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Pratobeuera 210 Pratobevera
Bataillon, aus welchem er schon das
Jahr darauf als Ofsicier in das Infante
rie.Regiment König der Belgier (damals
Luxem) übert«at und das Landwehr»Ba»
taillon desselben allein in dem damals
vorgeschriebenen Iägerdienst einerercirte
In dmIahren4833 und 1836hielt er zu
Cilli Vortrage über den Pionnierdienst,
und 4844, in welchem das Bataillon
nach Gratz in Garnison kam, wurde ihm
die Regimentsbibliothek, kurze Zeit dar«
auf das Lehramt der Geschichte, Waffen»
künde und später auch der Geographie
an dem k. k. Cadetm-Institute übertra»
gen. Im Jahre 4847 war er zum Ober»
lieutenant außer der Tour, im yctober
4848 zum Hauptmann befördert worden.
4849 vertraute man ihm die Führung
einer Sanitätscompagnie, um welche er
sich auf Grundlage seiner medicinischen
Studien beworben hatte. Doch schon
1880 kam er krank nach Gratz zurück
und trat im November 4880 in den
Pensionsstand über. Welch ein Wissens-
drang ihn beseelte, ist daraus zu ent>
nehmen, daß er in den letzten Jahren
4847 und 4848, unbeschadet seines D!en>
steS, wöchentlich mehr als 30 Stunden
mit dem Studium der Münzen, Antiken
und Urkunden sich beschäftigte und sich
so auS eigenem Antriebe für die Stelle
heranbildete, die ihm, als der greise
Wart in ger in den wohlverdienten
Ruhestand trat, und er über dessen Auf-
forderung darum ansuchte, von den hohen
Ständen Steieimarks übertragen wurde.
Im Februar 4884 übernahm er die
Schlüssel des Münz. und Antikencabine-
tes am Ioanneum, als provisorischer
Archivar, und widmete fortan dem Insti»
tute seine volle und ausgezeichnete Thä«
tigkeit. Mit besonderem Geschicke und
nicht gewöhnlicher Umsicht wußte er die
gefundenen Antiken zusammenzustellen, zu bestimmen und zu beschreiben; aber
er ging auch mit einem wahren Feuereifer
auf deren Erwerbung und Erhaltung
aus. Seine zahlreichen wissenschaftlichen
Aufsähe, unter welchen die Schrift: „Mal
Hut Steinmarll, in den Gürkenkriegen tür Güllll-
tlen gethan?" und die Abhandlung über
ein kämthnerisch'steiermärkischcs Land-
und Lehenrecht vom Jahre 4430 ihm
den Dank der k. k. Akademie der Wissen»
schaften erwarben, zeigen feine gründliche
Geschichtskunde, sowie fein gesundes U»
theil. Mehrere gelehrte Gesellschaften,
wie z.B. die mährisch'schlesischeZeitschrift
für Landeskunde, das germanische Nu»
seum in Nürnberg, das ihn in seinen
Gelehrten-Ausschuß aufnahm, erwählten
ihn zu ihrem Mitgliede. Im steirischen
historischen Vereine wirkte er als Aus»
schußmitglied rühmlich, wie er auch dessen
„Mittheilungen" mit reichlichen Beiträgen
versorgte. DaS Gratzer Blatt „Der Auf.
merksame" enthält gleichfalls mehren
Beitrage auü seiner Feder. Seine Kennt»
nisse wurden durch die Ernennung zum
k. k. Staats'Prüfungscommissär für das
Fach der Geschichte gewürdigt.
Mittheilungen des historischen Vereins für
Steiermark, Heft VIII. Von Scheiger. —
47. Ioanneumöbericht ftllselbst wirb irrig
der 1», December l«ü? «l« P,'s Todestag
angegeben), — Pichler (Eriedr,), Nepeito>
n'um der steierischen Münzkunde (Vratz 186^
8«.) Vd. I , E, «2—»8. — Militär.Zei>
tun«, herausg. uon Hirtenfeld,(Wien, 4".)
1838, Nr. i, S, 7: „Nelroluy",
Pratobevera Freiherr von Wiesborn,
Karl Joseph (Rechtsgelehrter. geb.
zu Bie l ih in Schlesien 47. Februar
4769, gest. zu Wien 6. December 4883).
Sohn eines wohlhabenden, auS Italien
eingewanderten Kaufmannes, besuchte P.
die Elementarschule in seiner Vaterstadt
und lernte daselbst schon als Kind von
den vielen polnischen Flüchtlingen die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon