Einen solchen fĂĽhrt
Schlager in der unten bezeichneten Quelle
an und berichtet, daĂź ihm im Jahre 1742
für einen großen und zwei kleine Särge 600 fl.
vom Hofe ausbezahlt worden seien; ferner
im Jahre 1743 ihm und dem Johann Ni-
tolaus Mol l (Bd. XIX, S. 13. Nr. 2)
wegen fĂĽr Kar l VI . und die Erzherzoginen
Elisabeth undKarolina verfertigte drei
zinnerne Sarge 3645 fl.; im Jahre 1744 dem
Pichler für zwei Särge der Erzherzogin
Maria Magdale na und der Kaiserin
Eleonora Magdalena 1011 fi. 48 kr.;
im Jahre 1752 dem Bildhauer Ioh. Georg
Pichler für seine Arbeit nach Schönbrunn
88 fi., im Jahre 1753 ebenfalls 1l70fl. 23kr.
Johann Georg Pichler erscheint in den
Hofschematismen vom 1.1740 an, nach dem
Tode des Canau ese. als Hofbildhauer. In
den Hofacten aber fĂĽhrt er diesen Titel nicht.
^Archiv für Kunde österreichischer Geschichte
quellen. Herausgegeben von der zur Pflege,
vaterländischer Geschichte aufgestellten Com- mission der kaiserlichen Akademie der Wissen-
schaften (Wien 1850, Staatsdruckerei, gr. 8».)
Bd V, S. 749. in Ioh. Ev. Schlage r's „Ma.
terialien zur österreichischen Kunstgeschichte".),
— 11. Joseph Pichler (gelehrter Jesuit,
geb. zu Wien 1. October 1682, gest. ebenda
17. November 1742). Trat im Jahre 1697
in den Orden der Gesellschaft Jesu, in wel»
chem er seine Studien beendete, aus der Phi<
losopbie die DoctorwĂĽrde erlangte. Dicht,
und Redekunst zu Gratz und Wien, Philo«
sophie zu Wien und Linz. dann durch fĂĽnf
Jahre im Collegium zu Leoben die Humani»
tätsgegenstände und zuletzt in Wien an der
Hochschule die Geschichte vortrug, und durch
seine letzteren Vorträge großen Ruf (wie
Stöger schreibt: „ma^ua äootrwkO tama")
erlangte. Nun wurde er in daS Collegiathaus
bei St. Anna in Wien berufen, wo er am
zweiten Bande der Geschichte der österreichi.
schen Iesuiten'Provinz arbeitete und daselbst
im Alter von 60 Jahren starb. Er hat fol.
gende Werke in lateinischer Sprache heraus«
gegeben: „Virtutes ^ULtriaoao in ^UFULtis»
sirao Oasäaro Oarolo VI. . . . ooiisotao"
(öraoeii 1712, ^Viämanu, 12<>.); — „Ooi-
tina I>Iiosbi sesnioiZ Iu.äis iQ kklnüLLo
avsi'ta. . . Oarmen" (Visunas 1713, Voixt,
120.); — „Virwtis et KIHtntatis itsr aä
por elogin, ot L^uidola, ex-
a" (Vieuuao 1714, 8odl636i, 8«.); —
oorouata, in Vulzäriko lliuei^o
l2ii tdsätraU oxbioita" (ibiö.
1715, 8odmiä, 8".); — „Inäiouius tsiupo.
t i i ooinxVnäio sxcsrptuä" (Visunas 1729,
(Vionuao 1735, Voixt, I'ol.); — «HiLtor^
1732—1737, 80.). ^osFsT- ^oann« 2/e^,
LoriVtolog ?i>oviiioi»,s ^uLtriac»« äooiota-
Uä ^S8U (VisQuas 1855, I^sx. 80.) z>. 265.^
— 12. Kar l Pichler. Maler. Unter diesem
Namen erscheint in den Jahren 1834 und 1868
— also innerhalb 34 Jahren — ein Land»
schaftsmaler, von dem 1834 in der Jahres«
Ausstellung der k. k. Akademie der bildenden
Künste ein Oelbild: „Partie aus dem Prater",
und 1868 in der März.Ausstellung des öfter-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon