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wieder nach Wien zurück, wo er an der Nka^
demie die Geschichte vortrug und zugleich der
jüngsten Sohn de« Fürsten Kaunitz in de
Redekunst unterrichtete. Da« Lehramt de
Geschichte versah P, bis zur Aufhebung seines
Ordens, den Rest seines Lebens brachte e
in Wien zu, wo er im Alter von ?» Jahren
starb. 2n lateinischer Sprache sind von ihm
folgende Schriften erschienen: „Vastoi'UW
««ÄSLiaMooruN N«i "V. et VI. OaruiLi!,«
(Vi««iko 1742, I3aU^aäa, 8».); — „OiÄtio
gratulawiill ^o°«l>Iio e oomltlduL 2
oeois-
lyotll". Varte« 3 (ibiä. 1743—1746, Li
n«r, 8°.); tow! 6 aö, ssouinia N3Y.U2 X
Mä. 1738—1739, 8«.); — „0i».Ua ßia
I^toiiü, <ÜÄ». 8. N. s^. VrwüiVi OIiitL
1727, L°.). I n Handschrift hinterließ er eine
chronologische Geschichte des Kaisers Ferdi<
nand I I . Von seiner Geburt an im Jahre
1»7s bis zu seinem Tode im Inhrc 1637 in
lateinischer Sprache, welche unter Nr. lü31
der HclndschrifteN'Sammlung der kaiserlichen
Hofbibliothek in Wien aufbewahrt sein, und
»u",welche ebenda sich
bestndenM, l (D eLuca) Das gelehrte Oester»
«ich'. Ein Versuch (Wien 1778, Ohelen'fche
Schriften, 8»,) I. Bds. 1. Stück, S, 28. —
I.SX. 8«.) V. 273. — Mensel (I°h, Georg).
Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 uerstor»
benen teutschen Schriftsteller (Leipzig, Gerh.
Fleischer, L°.) Vd. X, S. 489.) — ?. Joseph
Pohl (gest. zu Tioppüu 22. Juni iäLi),
hat sich um die Industrie im Allgemeinen,
insbesondere aber um die Rübenzuckerfabri'
tation seines Wohnortes Troppau verdient
gemacht und ist in Anerkennung dieser seiner
Verdienste mit dem Ritterkreuze des Franz
Ioseph-Ordens ausgezeichnet worden. Wie .
ner Zeitung lSSi. Nr. 1«7, S. 36?.^ —
«. IuUus Pohl (Schauspieler, geb. zu
Danzig 4. Februar 1s«0, gest. z« Wien 1«. Juli
l867). Von Mischer Abstammung, arbeitete
anfänglich in einem Handelsgeschäfte, mußte
dann zur Zeit der französischen Kriege in der
preußischen Armee eintreten, aus welcher er
im Jahre 1822 alS Nnterofsici« entlassen wurde. Nun ging er zum Theater und spielte
in Cöslin, in Posen und auf dem König»
städter Theater in Berlin, und im Jahre 1843
enaagirte ihnDirecwr Car l für das Theater
an der Wien. Im Jahre 484? übernahm er
mit F, B lum die Direction des Olmützer
Theaters, welche er nur ein Jahr führte,
worauf er wieder von Director Carl enga<
girr wurde. Sein Biograph Wei l sIche die
Quellens, der sich in geradezu lächerlichen
Uebertreibungen über diesen Mimen gefällt,
erzählt uns, daß er das schöne Theater in
Charlottenburg erbaut und die Zeitschrift:
„Berliner Staffelte" begründet habe und al«
Begründer derselben zum Vürger der Residenz
Berlin ernannt worden sein soll. Die Rich<
tigkeit dieser Angaben muß dahingestellt blei<
ben. Nach dem Tode Carl '2 war Pohl 'e
schauspielerische Thätigkeit in der Leopoldstadt
zu Ende, aber noch lange nicht sein „Ge>
schaft", in welchem er mit einem der Haupt»
erben Carl's, mitLouis F lerr , da« Außer«
ordentlichste leistete. Dasselbe war auch der
Fall, als er als Administrator bei dem Io>
sephstädter Theater fungirte; als solcher trug
er stets zwei Vörsen bei sich, eine leere für
die armen Schauspieler, welche ihre Gagen
forderten, eine volle — für sich, <3r war auch
als Theateranent und als Redacteur thätig.
Einer seiner NekroluMen schreibt uon ihm-
„Ms Geschäftsmann war er groß, als Kunst»
lei klein, ali Mensch dick. Eine d« interes»
santcsten Persönlichkeiten Wiens ging aber
jedenfalls mit ihm zu Trabe." I n dieser,
aber nur in dieser Hinsicht geschieht feines
Namens in diesem Lexikon Erwähnung. im
Ucdrigen «ird auf die Quellen gewiesen, die
deß Ergötzlichen über ihn genug mittheilen,
M e i l (Philipp). Wiener Jahrbuch für Zeil<
geschichte, Kunst und Industrie und östenei'
chische Walhalla (Wien ILäi. Ant. Schwel»
ger, 8°.) Erste Abtheilung, S, 1»«. — Mor<
N° n.Post (Wiener politisches Blatt) 1867,
Nr. 190, im Feuilleton; Nr. 1U1 u. i!)3:
„AuL dem Leben eines speculativen Schau»
spiel«s".) — 9. Wilhelm Pohl. Unter
diesem Namen führen Gerber und Guß»
ner einen gefälligen Componisten auf, der
Doctor der Medicin war, innerhalb der Jahre
1790—18U0 mehrere Pianoforle., Violin, und
3ieder»Compi)sitillnen in Wien hat erscheinen
lassen, aber im Jahre 1807 schon nicht mehr
am Leben gewesen sein soll. Gerber verzeich»
net folgende Tonwerke von ihm.-„Zwei Samm»
lungm Lieder mit Melodien fnr'2 Clavier"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon