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Pund 81 Punto
biete. Im Landtage und Reichsrathe
eine gleich liberale und mannhafte Hal»
tung bewahrend, erschien er ebenso wenig
nach oben dienstfertig, als er eS ver»
schmähte, durch wohlfeile liberale Schlag»
wörter die Gunst der großen Menge zu
erringen. Stets nur seiner Ueberzeugung
folgend, stand er fest auf dem Boden der
Prails und wirkte nachdrücklich für das
Gedeihen des großen Regenerationswe»
kes im Kaiseistaate mit. Sein glück»
liches Familienleben zerstörte ein einziger
Schicksalöschlag. Die Nachricht von dem
Tode seines ältesten Sohnes, der in
Marseille im Alter uon 23 Jahren vom
Typhus hingerafftworden, hatte den traf»
tigen Mann derart darniedergebeugt, daß
er nach kaum mehr als einem hnlben
Jahre, selbst noch im kräftigen Mannes»
altcr uon 83 Jahren, seinem Gemüths»
leiden erlag.
Der Ne ichs rath. Aiographisclic Skizzen der
Mitglieder de6 Herren» imd Abgeordneten»
lMises des österreichische» Rcichsrathes (Wien
i8«l, Fcrd. Fürster, »") I. Heft, S, «8, —
Neue freie Presse (Wiener polit. Vlntt)
i86<>, Nr, ?'!! - „Linz l l . Ortol'er", —Oben
österreichische Zeitung <8Ul, Nr, 74-
„A. G, Pmnmeler",
Pund, Franz (Maler, geb. zu
Scbleiü bei Marienberg in Tirol im
Jahre 1760, gest. zu Wien im Jahre
1784, nach Anderen 178ö). Der Sohn
eines Müllers, erlernte er die Malerei
zuerst bei Hieronymus Podeu i zu
Schlanders. uon dem er noch kurzer Zeit zu
Jacob Zeiler, einem geschickten Maler
in Neute, überging, bei dem er bald
tüchtige Fortschritte machte. Von da be»
gab er sich nach Wien, um sich auf der
Akademie der bildenden Künste fortzu»
bilden, aber daselbst ereilte ihn im Alter
von erst 24 Jahren der Tod. Er starb z>
jung, um die Erwartungen zu erfüllen
zu denen sein schönes Talent berechtigte Man rühmt seinen Qelbildern trefflichen
Ausdruck und Seele nach, in der Zeichnung
einer Köpfe war er fest, Schatten und
Licht vertheilte er mit großem Geschicke,
auch sein Coloril besaß viel Wahrheit
ind Stärke, aber nicht genug Saft und
Reinlichkeit. Von äußerst liebenswürdigem
Charakter, wcir er ein gerngesehener
Gesellschafter und ein trefflicher Sänger,
ohne jedoch Unterricht in der Musik e»
halten zugaben.
Leman), Tirolische« Künstler-Leiikon (Inns-
bruck i830, 8«,) S, 200, — Staf f ler ( I° '
hann Inc.), Das deutsche Tirol und Vorarl-
berg, topographisch mit geschichtliche» Be-
merkungen (Innsbruck 584?, Felic. Rauch,
8°.) Bd. I , S, 58?.— Naaler (G. K. Dr).
Neueö allgemeines Klinstler<Lerikon (München
<835, E. A. yleischmann, 8°,) Vd. XI I ,
S. 155.
Puntll. Johann Wenzel (Wald»
h orn-Virtuo s undComponist, geb.
zu ^echuLicz im öaSlauer Kreise Böh»
mens im Jahre 1748, gest. zu Prag
16. Februar 1803). Sein eigentlicher
Name war Johann Stich, den er
dann italienisirte und sich als Punto
einen bedeutenden Ruhm erwarb. Den
ersten Unterricht im Gesänge und in der
Instrumentalmusik erhielt er in seinem
Geburtsorte, wo sein Grundherr Johann
Joseph Graf Thun auf den talentvollen
Jungen aufmerksam wurde und ihn zu
sich nach Prag nahm, wo er sich auf
dem selbstgewählten Instrumente zur
Virtuosität ausbildete. Daselbst war der
Waldhornist Joseph Matiegka sein
Lehrer, nun schickte ihn der Graf nach
München zu dem berühmten Waldhorni»
sten Sf indelarz und später nach Dres»
den, wo Anton Hnmpel und Karl
Haudek seine Lehrer waren. Von Dres»
den kehrte Punto nach Prag zu seinem
Gönner zurück, blieb daselbst drei Jahre,
endlich aber von der Beqierde, sich mit
u,Wurzbach, diogr.Lerikon XXIV. Mdr. 1». Fidruar 6
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Volume 24
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Prokop-Raschdorf
- Volume
- 24
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 450
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon