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Poiaky 444 Potier
gebeNS waren alle seine Anstrengungen,
den Feind nochmals zu werfen. Viermal
versuchte ei den Angriff, und jedesmal
mißglückte derselbe. Schon warm 800
Mann des Bataillons kampfunfähig, fast
alle Ofsiciere todt oder verwundet, und
doch versuchte P. noch einen fünften An<
griff. Vom Pferde absitzend, sich zu Fuß
an die Spitze seines Bataillons stellend,
stürmte er mit dem Rufe: M i r nach,
Kinder!" zum fünften Male und jagte
die Franzosen jn die Flucht. Und jetzt
erst traf die so nöthige Unterstützung ein.
Der commandirende Feldzeugmeister Va>
ron Ulvintzy bezeugte P. selbst, daß es
nur seinem beispiellosen Muthe zuzuschrei-
ben sei, daß die Umgehung des öfter»
leichischen linken Flügels dem bereits
weit vorgedrungenen Feinde unmöglich
gemacht wurde. P. wurde noch auf dem
Gchlachtfelde für seinen Heldenmuth zum
' Obersten ernannt und in der 66. Pro>
motio'n (vom 18. August -1801) mit dem
Ritterkreuze des Maria TherefieN'Ordens
ausgezeichnet.' Auch 4799 und 1300
führte P. mit Ruhm das Commando
seines Regiments. Im Tressen bei Ve-
roM riß. ei einem gemeinen Soldaten
daö Gewehr aus derHand und führte das
Bataillon zu Fuß gegen den Feind, in
die Reihen desselben eindringend. Ebenso
that P.
sich
bei Magnano und Novi durch
seine heroische Tapferkeit hervor, die er
jedoch jedesmal mit Wunden bezahlte.
Zu Anfang des Jahres 1800 trat P> als
General'Major in den Ruhestand über,
den er, noch 18 Jahre genoß, bis er zu
Wien im Alter von 71 Jahren starb.
Hiiienfeld (3.), Der Militür.Mana The«.
sieN'Qrden und seine Mitglied« (Wien 1837.
Stlllltsdiuckerei, kl. 4».) S. 6!8 ». l?43.
Potaky, ... (Maler. geb. in Un-
gärn). Zeitgenoß. Gin noch junger in Pesth
lebender Künstler, über dessen Leben und Bildungsgang jedoch keine näheren
Nachrichten vorliegen. Sein Name wurde
dadurch in weiteren Kreisen bekannt, daß
er es unternahm, die denkwürdigsten
Momente der ungarischen Krönungsfeie»
lichkeit im Jahre 1867 zu zeichnen. Diese
Zeichnungen, auf denen die Persönlich,
keiten aller die an den Krönungstagen
eine Rolle gespielt, mit PortratZhnlich.
keit wiedergegeben sind, hat dann der
Künstler in Photographien vervielfältigt
und die einzelnen Blätter in ein „Krö.
mmgs>Album" vereinigt. Die Kron>
objecte hat P. unter den Auspicien eines
Kirchenfürsten, der bei dem Krönung«,
acte in hervorragender Weise betheiligt
war, angefertigt und in historischer
Treue wiedergegeben. Unter den einzel»
nen Blättern des Albums ist besonders
daö daö „Nrünongzliünküt" darstellende,
welches nicht weniger denn 8il Porträte
enthalt, bemerkenöwerth lind historisch
interessant. Cin erklärender Tert be<
gleitet die Bilder, auch sind dem Album
nähere Daten über die Krummgsfeier.
lichkeiten beigegvben. Je ein Exemplar
dieser Krönungs>Gedenkblätter durste du
Künstler Ihren Majestäten dem Kaiser
und der Kaiserin überreichen. Anch trug
er sich mit der Absicht, eine kleinere Aus'
gäbe des Albums zu veranstalten.
Neue freie Presse tWiener p M , Blatt)
l«N7, Nr, l<2!>, im Kunstblatt: „Krönung«.
Potier des Echelles, Leopold Frei.
Herr (k. k. Oberst l ieutenant und
Ritter des Marin Theresien-Ordens,
geb. zu Krosna in Galizien um daö
Jahr 1788, gest. zu Tyrnau in Ungarn
10. September 1840). Kam 1,794 in
das Waisenhaus nach Wien, von dort in
die.k. k. Militärakademie nach Wiener»
Neustadt, welche P. 1799 verließ, um am
6. April desselben Jahres, als Cadet in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon