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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22
Page - 386 -
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Page - 386 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22

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Plachy 386 Plachy sikalisches Talent im Gesänge, im Vio> lin« und Orgelspiele aus. Kaum Jung. ling geworden, erhielt er in dem Wall« fahrtsorte Dub in der Nähe von Olmütz eine Stelle als Organist. Der dortige Cooperator Johann Kopps, ein großer Musikfreund, erkannte bald an dem ju,n gen Organisten ein Talent, das, wie es an der Pedanterie seines bisherigen Schulmeisters gelitten, unter der Leitung eines tüchtigen Musicus in entsprechender Weife sich auch rasch entfalten würde. Er erwirkte dem jungen Manne einen mehr monatlichen Urlaub und schickte ihn auf eigene Kosten zu dem damaligen Dom< organisten Harten schneid er in Ol müh, und unter der Anleitung dieses tüchtigen Fachmanns vollendete P. seine musikalische Ausbildung. I n Kürze er« warb sich P. als Orgelspieler einen so ausgezeichneten Ruf, daß der Olmützer Fürsterzbischof auf ihn aufmerksam wurde. Bald nach seiner Rückkehr nach Dub erhielt er neben der Organistenstelle auch jene des Schullehrers, und nun beginnt seine doppelte Wirksamkeit als Schul« mann und Organist; als ersterer bildete er viele tüchtige Lehrer, welche in Mäh« ren, Schlesien und in Ungarn Unterkunft fanden und sich als brave Männer ihres Faches bewährten. Als Organist erzog er geschickte Sangerknaben, von denen viele Aufnahme in der Olmützer Dom- capelle fanden. Seine zwei besten Zog» linge sind seine beiden eigenen Neffen Wenzel Plachy ^s. den Folg.^ > und Jacob Plachy, beide Söhne seines Bruders, von denen Letzterer als geschick« ter Pianist im Jahre 4341 zu Pesth ge« storben. P. war auch ein sehr fleißiger Componist, dieß bezeugen seine sehr zahl« reichen Kirchencompositionen in der Pfar« rei zu Duh. Er componirte im nächsten Hinblick für Land-Kirchenmusik mehrere Messen, einige Requiem,- ein 1 mehrere 3a.1vs Ns^ina, I>2.H und Litaneien, die Kirchengesänge wäh. rend der Charwoche (vierstimmig), ferner eine große Menge von Präludien und Fugen für die Orgel, waS AlleS freilich nicht gedruckt, wohl aber durch Abschrif- ten unter seinen Schülern, und zwar durch ganz Mähren und Schlesien ver. breitet ist. So besitzt z. B. sein obge« nannter Neffe Wenzel P. alle seine Präludien und Fugen, theils im Auto« graph, theils in Abschrift. P. war ein großer Verehrer classischer Musik, und die besten Werke der beiden Haydn, dann von Mozar t , Pre ind l , Al« brechtsberger u. A. hinterließ er in eigenhändigen netten Abschriften. Er war ein sehr geschickter Orgelspieler und, da sein Orchester bei den geringen Mit« teln der Kirche in der Regel nur auS einem Streichquartett bestand, in Betreff der Harmonie ganz auf seine Orgel angewiesen, jedoch in dieser Hinsicht leistete er auch Meisterhaftes. Er spielte seine Soli nie auf dem Positiv, sondern stets auf dem Manuale und wußte ihr Regi« ster dabei vortrefflich zu benutzen. Eine Orgel mit zwei Manualen und 36 Regi« stern, gebaut von Wemola, einem Orgelbauer aus Grulich, von dem auch die große Orgel im St. StephanSdome in Wien gebaut ist, war sein Instrument und dieses spielte er mit einer solchen Vollendung, daß er nicht bloß eigene Fugen und Phantasien, sondern auch die schwersten Werke fremder Meister, so z. B. die Clavierconcerte von Wagen« seil, Mozar t , Haydn. P leyel u. A., mit der größten Präcision und staunenswerther Zartheit in der Fär« bung darauf vortrug. Für daS Forte« piano hat P. nur einige kleinere Stücke und Variationen geschrieben. Nachdem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Volume 22
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Pergen-Podhradszky
Volume
22
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1870
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
534
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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