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jNrrnger 338 Piringer
lung desselben und setzte die Arbeit so
lange fort, bis ihn ein Flintenschuß in
den Hals und in die rechte Kinnbacke
gefährlich verwundete, worauf er vom
Kampfplatze weggetragen werden mußte.
Bald darauf wurde er zum Oberlieute<
nant im PionniercorpS befördert. Als
solcher gab er bei der Einnahme von
Czettin neue Beweise seines Heldew
muthes. Einer der Ersten erklomm er
freiwillig die Bresche, da gewahrte er.
daß dieselbe aus einer rückwärtigen Käse-
matte beschossen wurde; obwohl er be
sorgen mußte, dort auf zahlreiche Feinde
zu stoßen, zögerte er doch nicht lange,
über die Bresche hinab auf den gefähr-
lichen Punct zu stürzen, worauf ihm,
durch sein Beispiel aufgemuntert, sofort
mehrere Freiwillige folgten; mit bewaff»
neter Hand drang er nun auf die von
den Türken besetzte Stelle ein und zwang
dieselben, darunter auch den Comman.
danten von Czettin, BegBessi rewich,
nebst Gefolge, sich kriegsgefangen zu er-
geben. Für seine ausgezeichnete Tapfer-
keit wurde P. in der 23. Promotion
(vom 19. December 1790) mit dem Rit-
terkreuze des Maria Theresien.OrdenS
geschmückt. Der vielen Verwundungen
wegen mußte P. im Jahre 1797 den
activen Dienst verlassen, worauf er. unter
gleichzeitiger Verleihung deS Capitan-
rangeS, in daS Wiener InvalidenhauS
eintrat. Dasselbe verließ er aber wieder,
als der Feldzug 1799 begann, obgleich
er nichts weniger als diensttauglich war,
um neuerdings in die active Armee ein»
zutreten. Mit der Mannschaft des Licca-
ner Grenz«Regiments begab er sich zur
Armee am Rhein. Dort fand er bald
darauf in dem hitzigen Gefechte bei An.
delsingen am 23. Mai 1799, erst33Jahre
alt, den Heldentod auf dem Schlachtfelde.
Hir tenfeld ( I ) Der Militär-Marka Thcre. siewOrden und seine Mitglieder (Wien l857,
Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 30! u. 1734.
Außer den bisherigen Personen des Namens
Pir inger sind noch folgende desselben Na«
mens bemerkenswerth: 1. Ferdinand Pi»
ring er (geb. zu Unter-Rötzbach in Nieder»
Österreich 18. Octobcr l780, gest. zu Wien
tt. November !829), war kais. Staatsbeam»
ter und zuletzt Registraturs'Directions'Ad.
junct bei der k. k. Hofkammer in Wien. Er
war ein geschickter Musicus und unterstützte
in sehr förderlicher Weise seinen Freund Ge.
bauer, als dieser im Jahre <8l9 die Oon-
L6i-t5 «xiritusis in Wien begründete und
dadurch dem seit mehreren Jahren stark her<
untergekommenen Wiener Mufikwesen eine
erfolgreiche Wendung zum Bessern gab; oer»
wendete sich zugleich mit demselben wesent»
lich bei den festtäglichen Musik'Aufführungen
in der Augustiner»Hofpfarrkirche- er stand
ihm
bei den Proben treu zur Seite, theilte jede
Mühe und Sorgfalt und führte die Ober<
leitung an der Violine. Als im December
1822 Geb au er starb und in den Productio-
nen eine Unterbrechung eintrat, stellte P. im
Jahre l824 mit seinem Freunde Geißler
die OonoyrtL Spirituss „als bloße Privat«
Unterhaltungen" her und führte dieselben bis
zu seinem im Jahre l829 erfolgten Tode fort.
^Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande
(Stuttgart 1849, Frz. Köhler. Ler.8o.) S. 687.
— Hanöl iÄ (Eduard), Geschichte des Con»
certwesens in Wien (Wien 1869, Braumül.
ler, gr. 8°.) S. l87 u. 307.) — 2. Joseph
Friedrich Pir inger. ein. Arzt, der in dec
ersten Hälfte des laufenden Jahrhunderts in
Wien lebte, später scheint er nach Gratz über»
siedelt zu sein. Er hat Folgendes im Drucke
herausgegeben: ^1'raot2,tn5 äs partu. pras-
watui-o ai-üeikli" (Wien l826, Volke. gr.8°.),-
— „Die' Blennorrhoe am Menschenauae,
Eine von dem deutsch-ärztlichen Vereine in
St. Petersburg gekrönte Preisschnft" (Gratz
184!, Ferstl'sche Buchhandlung, gr, 8",). —
3. Michael Pir inger (geb zu Täbb in
der Sümegher Gespanschaft in Ungarn am
7. September l763). War zuletzt Districts-
Secretär zu Neutra. Von ihm sind folgende
Schriften im Drucke erschienen: „Babuk, oder
der Volksverläumder in den angeblichen gro»
ßen Wahrheiten, und Beweise in einem klei»
nen Auszuge aus der ungarischen Geschichte"
(Preßburg 1792. gr. 8".); - „Ungarns Ban-
derien und desselben goseftmäßige Verfas»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon