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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22
Page - 416 -
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Page - 416 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Volume 22

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Pleischl 416 Plcischl der Lehrkanzel und wurde im Jahre 482t sein Nachfolger. I n Prag trug er nun seit 1821 bis 1s38 über allgemeine und pharmaceutische Chemie. Phyto« und Zoochemie, über Licht. Wärme. Magne- tismus und Elektricität, über chemische Operationslehre und Stechiometrie vor. Er sammelte sich sowohl um die Förde» rung der Wissenschaft als um die Nil- düng tüchtiger Chemiker vielfache Ver- dienste und hatte auch nach langjährigen Bemühungen die Genugthuung, daß auf seinen Vorschlag und nach seinem Plane die chem'lsch'pharmaceutische Lehranstalt zu Prag eine totale Umgestaltung mit einem Kostenaufwande von 12.800 fl. für neue Baulichkeiten und 3000 fi. für die innere Einrichtung erfuhr. Im Jahre 1838 kam P. in gleicher Eigenschaft an die medicinifche Facultät nach Wien, auch daselbst bemühte er sich, die chemische Lehranstalt, die unter Professor Iac« . quin's Leitung von 1792 bis 1838. also nahezu ein halbes Jahrhundert, unve» ändert bestanden hatle, den Erfordernissen der Wissenschaft entsprechend herzurichten. P.'s Bemühungen scheiterten an der todähnlichen Starrheit der vormärzlichen Verwaltungszustände. Als aber daS Jahr 1848 hereinbrach, wurde P. das erste Opfer. Der Unterstaatssecretäc für Cultus und Unterricht, Ernst Freiherr von Feuchters leben, hielt ihn des den Fortschritten der Chemie ensprechen» den Vortrags nicht mehr für fähig und P, wurde am 3. October 1848 in den Ruhestand verseht. Schwer traf diese unverdiente Demüthigung den verdienst» vollen Manu, aber mit welch würde- voller Resignation er den gegen ihn geführten Streich aufnahm, dieß erhellet aus dem „Nachruf an seine Schüler", welcher seiner Biographie von Wisko- czil l, S. 23—30, beigegeben ist. Etwa ein Jahr nach seiner Pensionirung wurde ihm der Titel eineS k. k. Regierungs- rathes mit Nachsicht der Taxen verliehen. P. entfaltete wahrend seines langjährigen Lehramtes eine ebenso mannigfaltige als verdienstvolle Wirksamkeit. Ein Verzeich, niß seiner selbstständig erschienenen Schilf- ten folgt auf nächster Seite, hier sei nur in Kürze einiger seiner wissenschaftlichen Erfolge gedacht. Als im Jahre 1821 in ganz Deutschland die Klage erscholl, daß aus dem Mehle deS in diesem Jahre in großer Menge ausgewachsenen Getreides kein genießbares Brot erhalten werden könne, veröffentlichte P. feine Versuche über die verschiedenen VerfahrungSarten, aus Mehl von ausgewachsenem Getreide ein der menschlichen Gesundheit zuträg» liches und gedeihliches Brot zu bereiten. — Er war der Erste, der den Gedanken faßte, eine sichere Grundlage zu einer medizinischen Topographie PragS zu schaffen. Zu diesem Behufe unterzog er das Grundgestein von Prag. den Ueber- gangsthonschiefer, einer chemischen Ana» lyse, gleichwie er auch, der Erste, das Wasser der Moldau, der Wasserleitungen und der am häusigsten benutzten öffent. lichen Brunnen, der Krankenhäuser, Er» ziehungshäuser chemisch»phystkalisch unter« suchte. Seine chemischen Untersuchungen erstreckten stch ferner auf mehrere Mine- ralquellen in der Nähe von Prag, z. B. die Quelle im Pstroßischen Garten vor dem Roßthore; jene in Bubentsch, in Kuchel u. a.', auch von Prag entfernte Quellen hat er analysirt, z. B. auf den Herrschaften Brandeis, Radnitz, Stneäna. u. s. w. Im Auftrage der Behörden hat er untersucht: daS Glaubersalzwafser in Püllna; — das Wasser in der Houäka bei Brandeis; — daS Lochotiner Wasser bei Pilsen', — die Elisabethquelle bei HerLmanmestec; — die St. Wenzels«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Volume 22
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Pergen-Podhradszky
Volume
22
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1870
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
534
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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