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Potocki 169 Potocki
ausgedehnten Besitzungen. Dort brachte er
bis an sein Lebensende zu, das nach Einigen
schon <8U3, nach Anderen aber erst 13!» er>
folgte. Nähere Umstände über- sein Leben
enthalten die Memoiren von ChrznSz«
Außer seinen zahlreichen, auf dem vierjähn«
gen Landtage gehaltenen Reden, welche theils
einzeln, theils in den Sammlungen der Land»
tagsreden gedruckt erschienen sind, hat der
Graf noch herausgegeben: ^ «ukcL88?i
troim 'lv böiges", d, i. Von der Thron«
nachfolge in Polen (Amsterdam 1789, 8».);
— ^Vrotestae?» z>i-2eoiv 8Ukos«8?i tiouu,",
d. !. Protest gegen die Thronnachfolge (ebd.
4790); — „Oäe^va ub^atLl» l ^c>«l2 ä,c>
uaioäu", d. i. Aufruf eines Edelmannes
und Abgeordneten an da« Volk (Warschau
1790). Noch trägt das Werk: „Histor^'n,
^tLo^ns", d, i. Naturgeschichte oder ange»
nehme und nĂĽtzliche Unterhaltungen, 3 Bde.
(Machnowska 1803, 8°.) den Namen des
Grafen als Autor dieses Werkes, Dieses Werk
aber ist nichts weiter als der Wiederabdruck
einer von Godebski und Kossecki unter
herausgegebenen Zeitschrift, und wie dieser
Wiederabdruck zu dcm Nutornamen des
Grafen kommt, ist nicht bekannt. GrafSta«
nislaus Felix war zweimal vermalt,- seine
erste, 1798 verstorbene Gemalin war Insepyine
AmM Gräfin Mniszech ftergl. Nr. 2j^, seine
zweite Sophie Gräsin de witt Ivergl. Nr. 3l^
sBaur (Samuel), Allgemeines h!storisch'bio<
graphisch «literarischeö Handwörterbuch aller
merkwĂĽrdigen Personen, die in dem eisten
Iahrzehend des neunzehnten Jahrhunderts
gestorben sind (Ulm 18!L. Stettin,, gr. 8°.)
Bd. I I , Sp. 236. — Meyer (I.). Das große
Conuersation«<3exikon,Zweite Abthlg.,Nd. IV,
S. 736, Nr, 4 (nach diesem geb, 1730, gest.
1803). — NioFrapk io nouveNs äs«
äu äix.IiuitiömL siZl-Is Donars« 1800, 8».)
^onio I I I , V- l98. — vsiüuuik IltL.
r2,oki, d. i, Literarisches Tagblatt (Lemberg,
gr. 4°.) 1860, Nr. 72 u. f.: „«Haiaktsr?- S, 433. — Auch behandelt der' von Vi.
Aug. KĂĽhn herausgegebene FreimĂĽthige
(Berlin. 4°) 22. Jahrg. (182«), Nr. l—1«,
in einer, „Die Grafen »im Potocki" bell»
telten Erzählung die Jugendliebe eines Fe<
lix Potocki. Die Erzählung ist von Jenny
Herbst nach, wie sie ausdrĂĽcklich schreibt,
einer wahren Begebenheit verfaĂźt, Es ist
nämlich die traurige Geschichte von Gertrud«
Po tocka.gebornenKomorow skasNr.181,
deren Geliebter und Gälte auch ein Sta«
nislaus Plltocki, doch uon einer anderen
Linie dieses Hauses gewesen. In der Novelle
heiĂźt der Graf Fe lii.'. Die Belletristik nimmt
es mit Taufnamen und auch sonst mit der
Geschichte nicht eben genau. — Porträt.
I . Lampi i>. I. S, Klauber «c., (Fol,).
— Medaille. Anläßlich einer von P. im Jahre
1786 errichteten Legion wurde eine Medaille
in Bronze geprägt^, — 38, Stanislaus Kostka
Potocki (Staatsmann, geb. zu Lublin im
Jahre 1732, gest. zu Willanow 14, Sep>
tember 182!), ein Sohn des lithauischen
Artillerie.GmeralL Vustach P. sNr. 16)
und Bruder des Ignaz sNr, 20), erhielt
seine Erziehung im Conoicte Konarski und
machte dann Reisen nach Italien und Frank«
reich. Nach seiner RĂĽckkehr in die Heimat
ernannte ihn der König im Jahre 1781 zum
ton. UntertruchseĂź, welches Amt er aber
schon im Jahre 1784 niederlegte. Von 1782
an war er auf allen folgenden Landtagen
als Deputirter von Zubelsk thätig und that
sich als tĂĽchtiger, sach> und fachgewandter
Redner hervor; auch sonst entwickelte er in
verschiedenen Geschäften des Landtages eine
umfassende Thätigkeit, Im Jahre 1782 zum
General der Artillerie ernannt, ging er in's
Feld nach Lithauen, wo er aber wenig GlĂĽck
hatte. Nach dem Sturze Polens zog er sich
auf -seine GĂĽter in Willanow zurĂĽck und
lebte daselbst ausschlieĂźlich seinen literarischen
Neigungen und Arbeiten, war einer der
Gründer der Warschauer gelehrten Gesell«
schaft, und als die preuĂźische Regierung das
Lyceum in Warschau errichtete, ĂĽhertrug sie
de.m Grafen Stanis laus die Obhut die»
ser Anstalt. AI« die Franzosen in's Land
kamen, wurde der Graf Mitglied der damals
organisirten Negierungscommission, nach dem
Frieden von Tilsit und Errichtung des Her<
zogthumö Warschau, 1807, zum Senator»
Wojwoden ernannt und fungirte einige Jahre
als Präsident der Stände und Minister.
Unter seiner Leitung stand ldas Unterrichts'
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon