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Prandiner 168 Prandwer
dens< und Rcgierungsperiode des
Franz I I . (I,) (Wien 1849, Ign, Klang,
5«.) S, 9—3?: „Die Iacllbinei.Vrrschwö-
tung in Oesterreich, Materialien zu deren
Geschichte" — (Pipitz). Der Iacobiner in
Wien, Qefterreichische Memmren auü dem
letzten Decennium des l8 Jahrhunderts (Zürch
und Winterthur <842, literar, Comptoir, 8»)
S. 181, i9L, 2L8 sübrigens enthält das
ganze Vuch Aufschlüsse über diese traurige
Periode der „Iacodiner>Niechcrei" in Wien^.
— Noch ist des Wiener Bürgermeister
Georg Prandstetter zu gedenken, der
im Jahre 1372 in seinem Testamente uier
geistliche Alumnen im Conuicte der Jesuiten
in Wien mit einem Capital uon <wuu fi.
bedacht und zum Superintendenten seiner
Stiftung den jedesmaligen Bischof (Grzbischof)
und das Capitel in Wien bestimmt hat. Im
Jahre 1788 hatte diese Stiftung sich auf die
Summe von 7731 fi. vergrößert, Neber die
nachträglichen Vestimmungen derselben gibt
Anton Ritter uon Geusau in seiner „Ge-
schichte der Stiftungen, Erziehungs- und U»'
terrichtsanstalten in Wien u. s, w, (Wien
l8l»3, 8°,) S. 179 u. l80, nähere Aufschlüsse,
, Leopold (gelehrter Ie>
suit. 5,d. zu Wien 13. I M 1683.
gest. zu Grah 27. Mai 5788). Trnt
im Jahre 170U, damals 18 Jahre
alt, in den Orden der Gesellschaft Jesu,
in welcher er seine Studien beendete, die
Ordensgelübde ablegte, die philosophi»
sche und theologische Doctorwürde er-
langte und dann durch sechzehn Jahre im
Lehramte thätig war, und zwar zu Wien
in der Dicht» und Redekunst, dann
ebenda und zu Linz in der Philosophie,
endlich zu Grcch, Laibach, Klagenfurt
und Wien in den verschiedenen Fächern
der Theologie. Zuletzt wurde er Rector
des Ordenscollegiums zu Iudenburg.
Im Drucke hat P. folgende Schriften
herausgegeben:
^ t 12«.); —
ck'oaia«. (idiä. 1716, 8»., u ^«m". ?g,i8 I—III (ibiä. 1722 et
1723, 12«.)-, diese erste in Oesterreich
gedruckte Geschichte der Philosophie he»
handelt im ersten Theile die philosophi«
scheu Ansichten der ältesten Völker, im
zweiten jene der griechischen und lateini»
scheu Philosophen, im dritten aber jene
derAkademiker und aller späteren Denker
bis auf die neuere Zeit. P. starb zu
Gratz im Alter von 73 Jahren.
ti»d. l«ü3, Lex. 8».) z>. 27«.
Noch sind bemerkenswert!)-. 1, Ferdinand
Prantner (geb, um 1817, «est, Ende April
1871), der sich unter dem Mudonym
Leo W o l f r a m bekannt gemacht. Er
lebte als Staatsbeamter im Chiffrecabinet
des Ministeriums des Aeußeren angestellt,
in Wien, Lange Zeit bekleiotte ei die
Stelle eines Hofse«etm5 Da erschien zu
Anfang der Fünfzw'r>Illdre sein Roman:
„NiL«olviuL viLi?3", 3 Bände (Hamburg,
Hoffmann u, Campe, 8».), der durch die
ebensi- stuolle als rücksichtslose Enthüllung
österrei"ch>scher Zustände, namentlich aber durch
die markante Zeichnung, ja die, wie man zu
sagen Pflegt, zum Sprechen aetrossene Aehn>
lichknt der Personen in allen, namentlich in
den höchsten Kreisen so gewaltiges Aufsehen
erregte, daß die Kempen'sche Pcllzei darauf
Vcrbut legte, worauf denn nur um so mehr
Exemplare in's Land geschmuggelt wurden,
Der zweite Roman war „Verlorene Seelen"
betitelt und erschien zuerst in Qttc, Ianke's
„NomaN'Zeitung", später in desselben Ver.
lag besonders herausgegeben auch in 3 Bän>
den (Verlin 18ü?, 8«), Brachten dk „VW-
8olv!u8 vio^L« fast nur Typen aus dem
socialen Leben der höheren, fast exclusiven
Gesellschaft, so enthalten die „Verlorenen
Seelen" meist wieder nur sprechend ähnliche
Typen aus der clericalen Welt. Außerdem
erschien von Leo Wol f ram im Feuilleton
der „Neuen freien Presse" im Jahre 1868
der Roman „Das Goldkind", welcher das
traurige Duell des Grafen Pechteren zum
Gegenstande hat. Noch werden demselben meh,
rere äußerst pikante und satyiischrFeuilleton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon