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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22
Page - 346 -
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Page - 346 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22

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Pischek 346 Pischek und unter seines Schulmeisters Anleitung machte ei solche Fortschritte im GesĂ€nge, daß er bald im Stande war, an Sonn- und Feiertagen alle Soli und Arien der Messen in der Kirche seines Geburtsortes zu singen. Von dem Vater fĂŒr eine gelehrte Laufbahn bestimmt, kam nun P. Nach Böhmisch-Leipa. wo er durch vier Jahre daS Gymnasium besuchte und zu den besten SchĂŒlern desselben zahlte. Von da ging er nach Prag, wo er an der Hochschule die philosophischen Stu« dien beendete. Treu bewahrte er aber wahrend dieser Studien seine Vorliebe fĂŒr die Musik und wirkte in dieser Zeit als erster Altist in der St. Jacobs« und als Orgelspieler in der Piaristenkirche unausgesetzt mit. «Zwischen meinem siebzehnten und achtzehnten Jahre", er» zĂ€hlt Pischek selbst, ,habe ich mutirt und war wĂ€hrend diefer Zeit, ohne jemals ĂŒber die Behandlung der Stimme gehört oder gelesen zu haben, gleichsam von einem innern Instinct getrieben, so vorsichtig mit meiner Kehle, daß ich mich alles anstrengenden Singens enthielt". Bisher stand die Musik im Lebensvro- gramm Pischek's in zweiter Reihe; ,der musikalische Jurist", wie man ihn zu nennen psiegte. rang zwischen den trockenen GeschĂ€ften des Kanzleitisches nach dem Hochgenuß begeisterter SĂ€nger» freiheit und harrte unter den KĂ€mpfen mit Pflicht und Neigung geduldig, bis seine Stunde schlug und diese schlug am 3. Mai 1834. Pischek hörte an diesem Tage zum ersten Male im Prager Thea« ter Rossini'S „Barbier von Sevilla". SĂ€nger Pöckh. damals in seiner BlĂŒthe, sang die Titelrolle. Die Wirkung dieser Vorstellung auf Pischek war außer, ordentlich. Er verschaffte sich sofort die Partitur und spielte noch in derselben Nacht den Part Figaro's durck'. von die- scr Zeit an schwand alle Lust zu trockenen Berufsstudien, fĂŒr ihn gab es nur eines mehr: Gesang, Gesang war sein Leben. Wohl setzte er seine Studien an der Hochschule fort, aber ohne Wissen seiner Eltern besuchte er den Capellmeister TrĂŒbenfee, den ersten Lehrer der Henriette Sonntag, der ihn nach einer Gesangsprobe sogleich zum Theater- director Stöger fĂŒhrte, der dem jungen Manne auch einen fĂŒnfjĂ€hrigen Contract antrug. Nun aber begannen auch Pi- schek 's Leiden. „Ueber meinen Entschluß. Komödiant zu werden", erzĂ€hlt nun der SĂ€nger, „war meine guie Mutter außer sich; mein Vater, von aufgeklĂ€rteren Be« griffen, gab es zu. die Mutter wurde ĂŒberstimmt und somit schwur der einzige Sohn. noch nicht 21 Jahre alt. im Juni 1833 zu Thaliens bunten, hochflattern, den Panier." Am 24. Juni g. I . — an seinem Namenstage — betrat er zum ersten Male die BĂŒhne; er sang den Orovist in „Norma" neben Sabina H einefetter, welchedie Titelrolle gab. Er fand beifĂ€llige Aufnahme, welche sich bei der Wiederholung steigerte. Sonder« bar aber, von diesem Tage an erhielt er durch vier Monate hintereinander keine einzige Rolle mehr. Gs waren Kabalen da« bei im Spiele, und als ihm nun gar eine unbedeutende Partie in einem böhmischen Singspiele zugewiesen ward. nahm P. seinen Abschied. Dieß geschah im Februar 4836. Ssin Vorhaben, die Studien fort. zusetzen, vereitelte die Behörde, welche sein Gesuch abschlagig beschied. So war er nicht SĂ€nger, nicht Studiosus', die Jahre seiner Berufsstudien waren un. wiederbringlich verloren, unter solchen UmstĂ€nden trat er die Erbschaft seiner mittlerweile verstorbenen Mutter, ein kleines GĂŒtchen, an und beschloß Land- Wirth u weiden. „Aber mein Hang zur
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Volume 22
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Pergen-Podhradszky
Volume
22
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1870
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
534
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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