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Pitschmann 372 Pitfchmann
dorf geschrieben, der richtige Name desselbe«
ist Patzdorf, eine bei Senftenberg gelegen
Ortschaft; auch erscheint das Jahr 1789 ali
s«in Geburtsjahr angegeben. — psrträt. L>
thographie von S i r (Prag, Fol.). mit der
Motto: „Der Tonkunst höckster Zweck walt,
stets in Veredlung des Herzens und de
Geistes".
PltschMllNN. Joseph Franz Johann
Maler . geb. zu Trieft im Jahre
5758, gest..zu Krzemieniec i. Sep.
tember 4834). Wie I . N. Bob rowicz
im Anhange des von ihm zu Leipzig
1843 herausgegebenen .Polnischen Wap
penbuches" (Llsrbara poiski), S. 347,
berichtet, wäre Pitschmann von adeli
ger Abkunft und sein Vater Jacob
Rittmeister in der polnischen Armee ge<
wesen. Den Unierricht erhielt er in Wien.
wo er auch die k. k. Akademie der bilden
den KĂĽnste besuchte und sich
unter tzĂĽger,
Brandt und Lampi in der Malerkunst
ausbildete. Im Jahre 4787 bekam er bei
einer Preisbewerbung fĂĽr ein historisches
Bild die groĂźe goldene Medaille, bald
darauf wurde er zum Mitgliede der Ako
demie ernannt. Im Jahre 4788 folgte
er einem Rufe des FĂĽrsten Czartoryski
auf eineS von dessen Gütern in Vol»
hynien, wo er einige Zeit verweilte und
sich von dort nach Warschau begab, wo
er, bis zum Jahre 1794 blieb und eine
große Menge Bildnijse vollendete. König
Stanis laus August, von dem er
nicht weniger denn vier Bildnisse gemalt,
beschenkte ihn mit einem Chiffreringe in
Diamanten. Von Warschau reiSte P.
nach Lemberg, wo er zwölf Jahre zu«
brachte und gleichfalls eine groĂźe Menge
Bildnisse vollendete. Im Jahre 1806
ern'annte ihn Thaddaus Czacki zum
Professor der Zeichenkunst am Gymna»
fium zu Krzemieniec. welche Stelle P.
durch 23 Jahre bis an sein.Lebensende
versah. Auf diesem Posten erwarb sich P. durch BegrĂĽndung eines geregelten
und systematischen ZeichnungS.Unterrich-
tes ein unbestreitbares Verdienst, er bil-
dete so manche tĂĽchtige Kraft heran,
mehrere seiner SchĂĽler traten in seine
FuĂźstapfen und trugen zur Hebung der
Kunst im CongreĂźpolen und Galizien
wesentlich bei. Bei Gelegenheit seiner
28jahrigen Dienstzeit erhielt.er den Ehren»
titel eines Rathes. Er starb im hohen
Alter von 76 Jahren. Die Zahl seiner
Gemälde, vornehmlich Bildnisse, ist
ungemein groĂź. Nach einem Verzeichnisse,
welches Pitschmann selbst entworfen,
ĂĽbersteigt dieselbe weit die Zahl 500.
Es besteht kaum irgend eine bedeutendere
polnische Adelsfamilie, in welcher P. nicht
ein oder daS andere Mitglied derselben
gemalt hatte. So hat er denn auch die
bedeutendsten historischen Persönlichkeiten
des hohen polnischen Adels seiner Zeit
abconterfeit. Man findet in diesem
Verzeichnisse die Namen Choloniew«
ki. P o n i a i o w s k i . P o t o c k i .
Czarnecki. Ponii iski, Sapieha,
Czacki, Komorowski , MniSzek,
Lewicki, Konarski , Iablonow»
ki, Lubomirski . T a r n o w s k i ,
Mir . Krasicki, Los, Dzieduszycki.
Malachowski, Pietruski , Rasta-
wiocki.Miaczynski.SuchodolSki
u. s. w.; oft scheint er ganze Familien
gemalt zu haben. Von anderen Werken
seines Pinsels sind bekannt: „Adam und
Sun im Parlldilzr"' — „Nir H. Annstautin
,ud dir H. Helenll"; — eine „Scene an»
dzzian's Gesängen"; — eine „Mutter Gattes
mit dem schlafenden Ghrigtn«Kinde"; — „Nie
Z. Ghekla«; — ,Nie NartenZpieler"', —
Achilles auk der Teiche beZ Patraklns"', —
Ghetis dem Ächille« die Vasln reichend" ; —
Christus die Rinder segnend", Oelbilder,
meist von kleinerem Umfange: auch einige
Landschaftsbilder sind von ihm bekannt.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon