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Plappart 401 Plappart
Emporbringung der Bienenzucht beschüf-
tigte und die Grundsatze derselben sogar
in einem didaktischen Gedichte: „Natur
nnd Voll der Honigbiene", veröffentlichte.
Bei zahlreichen gemeinnützigen und wohl«
thätigen Anstalten war er betheiligt; er
gründete eigene Stiftungen für Krieger
im Wiener Invalidenhause, für daS In-
stitut der erwachsenen Blinden, für Km»
der» und Säuglwgsbewahranstalten, für
den Schntzverein zur Rettung verwahr»
loster Kinder, für arme Swdirende und
für arme verdienstvolle Volksschulen»Ge«
Hilfen auf dem flachen Lande und für die
Hebung der Bienenzucht. Nach kurzem
Krankenlager starb er im Alter von
81 Jahren mit dem Rufe strengster
Rechtlichkeit, voller Unabhängigkeit der
Gesinnung, gründlichen Wissens und
unermüdlichen Fleißes. Der Nachruf
nennt ihn ausdrücklich: „ein würdiges
Mitglied der österreichischen Magistratur,
die von icher Oesterreichs Stolz ge>
wesen". Ueber seine Nachkommenschaft
aus drei Ehen vergleiche die Stamm«
tafel S. 400.
Freiherrnstands. Dip lom ääo. 26. Otto»
ber l355. — Wiener Zeitung l8L0,Nr.77,
S. 322 svon diesem Nekrologe sind auch Se-
parataddrücke erschienen). — Mi l i tä r 'Sch e<
matismus des österreichischen Kaisrrihunis
(Ni^n, 8".) Jahrg. 1863, S. 792. Nr. l50.
Zur Genealogie der /amilie Alappart.
Die Familie P lappar t stammt aus Unter»
steienuark. Daselbst lebte um die Mitte des
l7. Jahrhunderts Mathias Plappart als
kais. Postbeföroerer zu Franzen. Dieser wurde
in Würdigung seiner um den Staat erwor«
benrn Verdienste von dein mit der comitiva
iva,.ior betheilten Neichsvicar Ehrenreich Gra»
fen oon Tr a uttm a nn sdo rf laut Diplom
ä<1o. Gratz 9. Nouembcr 16o6 in den Neichs»
adelstand erhoben. Zwei Enkel des Mathia s,
Leopold Franz (gemeiniglich Leopold
allein) und Joachim Friedrich, erhielten,
Ersterer mit Diplom ääo. 3. Juli 1784, Letz.
terer ääo. 9. August 1764, und dieser mit dem
Pradicate Edler uon Fraucnberg den
v.W urz dach, biogr. Lexikon XXI I . ^Ged erbländischen Ritterstand. Die Verdienste des
Leopold Franz werden in der Biographie
S. 402 dargestellt. — Srin Bruder Joachim
Friedlich (geb. zu Grah 1?»1, gest. ebenda
im December 1843) widmete sich gleichfalls
dem medicinischen Studium, hörte dann im
Jahre 1781 mit einem kaiserlichen Stipen»
dium in Wien unter Professor Wolstein
den Curs der Thierarzneitunde, aus welcher
er im I^hre 1782 die Professur an der medi-
cinisch-chirurgischen Anstalt zu Gratz erhielt.
Diese bekleidete er bis zu seine;- Iubilirung
im Jahre 1822. Für seine Verdienste auf die»
srm Posten, sowie für seine Leistungen in
den Seuchen des Jahres 1778 zu Rumans-
dorf und 1779 zu Groß.Florian und Wusel-
dorf wurde Ioa ch iin Friedrich, wie oben
bemerkt, im Jahre 1734 geadelt I n den
Jahren 1788 und 1802 erwählte ihn die
Gratzer Hochschule zu ihrem I5sotor Ala^ni-
Kou2, auch erhielt er im letztgenannten Jahre
den Titel eines k. k. Sanitätsrathes. Für
seine ausgezeichneten Dienstleistungen in den
kais. Felospitälern während der Kriegsjahre
18l3 und 1814 wurde ihm die große goldene
Verdienst« und Ehrenmeoaille mit Oehr und
Band verliehen. Auch war er Ordinarius im
Krankcnspitale der C'lisadethinerinen in Gratz.
Schrader, Hering's „Biographisch-litera«
risches Lexikon der Thierärzte aller Zeiten
und Länder" (Stuttgart 1863. Ebner und
Seubert, ar. 8°.) nennt S. 324 den Proto»
medicuS Leopold Franz irrig seinen Ba«
ter, da er doch nur sein leiblicher Bruder
war. Joachim Friedrich scheint keine
Nachkommenschaft hinterlassen zu haben und
also mit ihm die Linie Plappar t Ritter
von Frauenberg erloschen zu sein. Hin<
gegen pflanzte sein Bruder Leopold Franz
das Geschlecht fort. Lein Sohn Anton,
der um das Studienwescn so hochverdiente
Hofrath der obersten Iustizstelle ^siche dessen
Biographie S. 398Z brachte in diese Linie
des Hauses den Freiherrnstand mit dem
Präoicate uon Leen Heer, zur Erinnerung
cm seine aus einem alten Patriziergeschlechte
der Stadt Brüssel entsprossene dritte Gema»
lin, Jul ie von Leen Heer. Der heutige
Stand der Familie ist aus der angeschlossenen
Stammtafel ersichtlich. lGothaisches ge»
nea logisch es Taschenbuch der frei«
herrlichen Häuser (Gotha. Just. Perthes,
320) x. Jahrg. (1860), S. 6l5; XI . Jahr-
gang (1861). S. 6«ä; XVI. Jahrg. (1366),
S. 686.)
. Itt Oct. 1870.) 26
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon