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Potocki 182 Potocki
ausländischen Familien: Cl lboga,
Choiseul-Gouffiei, Colloredo, Co<
lonna<Walewski,Dietrichstein,Dön<
hoff, Liechtenstein, und der Verbindun«
gen mit fürstlichen Häusern mit Sprossen
der Königsfamilien ihres eigenen Landes,
mit Leszczynski und Sobieski, wie
mit den Fürsten Moldau's Mogi la, ist be«
reit« in der genealogischen Uebersicht gedacht
worden. — Was die Adelöerhebungen
der Familie betrifft, so können hier nur die
von österreichischer Seite erfolgten Erhebun»
gen und Bestätigungen des Grafenstandes
berücksichtigt werden. So erhielten, in chr o>
no logisch er Folge, mit Diplom Kaiser
Joseph's I I , ää°. 29. Mai i?82 Anton
Potocl i und «Peter Potocti , Gesand.
ter' zu Constanlinopel, für sich und ihre
Descendenz den Grafen stand; — durch
ein anderes Diplom desselben Monarchen
ääo. l i , März ^788 sind Alexander P„
Wojwod uon Kalisch, nachmals Polizeimini'
ster des Herzogthums Warschau, sein Vru.
der Nikolaus und seine Vettern Ignaz,
Joseph, Domilncus und Johann, uon
denen die heutigen, im „Genealogischen Al>
manach der gräflichen Häuser für l8L2",
S. 663, als V, V I und VI I bezeichneten
Linien des Hauses Potocki abstammen, für
sich und ihre ehelichen Nachkommen in den
Grafenstand erhoben worden; — ein Diplom
Sr. Majestät des Kaisers Franz I. äüa.
7. November l?84 verlieh den vier Brüdern:
Ignaz P., Kron<Gioßmarschall, Stanis-
laus, Kron-Feldzeugmeister, Georg, pulni>
schen Gesandten in Schweden, und Johann,
Wojwoden »on Lemberg und Krakau, Söh>
nen des lithauischen General.Feldzeugmeisters
Eustach, welche die Willanow'sche Linie
des Hauses Potocki bilden, den erblichen
Grafenstand; — ein anderes Diplom des,
selben Kaisers ääo, 24, Mai 179« erhob den
Wojwoden uon Nielsk, Theodor P., und
Joseph Potocki, Ersterer der Stifter der
ftodllllschen, auch in Galizien ansäßigen
Linie, von welcher eine kleine Stammtafel,
beiliegt, in den Grafenstand, und endlich
wurde gleichfalls in denselben erhoben mit
Diplom desselben Kaiser« ääo. t9. April
l8U8 der russische Wojwode und durch sein
Verhalten in den letzten Tagen Polen« so
denkwürdigt Staatsmann Stanislaus Fe- ,
l i r P., der Stifter der so stark verzweigten !
Tulcziner Linie. Nach vorstehender Uebersicht >
ergibt es sich, daß sämmtlich« noch blühende > Linien des Hauses Potocki den österrei.
chischen Grafenstand besitzen. — Daß
eine Familie solcher Heroen und wirklich
bedeutender Menschen der Dichtung reichen
und dankbaren Stoff bieten mußte, begreift
sich uon selbst. „ Im Kampfe muthig und im
Rathe frei, > Ihr flammend Wort weiß Za>
gende zu wecken > Wo die Gefahr zuhöchst,
sind sie dabei", so sang der Herausgeber die»
ses Lexikons selbst in seiner Dichtung „Von
einer verschollenen Königsstadt" (zweite 3luf<
läge Hamburg i8ü?, Hoffmann u. Campe,
12°) S. 192, uou den Grafen Potocki-,
und in der That, es aibt nicht zu uiek
Adelsfamilien, aus welchen einzeloe Mitnlie.
der so oft poetisch verherrlicht worden wären
wie die Potocki, Puschkin in sein« Dich.
tung: „Der Brunnen am Vatschkiserei", Mal»
czew 6 kiin seiner poetischen Erzählung „U».
i-^»", Kraszewski m seinem Rumäne-
„LtÄionüInk üuixka", Frau Puinezansla
in ihrem Nomane: ^<ÜLrtru«l Xnnwru^v»!c»",
und deutsche und französische Schriftsteller,
deren bei den betreffenden Skizzen noch be»
sonders gedacht wird, hnben die Potocki s
in der Dichlimg gefeiert, ^Allgemeines
h!storischeö Lexikon (Leipzig l73U, Thom.
Fritschen's Erben, gr. Ful.) Vd. I I I , S. «4,
und Anhang. S. lUil». — Großes volb
ständiges (sogenanntes Zedler'sches) Uni»
uersal'Lexikon (Hallo und Leipzig, I . H.
Zedlcr, kl. Fol,) Nd. XXVNI , Gp. l»«3.
— Meyer (I.)> Dns üroße Conuersatiuns'
Lexikon für d!« acbildeten Stünde (Hildburg»
hausen, Vibliogruph. Institut, gr. ««.) Zweite
Abtheilung. Vd. IV, S. 7!!?. — Gothai.
sches genealogisches Taschenbuch der
freiherrlichen Hauser (Gotha, Iustuö Per»
thes, !!»»,) !». Jahrg. (l««2). S. Ü34-664
(der erste und bisher einzige deutsche genea«
logische Artikel — denn in spateren Jahr»
gangen des Almanachs erscheint die Familie
nicht wieder — der einigermaßen, wenn auch
noch immer sehr lückenhafte genealogische
Daten über die Potocki enthält). »»
»kioßo, d, i. Wappen des polnischen Adels.
Herausgegeben von Kasimir Joseph Turowöki
(Kikkn,«. i8l!8, NuMHä ^vMlnvuioUvn, kloilo-
taU, 4°.) S, 38l: „0 Icis^noui« »tn,roa^'
ü^m yolliklüm ?ila^l>,", d. !. Von dem
alten polnischen Kleinod Pitawa, mit Ab<
bildung des Wappens. — lilucT'KInxsäl^i!
V°^«2ü«I>,iia, d. i. Allgemeine (polnische)
Encyklopädie (Warschau l8«i», Orgelbrand,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon