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Pol Polansky
und kräftigen Ausdruck der Wahrheiten
zuzuschreiben. Noch ein anderes typisches
Merkmal von Vincenz Pol 's Poesie ist
sein unendlich leichter, fließender, impro«
visirter Vers. Im Volke liegt die Anlage,
einen ähnlichen Vers zu erzeugen, doch
es ist auf die kĂĽnstlerische Ausbildung
der Form nicht allzusehr bedacht. Das
angeborne Talent schöner Formgestaltung
der südlichen Völker ist bei dem polnischen
Volke nur im Volksliede anzutreffen.
Unser Dichter feilt weder, noch ist er
schwierig in der Wahl des Verses; der»
selbe ist nicht mit dem schön gemeißelten
Verse Zaleski's und Siemienski 's
zu vergleichen, er nimmt und gibt den
Vers in demselben Zuschnitte, wie er in
der ersten Eingebung der Begeisterung
erzeugt ward, gleichsam improuisatorisch.
Diese Leichtigkeit, womit dem Dichter der
Vers, zuströmte, diese Sorglosigkeit um
seine kĂĽnstlerische Form hat aber den
Nachtheil im Gefolge, daĂź der Reim oft
nachlässig herbeigezogen erscheint, was
namentlich in den kleineren, in den letzten
Jahren veröffentlichten Gedichten leider
nur zu oft vorkommt. In Handschrift
besitzt der Dichter auĂźer anderen Ar
betten ein größeres Gedicht aus der
polnischen Geschichte: „Der Cecoier
Feldzug", das er, nachdem es im Jahre
1864 sammt dem Hause in Polanka, wo
Pol damals wohnte, ein Raub der
Flammen geworden, neuerdings bearbei
tet hat.
Oestcrreichische Revue (Wien, Gerold,
gr^ 8°) V. Jahrg. (186?,), 12. Heft, S, 63.
— Slavische Vlätter, herausgegeben
,uon Mel LulZiö (Wien, 4°,) Iahra, 1863,.
S, 176. 227. — Fremden-Blatt. Von
Gust, Heine (Wien, 4°.) 18L5. Nr. 271. —
D2iennik l i tsracki , d. i. Literatur»
blatt (Lemverg), 1869, Nr. 4s: „8vr^2
^VillcenteIa?ola".— ?osttzp, d. i. Fort,
schritt, 1860, Nr. 3, — Ltr-eokÄ, d. i,
das Dach (Wien), 18L8, S. 19. — O-as, d. i. die Zeit (Krakau), 1838, Nr. 161; 1864,
Nr, 9. — Ilo-^llioe-iiilk nl>,ioö,o^?
d. i. National-Kniender (Wien, Sommer),
1864, S. 19. — IpvMlck' 5^. N?.^ !, Nato
i^», litsrawr? VolLkWi' ^ 22,r?°8kok", d. i.
Geschichte der polnischen Literatur in Umris«
sen (Warschau 1845, Sennewald, gr. 8°.)
Bd, IV, S. 283. — 'H^e/m«/!-« sLu-z,«»
kryt^n^iu 2lni«ie, d, i. Die polnische Lite»
ratur im historisch'kntischen GrundriĂź (Kra<
kau 1868, Himmelblau, gr. 8«) Bd, I, S, 73
U ?7; Vd, II, S, 1!6, 12», i?0, 184, 188,
189, 370. — Porträte. 1) Im „Nc>vai°<:2-
ink uaioäc>^>-" 18L4, S. 19; — 2) im
„?c>Lt«p« 186U, Nr. 2 ftieser und der uorige
Holzschnitt ziemlich schlecht^ — 2) in der
„Ltr-selia« 1868, auf einem Vlatte mit Ign.
Kraszewski, Anton Malecki und G°°
deböki,
Pulllk. Da die Träger dieses Namens
bald mit einem, bald mit zwei l , bald
mit, bald ohne c, bald mit a und ».
(Polak, Poläk. Pol lak, Pollack.
Polack) geschrieben erscheinen, was sich
aus der Aussprache fast gar nicht oder
nur schwer erkennen läßt, da ferner ein
und derselbe Träger dieses Namens in
verschiedenen ^Schreibweisen vorkommt,
so wurden Alle dieses Namens unter die
Schreibweise Pollnk, und zwar in
alphabetischer Folge der Tauf»
namen aufgenommen.
PollMsky. Johann Nepomuk (gelchr.
ter Jesuit, geb. zu Brünn in Mähren
7. Februar 1723, gest. zu OlmĂĽtz
13. October 1776). Trat, 18 Jahre alt.
in den Jesuitenorden, wo er in verschie»
denen Kollegien Grammatik, Philosophie,
Moraltheologie, ControverS, Kirchenge'
schichte und Mathematik lehrte. Er war
Doctor der Philosophie und Theologie
und in mehreren wissenschaftlichen Gebie-
ten schriftstellerisch thätig. Im Drucke
stnd von ihm erschienen: „
Ü2 1734); —
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon