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37? Pivoda
Bäder von Santa Maria della Neve in
Eomano und dann insbesondere die
Regelung des Etschstusses bei Cadino.
wodurch von P. jede weitere Gefahr
einer Ueberschwemmung, von welcher
Stadt und Gebiet von Trient bisher
so viel zu leiden hatten, nunmehr voll-
ständig, beseitigt wurden. Nun kam P.
als Bau-Inspector nach Breffanone;
vier Jahre war er auf diesem Posten
thätig, als er sich um die Stelle eines
KreiS'Ingenieurs in Trient bewarb, sie
auck erhielt, jedoch um nicht lange dort
zu bleiben, da er schon drei Monate
spater zum Baudirector von Trieft er»
nannt wurde. Auch daselbst war seine
Thätigkeit von sehr kurzer Dauer, denn
bald nach Antritt seiner Stelle in
Trieft starb er im Alter von 33 Jahren.
Ein Jahr vor seinem Tode wurde er
für seine Verdienste mit dem goldenen
Verdienstkreuze mit der Krone ausge.
zeichnet. Aus seiner Ehe mit Theresia
De V i l laS hinterließ er einen Sohn
Peter und zwei Töchter.
vi»vo!6tto (Triester Blatt. 4", > l8!i5.
Nr, !47. S. 387: „Nslli'OloLia.".
Pivoda, Franz (Pianist und Ton-
setzer. geb. zu Seravice in Mähren
49. October l824). Von früher Jugend
an erhielt P. Unterricht im Gesänge, der
in seinem Geburtsorte sich besonderer
Pflege erfreute. Im Alter von 10 Iah«
ren kam er zu seinem Bruder Kaspar,
der Lehrer in Butschowih war und bei
dem er auch Unterricht im Gesänge und
in der Musik erhielt. Zwei Jahre später,
1833, begab er sich nach Brunn, wo er
daS Gymnasium besuchte und zugleich
als Vocalist bei St. Johann sang. Nun
widmete er sich dem Lehramte und trat
nach Ablegung der dazu erforderlichen
Prüfung bei seinem Bruder als HilfS«
lehrer ein; aber die Musik wurde ihm bald so lieb und werth, daß er alles
Andere stehen ließ und sich ihr aus<
schließlich widmete. I m Jahre 1844
begab er sich nach Wien, nahm bei
Rotter Unterricht in der Harmonie-
lehre, besuchte die Vortrage des Professors
Drechsler, übte sich zugleicb fleißig im
Clavierspiele. worin ihm anfänglich sein
LandSmann Anton Benda mit Rath
und That an die Hand ging, später
nahm er Stunden bei Halm und in den
Jahren 1847 und 1843 bei Bocktet.
Um diese Zeit versuchte sich P, zuerst in
der Composition, zeigte einige seiner
Arbeiten seinem Meister Bocklet, dessen
Urtheil genug günstig lautete, um P.
zur Fortsetzung im Cornponiren zu er»
muntern. Im Sturmjahre 1843 sehte P.
fleißig seine musikalischen Studien fort.
in diesem Jahre aber begann auch seine
nationale Richtung in der Musik. Für
den öechischen Gottesdienst in Wien
componirte er vierstimmige Gesänge und
Chöre, welche von den öecho-slavischen
Handwerkern in Wien, denen P. form«
lich Gesangsunterricht ertheilte, vorge-
tragen wurden. Nicht mindere Thätigkeit
entfaltete er in den slavischen Beseda's
als Dilettant des öechischen Theaters u.
dgl. m. Im Jahre 1841 lernte P. den
Meister deS dramatischen Gesanges,
Bassadonna. kennen, der ihn mit der
Methode des italienischen Gesanges be-
kannt machte. Im Jahre 1833 trat er
als Musiklehrer im Hause des Fürsten
Khevenhüller ein und blieb auf die-
sem Posten bis zum Jahre 1360. I n
diese Zeit fällt ein großer Theil seiner
Compositionen, welche aus einigen Ton-
stücken für daS Clavier und auS deut-
schen und öechischen Liedern bestehen. Auch
wurde er damals schon in den Kreisen
deS höheren Adels bekannt und in meh<
rere Familien als Gesangslehrer berufen.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon