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Machn 387 Plachy
seine beiden Neffen, welche er nebst ihrer
vermögenslosen Mutter bei sich aufge»
nommen, ganz auS eigenen Mitteln er«
zogen und herangebildet hatte, versorgt
waren, heirathete er, damals 40 Jahre
alt, seines Freundes Slat inSky, des
SchullehrerS in Klenowitz, Tochter The»
resi a, die selbst eine geschickte 2. vistH-
Sängerin war. Diese gebar ihm zwei
Töchter, Mar ianne und FranziSka,<
beide an tüchtig musikalisch gebildete
Schulmänner verheirathet. A n t o n
Plachy starb im Alter von 66 Jahren.
Zillgemeine Wiener Musik <Z eitung.
herausgegeben von Dr. Aug. Schmidt (4".)
I I I . Jahrg. (1543), Nr. 47: „Gallerie ver<
dienter Schulmänner und Chorregenten", von
von Groß<Athanasius.
Plachy, Wenzel (Ton setz er, geb.
zu Klopotowitz in Mähren 4. Sep.
tember 1788, gest. zu Wien 7. Juli
1838). Ein Neffe des tüchtigen Organi<
sten Anton P., dessen Biographie be>
reits S. 333 mitgetheilt wurde. Wen-
zel verlor frühzeitig seinen Vater und
kam zugleich mit seinem früh verstorbenen
Bruder Jacob und mit der ohne alle
Mittel zurückgelassenen Mutter zu seinem
Onkel Anton nach Dub in Mähren,
wo er von demselben unentgeltlich ver»
pftegt, unterrichtet und in der Musik
ausgebildet wurde. Als er schon älter
geworden und für sein Fortkommen selbst
zu sorgen im Stande war, ging er nach
Wien, gab dort Unterricht im. Clavier»
spiele, setzte seine Musikstudien fleißig
fort und trat mit den damals dort leben-
den tüchtigen Künstlern seines Faches,
mit Hummel, Förster und Anderen,
in freundschaftlichen Verkehr. Im Jahre
1811 wurde er Organist an der Piari-
stenkirche in Wien und blieb auf diesem
Posten über 46 Jahre bis an sein im
Alter von 72 Jahren erfolgtes Ableben thätig. P. war als Componift für das
Piano ungemein fruchtbar; er schrieb auch
Mehreres im Kirchenstyle, darunter eine
von Kennern günstig beurtheilte .Messe
kür H Stligslimmen nnll Orchester in V",
0p. 24; ein «Llzäusi« inr A Singstimmen,
H Violinen, GllntrabllZs und Orgel in b",
0p. 34; zwei „IMim ergo lür H Zingstim-
men und Orchester in (". 0p. 33, und in Z,
0p. 36. Das eigentliche Gebiet seines
Schaffens aber war das didaktische und
übersteigt die Menge seiner Pianoforte»
Compofitionen die Zahl Hundert. Es
sind dieß leichte, für den Unterricht der
Jugend bestimmte Compositionen, meist
Variationen auf beliebte Motive aus
Opern, auf Volkslieder, Rondo's u.
dgl. m., unter denen besonders hervor«
zuHeben sind: „Ner Mlttische Olamerlehrer,
aber Antangsgründe, Gllnleitern, Vebnngen,
Passagen und kleine Handstncke in tartschrei»
tender Ordnung mit Fingersatz", 0p. 23; —
,Ner Kürzeste Mg auk den Parnass, enthaltend
fortschreitende Griginalsiitze zum Rrliute des
ersten Mtenichts", Heft 1—6, 0p. 26; —
„ 1,65 /ttittio^S/Zss. Z606N/? ckss ^.l>K
/<2v07-l's Hs tAF's>6n56s M^l'ons", 0p. 37;
— „19 Präludien". 0p. 63; — „^
. 1—6, 0p. 68; — „Nie ersten
ncke mit Bezeichnung des Finger-
Zchrs". Nr. 1—6. 0p. 79; —
s") 0p. 32; — „Frühlings-
blnmen. ZO sqstemntisch geardnete Fätze zur
Vebung im Nlltenlesen", 0p. 92; — ^^ss
", Nr. 1—24,
0p. 93; —
Nr. 1—12. 0p. 97; —
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon