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so wenig bedeutende Poeten gibt. Noch
ist von P. eine andere Schrift im Druck
erschienen: HH^tt
u. f. w. lPesth 1s0i. Trattner, 8«.).
Toldy (Franz Dr.), Geschichte der ungrischen
Dichtung von den ältesten Zeiten bis auf
Alex. KiSfaludy. Au« dem Ungarischen
ĂĽbersetzt oon Gustav Sieina Her (Pesth
l«SZ, Gust, Heckenast, 3°) S. 393 u. 394, —
Ungarns Männer der Zeit. Biografien
und Karakteristiken hervorragendster Persön-
lichkeiten. Au« der Feder eines Unabhängigen
(Prag 1««2, A. O. Steinhäuser, kl. 8°.)
S. l69.
, Emerich Arz t , geb. in Un»
gamum das Jahr 1830). Poor hatte, ehe
ei
sich
der Medicin zuwandte, durch zwei
Jahre als Cleriker, sick dem Studium der
Pädagogik gewidmet, und dann drei
Jahre alS' Gymnasialprofcssoi gewirkt,
bis ihn die Neigung für den ärztlichen
Beruf derart erfaĂźte, daĂź er die Kutte
auSzog, um Medicin und Geburtshilfe zu
hören. 4884 machte er die strengen
PrĂĽ-
futlgen zur Erlangung der DoctorwĂĽrde.
Ein Jahr darauf hatte ei bereits, als die
Cholera ausgebrochen war, als provi»
sorischer Secundararzt im Pesther allge«
meinen Krankenhause die ersprieĂźlichsten
Dienste geleistet und wurde, als diese
entsetzliche Krankheit in Pesth in Abnahme
begriffen war, von der Ofner Statt,
halterei nach Iazygien und Rumänien
beordert, um dort gegen das Uebel ein«
zuschreiten. Die betreffenden Behörden
haben ihn bezeugt, daß er von unermüd»
lichem Eifer gewesen. Er wurde dann
stabil als Secundararzt im allgemeinen
Krankenhause angestellt, verblieb l8ön
und 1886 in dieser Stellung, ging dann
nach Wien, später nach Paris, um da die
Celebritäten feines Faches zu hören und
unterwegs die berühmtesten Spitäler zu
besuchen. Nach seiner Rückkehr wählte ihn die Uniuerfität zum Assistenten des
Professors Sauer, welcher nicht nur als
Arzt sondern auch als docirendei Pro»
fessor groĂźen Zulauf hatte. I n dieser
Stellung blieb P. bis 1861, in welchem
Jahre seine Ernennung zum wirklichen
Professor der Chirurgie erfolgte. Bei seinen
Berufsgeschäften aber hat P. auch noch
Zeit gefunden, fĂĽr sein Fach literarisch
thätig zu sein. So hatte er schon als
Student,, theils nach seinen Aufzeich.
nungen, theils nach denen mehrerer
Collegen, die Vorträge des Professors
Sauer redigirt und in sechs lithogra-
phirten Bänden herausgegeben: „)
ex
in. alma ot
lium UniversitatL
1884«. Dieses schätzbare Werk hat nach
zwei Jahren schon eine neue Auflage er»
lebt. Sodann folgten im Jahre l88ti
ebenfalls nach den Vorträgen des Pro-
fessorS Sauer: „Die ostindische Vrech.
rĂĽhr", durch P. herausgegeben von dm
Hörern der Pharmacie; — „DieScrufeln
(8uio5üliäL8) oder die durcb Scrofeln
verursachten Hautkrankheiten, derm Ve»
gründung und systematische Tinthei»
lung"; als beste Anerkennung fĂĽr dieses
ausgezeichnete Werk mag erwähnt sein,
daß es in vier Jahren zwei Austagen er«
lebte, ein Nmstand, der in Ungarn in
Bezug auf wissenschaftliche Werke aller»
dings zu den Seltenhoitön gehörte. Noch
erschien von ihm:
nnl> nngnnZch-Illtrin
im nutlimübigöten ärztlichen
(l86l—l863), unter Mitwirkung des
Prof. Dr. Hackelt und Dr. Szirtey
in Wien. Außer diesen selbstständig edir»
ten Werken lieferte er zahlreiche werth»
volle Beiträge für die „(ungarisch)>medi»
cinische Wochenschrift", deren Mitredac«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon