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„Coriespondenz" aus Lemberg vom 1. Jänner;
— 1868, Nr. 1714, inWer „kleinen Chronik".
-Neues WicnerT°gblat t i868. Nr. 4,
im Feuilleton; - 1870, Nr. »^ Leitartikel:
„Potocki'Rechbauer". — Laib ach ei Zei°
tun« 187«, Nr. i« l : „Ein Pole über Po<
len". - Si lesia (schlesisches Blatt) 1870.
Nr. IS- „Graf Alfred Potocki". — Gratz er
Vol lsblatt 1863. Nr. 22. — Reichem
berger Zeitung 1868, Nr. 3: „Der pol>
nische Minister". — Tagesbote aus Böh>
wen (polit. Blatt) 1868, Nr, 4, im Feuille.
ton i „Die Männer der neuen Nera". - ^ I n
allen Farben. Volksthümliche Erläute-
rungen unserer neuen konstitutionellen Gesetze
und Verordnungen u.s. w. Zweite Brochure:
Unsere neuen Minister (Wien 1868.Zamarski,
Tasch. Form,) S. 27.
Zur Genealogie der Wrafen Psstocki-Pilauin.
Es gibt mehrere polnische Adelsgeschlechter
des Namens Potocki , die Potocki '
P i lawa, die Puto cki > Szreniawa
und die Potocki'Lubicz. Die ersteren
und letzteren blühen noch; das mittlere
ist allem Anschein gegen Ende des 17, Jahr-
hunderts erloschen. Für dieses Werk zu,
nächst haben die Potocki uon Pi lawa
Interesse: nicht nur, daß ein edler Sproß
dieses Geschlechtes, als MinisteoPräsident
an die Spitze, des vorletzten Cabinetö ge<
stellt, die Geschicke des Kaiserstaateö leitete;
nicht nur, daß die Familie in Kralau und
Galizien bedeutende Güter besitzt, sondern
seit Jahrhunderten ist der Einfluß dieses Ge>
schlechtes auf die Geschicke Galizien« ein so
gewaltiger Md das Wirken desselben nach
verschiedenen Richtungen ein so einfluß» und
uerdienstreiches, daß eine nähere Darstellung
wichtig und unerläßlich erscheint. Die urkund»
lichen Nachweise über die Potocki-Pi lawa
reichen in den Anbeginn des 13. Jahrhunderts
zurück, und der erste, der von Potok, im
Krakauer Gebiete gelegen, den Namen an<
nahm, ist der Castellan von Sandomir, S u<
l is law, der imIllhrei2I7aufeinem Diplom
des Fürsten Alexander des Weißen (I.L82«K
5>i»I?) erscheint; cm Alexander Potock!
lebte um das Jahr !3NN, sein Sohn Johann
war Hai^mrherr der Königin Elisabeth
von Ungarn; ein Vlostko P, war 1366
Castellan von Wislicz und dessen Sohn Ja-
cob im Jahre 14U0 Castellan von Nadom.
Ein anderer Jacob war 14»8 Kron>Groß<
marschall, sein Sohn Nikolaus Kr°n>Gr°ß.
feldherr und ein gewaltiger Kriegsheld seiner Potocki
Zeit, Von nun verzweigt sich das Geschlecht
in viele Linien, so daß es ohne urkundliche-
Belege nicht möglich ist, eine sichere genealo.
nische Darstellung des vieluerzweigten und
heute in sieben Hauptlinien blühenden Ge»
schlechtes zu geben. ^Diesem Werke liegen nur
zwei die österreichischen (galizischen) Linien
betreffende genealogische Tafeln bei.) Letzt»
genannter Nikolaus hatte mehrere Söhne,
von diesen war Johann (geb. 1!>l>2,
gest, 1611) Wojwode von BracMw, An-^
dreas Castellnn von Kamienicc, Jacob
(geb. iü34, gcst. 1613) und Stephan
(gest. IL28), der Eine wie der Andere, Woj«
wode von Braczlaw Dieser Letztere vermalte
sich mit der Fürstin Nana, einer Tochter
des moldau'schen Hospodarö Nogiln, und
hinterließ eine zahlreiche Nachkommenschaft.
— Sein Neffe Stanislaus — ein Sohw
des obgenannten Knmieniecer CnstellnnS An»
dreas — Wojwode von Podolien, Kiew und
Krakau, war mit der Fürstin Amm Nogil«,
aus der Moldau vermalt; ein tapferer Feld»
Herr seiner Zeit, starb S tan is laus lm
Jahre 1lM1. - Nikolans P. (geb. 1N84.
gest. 168!), ein Sohn des obgenannten'
Vraczlawer Nojwode» Jacob, war Castel»
lan von Krakau und Großhetiuann der pol»
nischen Krone. Den wiederholt uon den krim»
schen Tataren Gefangenen gelang es seiner
Genialin 5opW Gräsin Firleu, u>n schwere
Summen loszukaufen. Und der letzte der
oberwähnten vier Brüder, der Braczlawer
Wojwode Stephan, hatte auch mehrere
Söhne, darunter: Pau l (gest. 1N?4), Ca>
stellnn uon Kamienicc, der mit seiner Gcma>
lin Esennore 5»slMnw seine Linie fortpflanzte;,
Johann, Wojwoden uo» Vraeztaw, der
mit seiner Gattin Tyereft Cülner gleichfalls
eine Linie begründete, während seine Schwe»
ster Katharina (gest. 163!>) sich mit dem
Fürsten IanuSz Nadz iw i l l , Herzog uow
Olyka und Großhetmann der Krone, uermültr
und dadurch Großmutter der Churfürstin
Luise uon Pfa lZ 'Neuburg, einer gebor«
ncn Nadz iwi l l , wurde. — Ein anderer
Andreas P. (gest. 1N91) war Wojwode
uon Kiew und Unterfeldherr der Krone; sein
(!L89 verstorbener) Bruder Felix Kasimir^
Besitzer von Tulczin und Willnnow. war
Großhetmann der Krone und gründete mit
seiner Gemnli» Christiane Fürstin tuVomirZka
die noch heute blühenden Linien der Po»
tocki uon Wi l lanow und Tulczin; ein.
Dominicus P. war General«Fe!dwachtmeifter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon