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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Volume 23
Page - 218 -
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Page - 218 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Volume 23

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Praupner 218 Praupner anerkannt war. Nebenbei unterließ er eö jedoch nicht, auch theoretische Kenntniss seiner Kunst zn sammeln, indem er Gene lalbaß studirte und durch Lectüre vev schieden« musikalischer Weike seine Kennt, nisse nach dieser Richtung hin erweiterte auch lernte P. die Orgel spielen. Nach dem er feine Studien in Leitmeritz mi glänzendem Erfolge beendet, begab er sich nach Prag, wo er an den?. Ite^en deS SeminariumS zu St. Wenzel empfoh len, in diesem,auch aufgenommen wurde Hier trieb P. nun drei Jahre hindurch philosophische, und da er dieAbsicht hatte sich dem geistlichen Stande zu widmen auch theologische Studien, und bildete sich gleichzeitig in der Musik weiter auö. Jedoch im dritten Jahre seiner theologi schen Studien änderte er seinen Entschluß trat aus dem Seminar aus und widmete sich ganz seiner Kunst, seinen LebenS unterhalt durch Unterricht im Singen und im Violinspiele, in adeligen wie in bürgerlichen Familien erwerbend. Seiner musikalischen Tüchtigkeit zunächst ver dankte es P., daß ihn der als Kunstfreund bekannte Oberst-Burggraf von Böhmen Franz Graf Nostiz, zum MuMhrer seiner Kinder wählte und ihm die Di rection des Orchesters seines HauSthea ters und seiner musikalischen Akademien übertrug. Dieser Posten war von nicht geringem Ginstuße auf P.'s weiteres Fortkommen; denn bald darauf stellte ihn der Präger Magistrat an der St. Castuluskirche und spater auch an der Pfarrkirche/zu St. Martin als Chor» regenS an. I n Würdigung der Verdienste, die sich P. auf diesem Posten um die Kirchenmusik erwarb, wmde ihm in kur. zer Zeit die Ehorregensstelle derPfarr» kirche zu „Maria in der Wiege", später zu Maria Schnee" und am 1. Juli 1794 an der Theinkirche zu Prag ver- liehen. Noch in demselben Jahre wurde er auch Orchesterdirector der Prager Oper und Kapellmeister an der Kreuz-. herren'Pfarrkirche zu St. Franz. P. hat sehr viel, meist Kirchenmusik, componirt. So sind von ihm einige große Messen, Gradualien, Offertorien, Requiem, Ves» pern für drei Chöre, aber auch'Concerte, Symphonien und Arien vorhanden. Die ersteren wurden fast alle in den größeren Kirchen Prags bei Kirchenfesten mit ein» stimigem Beifalle aufgeführt. Gerber bemerkt, daß P., wie es seine Messen beweisen, zu den gründlichsten und ge> schmackvollsten Komponisten zahle. Auch schrieb P. eine Oper: „Circe", die auf dem gräflich Thun'schen Haustheater mit vielem Beifalle gegeben, jedoch nicht gedruckt wurde. Gegen Ende seines 3e» bms traf P. ein harter Schlag; sein ein» ziger Sohn Wenzel siechte an einer unheilbarm Krankheit dahin und konnte, ungeachtet aller ärztlichen Hilfe und der sorgfältigen Pflege, welche P. sogar einen nicht unbedeutenden Theil seines mühsam erworbenen Vermögens kostete, nicht ge> rettet werden. Noch tiefer aber erschütterte ihn der Tod seiner Gattin Mar ia de Victor ia (gest. 10. November 1806), der ihn selbst auf das Krankenlager warf, von dem er sich nicht wieder erhub, da ihn nach fünfmonatlichen Leiden der Tod im Alter von 62 Jahren dahinraffte. — Sein jüngerer Bruder Johann (geb. 24. Juni 1780) war ebenfalls ein tüch' iger Violinist, spielte zuerst in dem Präger Opernorchester, dann auch in den Kirchen» chören zu Thein und bei denKreuzherrm» und dirigirte nach dem Tode seines älteren Bruders Wenzel von 18l)7 an mehrere Jahre hindurch die Musik in der Kreuz» henenkirche zu St. Franz. Dlabacz (Gottft. Ioh.), Allgemeines hlsto> lisches Künstler'Lexikon für Böhmen und zum
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Podlaha-Prokesch, Volume 23
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Podlaha-Prokesch
Volume
23
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1872
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
426
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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