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nicht, sondern nur eine belobende Aner-
,fennung von Sr. Majestät dem Kaiser
und ein Tapfeikeitszeugniß von seiner
Brigade. Nachdem im Jahre 1880 das
steierische Freicorps aufgelöst wurde, trat
P. wieder in seine frühere Wirksamkeit
als praktischer Arzt in Gleichenberg zu-
rück. 1882 wurde er z>lm provisorischen
Bezirksarzt zu RadkerSburg ernannt, wo
er bis 1863 thätig war, in welchem
Jahre ihn ein Schlagfluß im Alter von
81 Jahren dahinraffte. AuS seiner Ehe
mit einer Radkersburger Bürgerstochter
hinterließ er einen Sohn Franz.
Eigene NoNzen und handschriftliche
Mittheilungen deS Hmn Dr. Mezler
uonÄndelberg zu Wch in
Pl lM, Wilhelm Wenzel (Arzt und
Naturforscher, geb. zu Thauß in
Böhmen 8. Juli 1808, gest. zu
chenberg in Stnermaik 19, Jänner
1870). Sohn einer wohlhabenden Fabri
kantenfamilie, genoß P. den ersten Schul
unterricht in seiner Vaterstadt, besnä'te
hierauf das Gymnasium zu Klattau, von
wo er nach Prag ging, um die Philosoph,
schen Sludien zu beenden, 1832 begab er
sich nach Wien, um sich dem Studium
du Medicin zu widmen, woselbst er am
6. August <840 die Doctorwürde er
langte. Tr veröffentlichte bei dieser Ge-
legenheic die Dissertation! Tüsscr. um
sich
dort als praktischer Arzt
niederzulassen. Jedoch nicht lange blieb
P. in Tüffer, denn schon zu Anfang 1843
erging von der Gleichenberger Actienge»
Gin Jahr hindurch
besuchte P. noch' die Kliniken des allge-
memen Krankenhauses, die Vorlesungen
des Professors Ladislaus Endlicher
über Botanik und erhielt noch im Laufe
desselben Jahres das Diplom alsDoctor
der Chirurgie. Nachdem P. zwei Jahre
hindurch die Stelle eines Secundararztes
auf der Klinik Seeburger's im allge»
meinen Krankenhause versehen, verließ er
Wien und begab fich in das Römerbad sellschaft an ihn der Ruf, die Stelle
eineü ' ersten Brunnenarztes in dem
Kurorte Gleichenberg anzunehmen, wel»
chem P. auch Folge leistete, Von dieser
Zeit an unternahm P. fast alljährlich
Reisen in die verschiedenen Cur< und
Badeorte, um die dortigen sanitürm An-
stalten und ihre Einrichtungen kennen zu
lernen und selbe' sodann, so weit. als-
möglich, anch in Gleichenberg einzufüh»
ren. Außerdem begab er stch auch nach
Wien und anderen großen Städten, um
Aerzte, welche eine große Praxis aus»
nbten, zu bewegen, diejenigen Kranken,
welche in Gleichenberg Besserung oder
Heilung ihrer Gebrechen hoffen konnten,
dahin zn senden. Dadurch stieg die Zahl
der Curgäste, anfänglich Vierthalbhun.
dert, von 1843 bis 1W!)> im Beginn
nur langsam, später aber immer rascher,
endlich bis auf 26W Personen, Obgleich
der Verein, ermuthigt durch die jährlich
wachsende Frequenz des Kurortes, alles»,
was in seinen Kräften stand, that, um
denselben so viel als möglich zu vergrö»
ßern und zu heben und insbesondere die
Bemühungen des damaligen 'Gouver-
neurs der Stoiermark, Konstantin Gra»
fen Nicken bürg, wesentlich dazu bei»
trugen, den Glanz und Komfort des in-
Aufnahme begriffenen Kurortes zu stei>
gern, so ist doch vom ärztlichen, balneo»
logifcbcn Gesichtspnncte eben Pra8il
derjenige, welcher den Curort so geboben
hat. Als ärztlicher Leiter der Anstalt
machte ec zahlreiche Vorschläge zur Ver>
bcsserung derselben und trng burch seine
Schriften über Gleichenberg und dessen
Heilquellen wesentlich bei, den Ruf des.
Ortes unter Aerzten und Laien zu ver»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon