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Preindl 281 Preisinger
gelspieler, sondern er componirte nuch
viel, sowohl Kirchenmusik, und zwar
Messen, Gradualien, Offertorim, Lamen»
tationen, Requiem, ein 1« Dsum, Chöre
und kleinereKirchengesänge, als auch einige
Concerte, Sonaten, Variationen und
Phantasien fĂĽr Klavier. Von letzteren
sind im Stiche erschienen: „
(Wien 1797, Artaria);
(ebd., Kozeluch); — „ I^anailans ^.
0p. 3 (ebd., Kozeluch): —
. t?/««.", 0x. 4 (ebd.
1798, Artaria); — „^«iasis F. is
^p.«, 0?. 3 (ebd. 1800); —
F. is<All».", Oi>.6 (ebd.); —
H). ie Mti«.«, 0i>. 7 (ebd. 1803). Außer-
dem schrieb P. noch eine „GrZlingZchnle"
und ein theoretisch'lnufikalisches Werk:
„ Mener Ollnschnlr oder Anweisung j<im Gene-
rallill«!!, zur Hllrmunii, snm Oontrasinnct nnl>
^ni Fngrnlchre" (Wien 1827; 2. Aufl. ebd.
1832). welches SeHfried nach dem
Tode P.'s herausgab. Die Commune
Wien hat P. die Ehrenbürgerschaft per»
liehen.
Neues Uniuerslll>Lelikon der Tonkunst,
Angefangen von Dr. Julius Schladebach,
fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dreö<
den l85?, Rob. Schäfer, yr. 8°.) Vd. III,
S. 231. —Gerber (Ernst Ludw,), Neue«
historischchiographisches Lexikon der Tonkunst,
ler (Leipzig !8l«, A, Kühnel. gr. 8°.) Bd. III ,
Sp. 783. — Fiantl (Ludw. Aug.), Sonn»
tagsblätter (Wien. 8°) IV. Jahrg. (l«45),
Nr. 4^, S. <UU4. — Hanslick (Eduard).
Geschichte des Concertwesens in Wien (Wien
1869, Braumüller, gr. 8°) S. l87, 188,
189, «92. — Prtindl'Z Vrabdenkmal. P. ist
auf dem Friedhofe bei St, Marx begraben.
Sein Grab befindet sich bei dem Häupteln«
gange linkH an der Mauer. Es besteht aus
einer groĂźen Marmoitafel mit folgender In<
schrift: Joseph Preindl, Kapellmeister
an der Domkathedrale zu St, Ste.
phan und an der landesfĂĽrstlichen
Patronatspfarlkirche zu St, Peter und EhrenbĂĽrger von Wien. Geb.
zu Marbach an dei Donau in U. Ă–.
am 30. Jänner 1786. Gestorben in
Wien am 26. October <823. Oewid-
met uon seiner Gattin. An den Stufen
des Monumentes sitzt in Stein gemeiĂźelt ein
trauernder Greis, auf eine Lyra gestĂĽtzt, mit
einem aufgeschlagenen, auf seinem SchooĂźe
liegenden Notenbuche.
P f M Joseph (Sänger, geb.
zu Wien 24. Jänner 1796, gest. zu
Prag 1868). Der Sohn eines wohl»
habenden Wiener Kaufmannes, verlor
er schon mit eilf Jahren seinen Vater
und wurde von feiner Mutter, die ihn
englisch, französisch lernen und im Cla-
vierspiele, zu welchem P. besonderes
Talent zeigte, unterrichten lieĂź, auf das
Sorgfältigste erzogen. Als er zwanzig
Jahre alt war, starb ihm auch seine
Mutter, und P. widmete sich nun an»
sanglich dem Kaufmannsstande, trat aber
dann bei der k. k. Bankalregistratur ein
und erwarb sich seinen Lebensunterhalt
mit Clauierlectionen. In derselben Zeit
nahm P. auch Gesangsunterricht, zueist
bei dem Hofcapellensänger Tomasell i
und später bei dem Italiener Mozzai i ,
bei welchem er auch Rossini kennen
leinte. Zu seiner Unterhaltung sang und
spielte P. in diesen Jahren häufig auf
Privaltheatem, so bei GeymĂĽller mit
Castelli und bei Nestroy, dem Vater
des unvergeĂźlichen Wiener Komikers und
Poffendichters, mit dem letzteren. Auch
machte P. zu jener Zeit mit einem
Freunde, der viele Verwandte in Italien
hatte, eine mehimonatliche Reise dahin,
und lernte auf derselben die bedeutend«
sten Städte und Theater der Lombardei
wie Venetiens kennen. Nach seiner RĂĽck.
kehr nach Wien im Jahre 1823 wurde
P. den beiden Impresarim Barbaja
und Duport vorgestellt und, nachdem
er Probe gesungen, allsogleich auf ein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon