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Pruner 27 Prutek
bauten Kirche 42.000 fl. Der Zweck
dieser „Pruner'schen Stiftung" war
die Erhaltung von 27 Waisenknaben,
welche auch einen angemessenen Schul»
unterricht genießen sollten, und von
84 Pfründnern, welche außer Wohnung
und Holz jährlich je 38 fl. erhielten.
Noch bestimmte P. die Zinsen von
1700 fl. zur Bezahlung des Schulgeldes
für 27 arme Knaben, und zwar in der
Art, daß jeder der drei von der Stadt
Linz angestellten Schulmeister neun solche
Schüler haben sollte, dem für jeden ein
jährlicher Betrag von 2 fl. 30 kr. bezahlt
wurde. P.'S Testament enthielt noch
weitere Legate, alle zu wohlthatigen
Zwecken, wie für 900 h. Messen 430 fl.;
llä 0Ä88KIN panpLrmn 130 fl.', für
8 fromme Bruderschaften l28 fl.; für
Hausarme t63 fl. Für das Domicillaer
Haus 300 fl.; der Pfarrkirche zu Linz
für ein Ornat 300 st. i für das Lazarett)
800 fl. und mehrere Andere. Unter Ka!>
ser Joseph I I . wurde daS Veneficium
zum Religionsfonde für die Dotation
eines Dompredigers eingezogen, der
Garten größtentheils veräußert und diese
Summe zum Stiftungscapitale eingezo»
gen, dessen Interessen in folgender Weise
verwendet werden. Die 27 Waisen er>
halten bis zum 12. Lebensjahre jährlich
je 48 fl.. von da bis zum vollendeten
13. Jahre 36 fl,, die Studirenden aber
bis Hur Beendigung ihrer Studien 78 fl.,
84 Pfründner täglich je 8 Kreuzer. Das
Stiftsgebäude wurde in eine Gebär» und
Irrenanstalt umgewandelt. Von P. wird
auch erzählt, daß er, als Kar l VI. vo»
Böhmen nach Linz kam, bei Neberreichung
der Stadtschlüjsel eine höchst gelehrte
lateinische Nede hielt, welche die Vewun»
derung des Monarchen in solchem Maße
erregte, daß er P. eines näheren Verkeh»
reS würdigte und letzterer spater mit Kar l VI. sogar in geheimer Correspon»
denz gestanden sein soll.
Pi l lwe in (B,), Linz, Einst und Jetzt, von
den ältesten Zeiten bis auf die neuesten Tage
(Linz 184«, Schmid, 8°.) I I . Theil, S 14?.
— Der Oesterreicher. Kalender für 1886
(Linz l83L, Veit, 8») S, <22: „Drei Sunen
aus Oberösterreich", von Kar! Hilariüs
Proschto, l, ,,T>a« PrunerM".
Außer dem ebengenannten J o h a n n Adam
Pruner find noch zwri Künstler diese« Na>
mens bemertenswerüi! l, Glias P., aus
dem Pusterthale in Tirol gebürtig, blühie in
der zweiten Hälfte des 18, Jahrhunderts. Er
malte auf Spinnengeweben, einentlich liuf
Netzen von Raupen, die sich auf den Elzen»
stauben aufhalten. Auf diesen Netzen, wenn
sie aufgespannt und gereinigt werde», soll
mim drucken mid malen können, Es finden
sich noch audeie Künstler, die die Kunst zu
so eitlem Tau mißbrauchen, statt sie ordent»
lich zu üben. I^Tirolisch e2 Künstler,.
Lexikon (Innlbiulk 1820, Fei, Nauch, 8".)
S. iLL. — Nllgler (G. K. Dr.), Neues
allacmeines Künstler>3exikon (München 1839,
T, A. Flcischmann, 8°.) Bd, X I I , S. 103.) —
imd 2, Johann Georg P,, welcher als Kupfer»
stecher zu Innsbruck lebte. Sein bekanntestes
Werk ist: „Christus läßt die Kleine« zu sich kom>
men", ,»ut I . G. P iunner k. gezeichnet,
befindet
sich in derNos ch m a n n'schen Kupfer«
stichsammlung in Innsbruck, ^Tirolische«
Künstler.Lel ikon (Imrübruck l82U, Fel.
Nauch, 8».) S. !U«. — Nngler (G. K, Dr.),
am bez. Orte. No. X I I , S. 103,^
Prutek, Georg (Land tags-Abge-
ord neter und Weltpr iester, geb.
zll Teschen in Oesterreichisch-Schlesien
17. April l807). Zeitgenoß. Der Sohn
eineü armen slavischen Bauers auö Schle»
sten, besuchte er die Normalschule und das
Gymnasium in Teschen, während welcher
Zeit rr sich seinen Lebensunterhalt küm»
merlich durch Nnterrichtgeben erwarb.
Hierauf ging P. nach Wien, vollendete
daselbst die philosophischen Studien und
wurde zum Doctor der Philosophie pro«
movirt. Er widmete sich nun dcr Theo»
logie, erhielt c>m l0. November 1831 die
Priesterweihe und wurde Erzieher in einer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Volume 24
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Prokop-Raschdorf
- Volume
- 24
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 450
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon