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zu Höherem in sich fühlte, gab er daS
Handwerk auf und ging zuletzt nach
KaSmark, wo er die Gymnasialstudien
vollendete. Im Jahre 1824 begab er
sich nach Eperies und hörte an dem dor-
tigen protestantischen Collegium Theolo»
gie, Philosophie und Rechtswissenschaft.
Später übernahm er eine Erzieherstelle
bei dem ungarischen Edelmann LadislauS
Szcntivany in Gömor, welche er
durch ein paar Jahre versah. Im Jahre
1826 erhielt er eine Caplanstelle, zwei
Jahre später die Pfarre zu St. Johann,
von dort wurde er in gleicher Eigenschaft
nach Sabinov übersetzt und von dort im
Jahre 1834 nach Liptau, wo er sich im
Jahre 1867 noch befand; auch bekleidete
er seit 1842 daS Seniorat. I n den ge>
hassigen Fehden und Streitigkeiten seiner
Kirche in Ungarn behauptete er eine wür.
dige, echt priesterliche Haltung und war
deßhalb bei einer Partei ebenso deUedt.
wie bei der anderen verhaßt. Er schrieb
mehrereS für die Zeitschriften „Oi-sl I'a-
tranzl^" (der Adler aus dem Tatra-
gebirge) und „^riatoi luclu" (der Volks-
freund), gab eine Uebersetzung der Erzäh'
wng von Zschokke: „Das Goldmacher-
dorf" unter d. Titcl: „ N a ^ a « (Leut.
schau 1847) heraus. Im Jahre 1ö32
veröffentlichte er daS Büchlein: „
ci^Hi^'") d. i. Kurze Anleitung zur Ver<
befferung der Feldwirtschaft. In Hand«
schrift bewahrt er eine slovakische Ueber»
setzung der Zschokke'schen Erzählung:
„Meister Jordan oder das Handwerk
hat einen goldenen Boden, und ein Lese«
buch für Gemeindeschulen. P. thut viel
für die sittliche und geistige Hebung seiner
Psarrkinder.
6lovnik NHU,02^. Rsäaktoi' Dr. I'i-üQt.
liaä. IdisFsr, d. i. Converslltions'Lexikon.
Redigirt von Dr. Franz LadislauS Rieger (Prag 1839, I. L. Kober, Ler. 8<>.) Bd. VI,
S. 443.
Pleischl. Adolph Martin (k. k. Pro-
fessor der Chemie an der Wiener Hoch-
schule, geb. zu Hossenreith im Bud-
weiser Kreise Böhmens 10. October
1787. gest. zu Dorf an der Enns
31. Juli 1867). Der Sohn unbemittelt
ter Eltern, besuchte anfanglich die Pfarr-
schule in Ober-Plan. spater die Dorf.
schule in Stuben, von dort kam er nach
Friedberg, wo sich der fürstlich Schwär-
zenberg'sche Revierjager Ri egger,
ein Freund des Hanscs, seiner annahm
und für seinen Unterricht sorgte. In
Friedberg erhielt P. auch Unterricht in
der Musik und er machte im Orgelspiele
recht gute'Fortschritte. Als aber m einer
Nacht Hossenreith abbrannte und von
der ganzen Habe der Eltern nur wenig
gerettet werden konnte, wurde P., um
den Eltern zu helfen. von Fnedberg
abberufen und mußte die Studien vor
der Hand aufgeben. Drei Jahre mußte
er so unter dem Drucke harter häuslicher
Arbeit leben, endlich ertheilte ihm der
Vater die Erlaubniß, die Studien wieder
fortzusetzen. Nachdem er privatim einige
Zeit vorbereitet worden war. kam er
nach Pisek, wo er die erste lateinische
Schule beendete und im Jahre 1893 an
daS akademische Gymnasium nach Prag.
Dort begann er im Jahre 13W die phi-
losophischen und 1809 die medicinisch,
chirurgischen Studien, mit denen er im I .
1814 fertig wurde. Nm 22. Juli 1815
erlangte er die medicinische Doctorwürde
und begann sofort die Praxis, welche er
aber in einiger Zeit', um sich ganz dem
Studium der Chemie zu widmen, auf.
gab. Der Professor der Chemie, Ios. v.
Freysmuth, nahm P. zu seinem Assi«
stenten an; als FreySmuth im Jahre
1819 starb, erhielt P. die Supplirung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon