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Prokov <
18",!» mit dem Ritterkreuze des k. k.
österreichischen Leopuld-Ordens und nach
Beendigung des Feldzuges mit Allech.
Handschreiben vom 17. October 1839
mit dem Ritterkreuze des Maria There.
sien-Ordens ausgezeichnet. Am 4. Juni
1860 zum 2. Artillerie-Regimente. unter
gleich-zeitiger Beförderung zum Haupt«
mann, überseht, machte er in demselben
den Feldzug vom Jahre 1866 mit und
dient noch heute in dieser Charge in der
k. k. Armee.
Hctcn des k. k Maria
Prok«V, auch Prokof und Proküss,
Johann Ferdinand. Unter dieser Schreib»
ort erscheint in öechischen Büchern der
böhmische Bildhauer Johann Ferdinand
Brokoff, dessen in dieser Schreibung
schon im zweiten Bande dieses Lexikons,
S. 139, ausführlichere Erwähnung ge>
schah. Hier folgen nun einige Nachträge
zu den Quellm.
8v«to2«r (Prager illustr. Blatt, kl. Ful.)
Mvi!>' ««edlli", d. i. I. F. Proton, be»
rühmtei Bildhauer; — ebenda, S. 218:
«ksm", d. i. Statue des h. Franz Xnuer
auf der Präger Brücke, — Porträt. Diese«
im Holzschnitt befindet sich im oberwähnlen
«8vsw20l°l 1869, S. 209.
Pttksch, Joseph (Musiker, geb. zu
Reichenberg 4. August 1794, gest. zu
Prag 20.December 1864). Zeigte schon
als Kind große Vorliebe zur Musik, hatte
aber das Unglück, in seinem achtm Jahre
auf dem einen und im Jahre 1811 auch
auf dem zweiten Auge zu erblinden.
Glücklicher Weise hatte aber P. noch als
Sehender, da er ungewöhnliche musika»
lische Anlagen zeigte, von Kindheit an
«inen trefflichen Unterricht in der Musik
genoffen, so daß er denselben auch nach
feiner, im Jahre 1811 erfolgten Auf- Proksch
nähme in das Prager Blinden-Institut
fortsetzen konnte. I m Clavierspiele un>
.terrichtete ihn daselbst W. Koöeluch.
Garnik auf der Klarinette und I . Ja-
rösch leitete seine Ausbildung im Fache
der Methodik und Pädagogik. P. machte
bald auf den beiden erwähnten Instru»
mentm solche Fortschritte, daß er im
Jahre 1818 in Gemeinschaft mit dem
Harfenspieler Rieger auf Kunstreisen
gehen und in vielen Städten, wie Wien,
Preßburg, Pesth, Ofen, Brunn, öffent.
lich Concerte veranstalten konnte, bei
denen er ungetheilten Beifall erntete.
Im folgenden Jahre nach Prag zurück»
gekekrt, widmete sich P. ausschließlich
dem Studium der musikalischen Padago»
gik. Gin Aufsatz in der „Allgemeinen
Leipziger Musik>Zeitung" über die neue
Unterrichtsmethode Logier's in der
Musik veranlaßte P., im Jahre 1828
selbst nach Berlin zu gehen, um dieselbe
kennen zu leinen. I n Berlin fand P. in
dem dortige-n Blinden»Institute freund»
liche Aufnahme, und nach vieler Mühe
gelang es ihm endlich, Logier Person»
lich kennen zu leinen und dessen Nnter»
richt zu erhalten. Zwar dauerte derselbe
nur kurze Zeit, jedoch lange genug, daß
P., der mit einer großen musikalischen
Auffassungsgabe ausgerüstet war. sich
die Methode Logier's vollständig eigen
machen konnte. I n seine Vaterstadt
Reichenberg zurückgekehrt, errichtete P.
daselbst eine musikalische Schule, welche
bald allgemein Anklang fand. Im Jahre
183Y übersiedelte er auf Anregung deg
als Kunstmäcen bekannten Grafen Clam»
Gal las nach Prag, überließ die Rei>
chenberger Anstalt seinem Bruder, der
ebenfalls Musiker war, und errichtete in
Prag ein neues Institut in größerem
Maßstabe. Diese Anstalt, welcher P.
34 Jahre hindurch vorstand, erfreute
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Volume 24
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Prokop-Raschdorf
- Volume
- 24
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 450
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon