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Polheim Polheim
Ichönheun (geb. l t . November 1328).
Aus dieser Ehe sind zur Zeit keine Nach.
kommen vorhanden. AuĂźerdem leben
noch zwei Schwestern des Grafen
Adolph Peter, nämlich Clcmcntine
fgeb. 181t). vermalt mit Herrn von
llMdenfiein, uud Sidanie (geb. 1813),
beide zu Prag. Ueber einige besonders
denkwĂĽrdige Sprossen dieser Familie
siehe Näheres unter den Quellen.
I. Gucken Hur Genealogu des Herren- und Cm»
ftngeschlechtes PÄHeim-Wartenvurll, Hohen«
eck (Johann Georg Adam Freih. von), Die
löblichen Herrenstände des Cczherzogthums
Oesterreich ob der Tnn6, uon Prälaten, Her<
ren, Rittern u, s, w^ (Palsau 172? u. s, w.)
B d, I I , S, 33. — Hübner lIob), Genea-
logische Tabellen (Leipzig 17,83, Gleditschens
Erben, kl. Qu. Fol,) Vo. I I I , Taf. 741 u. f.
— Allgemeines historisches Lerikon
(Leipzig 173a u, f,, ThcĂĽĂĽ. Fritschens Erben,
gr, Fol.) Vd, I I I , S, 423, und Anhang,
S. 1027. — Großes vollständiges (so<
«enanntes Zedler'sches) Universal<Ieri<
kon (Halle und Leipzig, Johann Heinrich
Zedler, tl, Fol.) Bb, XXVIII , Sp. 1184
bis N84 sdie Paginirung ist von Sp, NL9
falsch, sie ĂĽberspringt gleich 300 Nummern,
lauiet 1469 und geht so f°rt biö 1532 (staltI232).
erst bei 1233 Zeht sie wieder in Ordnung fort),
— Kneschke (Ernst Heinrich Pwf. Dr.),
Deutsche Grafcnhäuser der Gegenwart (Leipzig
18»3, T, O, Weigel, gr. L°.) Bd. III , S, 232.
— Derselbe, Neues allgemeines deutsches
Adels'LWitlln (Leipzig 18<>3, Bernh. Friedr,
Voigt, gr.8».) Bü.VII, S. 2U7. — Golhai.
scheS genealogisches Taschenbuch der
gräflichen Häuser (Gotha, I, Pecthes,
32°.) 37. Jahrg. (1864), S. 638.
II. Bcsaudcrg denkwürdige Sprusen de« Herren»
n»d Vwstngeschlcchtes Polheim-Wartenburg,
Wie schon bemerkt, waren die Polheim ein
ansehnliches Geschlecht, dessen Sprossen hrhe
Anntcr in Staat und Kirche bekleideten. Sie
dienten am Hofe, dem
sie nahe standen — zwei
Po l Heime, Mar t i n und Wolsgang,
waren Ritter des goldenen Vließes — in der
Armee; besonders bemerkenswerlh aber ist
diese Familie und namentlich die Frauen in
derselben, durch ihre Theilnahme an der Re<
formation, zu welcher sich mehrere Familien,
glicder, die auch an ausländischen Hochschulen die höchsten akademischen Würden bekleideten,
nnt Eifer anschlössen. Wie groß derselbe niit>
unter, namentlich bei einigen Frauen dieses
Hauses, war, erbellet aus einem Vricfe der
Königin rwn Polen, Kathar ina, einer
Erzherzogin oon Oesterreich, welchen dieselbe
an Judi th Polbeim gerichtet und dn bei
Frau Judi th s.S, YĂĽ, Nr, lN) cmch mit.
getheilt wird, i. Andreas Wol f (geb. zu
Wels 2, December 133?, gest. z» Ottenschlng
IN, Februar t382), aus der ausnesiorbrncn
Partz'jchen Linie, Sohn Andreas I I I .
von P, aus dessen Ehe mit Mar ia Sa»
lome Schifer, zeigte als Knabe besondere
Lust zum Soldatenstcmde, wodurch er aber
dciZ Mißfallen seines Vaters erregte, Später
fand er Ersah in der Wissenschaft, studine
zu TĂĽbingen, Wittenberg und Padua, machte
eine Reise durck Italien, Frankreich und
England, lion wo er reich gebildet zurĂĽck'
kehrte und sich 1384 mit Anna u°n polheim
ss. d, Folgendes vermalte. Diese mit einer
der edelsten Frauen durch Liebe begrĂĽndete
Ehe machte dem UngestĂĽme seiner Jugend
ein Ende und er lebte uon nun an mebr
dem häuslichen Glücke und der Wissenschaft.
Wittenberg gewesen und starb kinderlos,
^(Hormayr's) Archiv fĂĽr Geschichte, Sta>
tistik, Literatur und Kunst (Wien, 4",) Jahrg.
182?, S, 22, in, Aufsatze I , F. Keibl iw
g er's: „Die Burg Aggstein".) — 2. Anna
von P. (geb. 3U. August 1»«2, gest. zu Ncg>
stein 3. Februar lĂĽ<7) aus der Warten,
burg'schen Linie, Tochter Mar imi l iaĂĽ 'ĂĽ
von P, aus seiner Ehe mit Judi th von
Weißbriach, uermälte sich l384 mit Anö^as
^, ss, d, Vorigen^. Sie war als eine geborne
P, eifrige Protestantin und zeichnete sich durch
ihre groheAndacht und ihr humanes Wirken aus.
Ihre Wohlthätigkeit gegen Arme und Kranke,
ihre Gerechtigkeit und Sanftmuth erwarben
ihr die Liebe und Verehrung des Volkes.
Ihr Gemnl rettete sie während eines Schiff'
bruches auf der Donau; sie brachte ihm die
treueste Liebe dar und bewahrte ihm dieselbe
treu auch nach ĂĽessen frĂĽhem Tode. Sie wurde
schon im 23. Jahre Witwe. Der Bauern»
krieg, während welchem sie in ihrem Schlosse
zu Ottenschlag belagert wurde und wobei
SchloĂź und Markt uerheert wurden, raubte
ihr nicht ihre Standhaftigkeit, die
sie
jederzeit
auszeichnete. Ihre Burgen zu Aggstein und
Schwallenbach vergrößerte sie in ansehnlicher
Weise und setzte zum Erben ihren Vetter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon