Page - 27 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Volume 23
Image of the Page - 27 -
Text of the Page - 27 -
27 Pohl-Ieisteiner
selben Marckese malte P. später daS
große Oelgemälde: „WutnZ und Ngannz",
nach der Erzählung PlutarchS in der
Biographie des Marcos Brutus. Wäh-
rend der Jahre 1844—4884 gerieth P.,
der früher sozusagen in der Mode war,
formlich in Vergessenheit. Aus dieser Zeit
sind von ihm nur einige Bildnisse be»
kannt, dann mehrere Restaurationen,
welche er im großen Spitale zu Mailand
ausgeführt hat, und einige kleine Bilder,
darunter eine Episode aus Manzoni 'S
?ioins88i 8r»08i, die „U. «Liirilia nnt> ihn
in der PeZt gestobene Onchter" u. dgl. m.
Im Jahre 4884 trat P. wieder in den
Vordergrund, und zwar wendete sein
großes Gemälde: „Jutinnnes der Günter
predigt in der Wüste" die Aufmerksamkeit
aus ihn, auch fand in dieser Zeit ein
anderes großes Gemälde seines Pinsels:
„Gllla Muntanll «teilt «einen adeligen Züg-
lingen den Herzog Nisrnnti als ein Ntn«ter
tmr, dem «ie nilch^neikern Hütten ".Anerkennung.
Seine letzte große Arbeit war daS im
Auftrage des Bankiers IuliuS Bel l in-
zaghi gemalte Bild: „smunna im Bade
um den Alten überrascht" welches von Ca>
nadel l i in seinem Album VLxaLiöiauL
für 4888 im Stich veröffentlicht wurde. P.
malte auch noch Landschaften und Mari-
nen, deren mehrere sich im Besitze seines
Freundes Pietro Cominazzi befinden.
P. wurde im Jahre 4837 von der k. k.
Kunstakademie der Brera zum Mitgliede
ernannt. P. zählt zu den vorzüglicheren
Künstlern der neueren Mailändischen
Schule, mit welcher er ebenso ihre Vor»
züge wie ihre Gebrechen theilt i erstere
sind glückliche Lichteffecte, frisches,, mitun»
ter blendendes Kolorit; letztere: Mängel,
mitunter grobe Fehler in der Zeichnung
und nicht immer glückliche Gruppirung.
Seine Bildnisse — es galt einige Zeit
als guter Ton, von Poggi gemalt zu werden — sind blendend in der Farbe,
augenfällig in der Gewandung, aber trotz
aller Aehnlichkeit fehlt ihnen das Leben,
sie sind eben nur Copien des Lebens.
Jedoch kann nicht gelöugmt werden, daß
er in der ersten Zeit seines Schaffens und
besonders dann, wenn er die Manieren
alter großer Meister nachahmte, mitunter
ganz Vortreffliches geleistet hat.
iu,6,uLtii,8, L tLktrl (Mailand, kl. Fol.) Hlmc>
XVIII, N°. 25 o «.: „closars ?°3Fi", voll
P. A. Curti. — Naglei (G. K. Dr.),
Neues allgemeines Künstler-Leiilon (München
1839, Fleischmann, s°.) Bd. XI, S. 442. —
Meyer (I.), Das große Conueisations'
Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburg»
hausen, Biblillgrllphlsches Institut, gr. 8«.)
Zweite Abthlg. Nd. IV, S. 237, Nr. 2. —
Kunst» Blatt (Stuttgart, Cotw, 4°,) l831,
S, l3? u. 199: „Kunst-Ausstellung in Mai<
land 183N". —H.I1,n!n, ÜLVaLisious gl
dolls »rti in Nilano sä, altrs oittK, Ä'ItkUa
(Mlano, <3in»Li>I>6 QlluaäÄU & lüo., 4».)
H.uno XIX (<8Z?), p. 92—96: „I ritratti
6,'art! itMauL (Mlallo, V«ue2ia 2 Voran»,
Pohl-Bcisteiner (Beysteiner), Elise
(Mezzo>Sopransängerin, geb. zu
Kletnhoflein bei Eisenstadt in Un-
gärn 4806, nach anderer Angabe zu
Wien 48VK). Sie genoß eine sorgfäl»
tige Erziehung bei aller Armseligkeit der
Mittel und entwickelte auffallendes Ta>
lent für Musik und Gesang. Bei raschen
Fortschritten fand sie ihre erste Verwen»
düng im Kirchengesange. Nach mehrjäh»
riger Unterbrechung des Unterrichts setzte
sie denselben unter Abbate Paolo Bevi>
lacqu a, italienischen Tenonlten, glück»
lich fort. Durch ihn gebildet, erregte sie
die Aufmerksamkeit deS Fürsten Eßter»
HHzy, der sie in seiner Capelle anstellte.
Feinere Ausbildung erhielt sie durch
Sal ier i . Gelegenheit zu Studien gab
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon