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Prochaska 343 Prochaska
ten Zeitschrift, und die zur Verfassung
einer Habilationsschiift als Privatdocent
für Technologie an der Prager Poly»
technit benöthigte Muße zwangen P., den
,?rüin?swik" mit Jahresschluß bis auf
Weiteres einzustellen. Seit 1868 bethe!-
ligte er sich an dem böhmischen Convev
sationg.Lexikon ^älovnlk uauön^". I n
Folge der Resignation des Joseph Ku.
«era, bisherigen Redacteurs der von
dei k. k. patriotisch.ökonomischen Gesell»
fchaft im Königreiche Böhmen zu Prag
herausgegebenen böhmischen landwirth-
schaftlichen Wochenschrift: „NaLxoäärckH
novin^", wurde P. vom Jahre 1866
an zu seinem Nachfolger ernannt, in
welcher Eigenschaft er nach der im Jahre
1869 bewirkten Umwandlung der popu>
lären Wochenschrift in eine Wissenschaft»
liche Monatschcift einstimmig bestätigt
wurde. Im Jahre 1866/1867 schrieb er
den Text zu der Z.Abtheilung des Bilder»
atlafses zum „Liavnlk nanönF", der die
Waffen» und Schießmaterialfabrikation
» voHsustvi) behan»
delt. Im Sommer 1867 unteiyahm P.
durch Süddeutschland eine Reise nach Pa-
ris zm Besichtigung der Welt>Ausftellung
und kehrte nach anderthalb Monaten
über den Elsaß und die Schweiz nach
Prag zurück. Die Reise beschrieb er zum
Theile in den „NoLpoäükgkö Ilovin^",
1867 und 1868. Im Jahre 1868 be-
schäftigte ihn die sechische Bearbeitung
des „AbnfseS der National»Oekonomie"
deS Domänenrathes A> C. Komer'S
<Pcag 1867, Calve) und der Preisschrift
I . I . Rapet' g „M»nnL
äs inorale et ä,'6oanoiüis
DaS erste Werk erschien im Selbstverlage
unter dem Namen: „SMaHovF na^ock-
«//io Ho«z,aFck?'«iV/" (Prag 1869) und
wurde als sehrbuch an den böhmischen
landwirthschaftlichen Schulen eingeführt. Das Manuscript der zweiten Bearbeitung
liegt druckbereit bei dem Veteine zur
Herausgabe böhmischer Volksschriften.
Prochizka, Ludwig (Ton setz er, geb.
zu Klattau in Böhmen 13. August
1837). Sein Vater Joseph (geb. zu
DomaNn 6. August 1806) war Organist
und Schullehier, und selbst ein tüchtiger
MuficuS, der in der Orgelfchule zu Prag
von Robert Führich seinen Musikunter,
richt erhalten hatte. Der Sohn 3ud>
wig, der nebstbei von seinem Vater in
der Musik ausgebildet wurde, beendete
das Gymnasium und begann im Jahre
1886 an der Prager Hochschule daS
Studium der Rechte. Nach Vollendung
desselben erlangte er die Doctoiwürde
und trat als Conceptsbeamter bei der
Prager Commune ein, wo er noch im
Jahre 1867 bedienstet war. Neben sei»
nem Berufe blieb die Musik sein Lieb.
ll'ngSftudium und, der Lomposition sich
zuwendend, hat er bisher viele Lieder
und auch andere Tonstücke veröffentlicht.
Von der Förderung der Musik durch
Liedertafeln, Musikuereine u. dgl. m.
mannigfache Erfolge für das öffentliche
Leben gewärtigend, entwickelte P. nach
dieser Richtung eine unermüdliche Tha»
tigkeit. Namentlich ist eS die nationale
Musik, der er sein Augenmerk zuwendet
und für welche er durch Lomposition von
Liedern heimischer Poeten thätig ist. Er
war einer der ersten Begründer des
lako!") veranstaltete die Herausgabe
der unter dem Titel »2g,doi« bekannten
Sammlung vierstimmiger sechifcher Ge»
sänge. Er hat bisher zahlreiche Lieder
von Iahn, Rieger, Picek, Turna,
Oelakowsky, Hlllek, Kol lar u. A.
componirt und das ausführlichste Vec-
zeichniß seiner Cvmpositionen gibt wohl
Franz Doucha's »TnikoriiLQ?
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon